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BOLD THE MAGAZINE No.67

EXKLUSIV IM INTERVIEW: BRIE LARSON | LOUIS VUITTON UND BRADLEY COOPER | PARIS: ALLEIN IM MUSEUM | RAUSCHEN IM KOPF: COREY TAYLOR IM GESPRÄCH | DAVID YARROW: „STORYTELLING“ | MIT DEM ASTON MARTIN DB12 DURCH SCHOTTLAND | 48 STUNDEN: CHICAGO

EXKLUSIV IM INTERVIEW: BRIE LARSON | LOUIS VUITTON UND BRADLEY COOPER | PARIS: ALLEIN IM MUSEUM | RAUSCHEN IM KOPF: COREY TAYLOR IM GESPRÄCH | DAVID YARROW: „STORYTELLING“ | MIT DEM ASTON MARTIN DB12 DURCH SCHOTTLAND | 48 STUNDEN: CHICAGO

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INTERVIEW / BRIE LARSON<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 11<br />

Hollywoods Aufmerksamkeit ist dank guter<br />

Kritiken und Preise bei Festivals in Locarno,<br />

Maui oder Santa Barbara geweckt. Dank<br />

„Short Term 12“ bekommt Larson die bereits<br />

erwähnte Rolle in „Raum“ – und der Rest<br />

ist Geschichte. Neben dem Oscar gewinnt<br />

sie für ihre eindrucksvolle Leistung in der<br />

anspruchsvollen Geschichte auch so ziemlich<br />

jeden anderen Preis, vom Golden Globe bis<br />

zum BAFTA. Eine Weile lang ist die Schauspielerin,<br />

die damals noch mit Sänger Alex<br />

Greenwald von der Band Phantom Planet<br />

verlobt ist, der begehrteste Shooting Star des<br />

Jahrzehnts – und setzt bei all den Angeboten,<br />

die plötzlich auf ihrem Tisch landen, weiter<br />

auf Vielfalt. Im Action-Spektakel „Kong:<br />

Skull Island“ spielt sie genauso mit wie in<br />

der Literaturverfilmung „Schloss aus Glas“,<br />

außerdem inszeniert sie mit der Tragikomödie<br />

„Unicorn Store“ ihren ersten eigenen<br />

Spielfilm, für den sie ihren guten Freund<br />

Samuel L. Jackson vor die Kamera holt.<br />

Dass Larson schließlich 2019 ihren Einstand<br />

im von den Comic-Fans beliebten Marvel-<br />

Universum gibt und die Titelrolle in „Captain<br />

Marvel“ übernimmt, erweist sich als durchwachsene<br />

Erfahrung. Eine beachtliche Zahl<br />

toxisch-frauenfeindlicher Hater lässt online<br />

kein gutes Haar an ihrer Besetzung, und<br />

noch bevor irgendwer den ersten Marvel-<br />

Film mit einer alleinigen weiblichen Superheldin<br />

im Zentrum zu Gesicht bekommen<br />

hat, sind die Bewertungen im Netz bereits<br />

miserabel. Zum Erfolg wird der Film am<br />

Ende trotzdem: Das Gesamteinspielergebnis<br />

liegt schließlich bei weit mehr als einer<br />

Milliarde Dollar. Nachdem sie sich zuletzt<br />

– mit Ausnahme einer Nebenrolle in „Fast<br />

& Furious X“ – ein wenig rar gemacht hat,<br />

steht nun Larsons große Rückkehr an, unter<br />

anderem erneut als Captain Marvel. In „The<br />

Marvels“ (ab November im Kino) muss<br />

Carol Danvers nicht mehr alleine die Welt<br />

retten, sondern bekommt Unterstützung von<br />

Teyonah Parris als Monica Rambeau sowie<br />

Iman Vellani als Ms. Marvel, die bereits in der<br />

gleichnamigen Serie zu sehen war. Wer keine<br />

Lust auf Spezialeffekte und Superheldinnen<br />

hat, darf sich unterdessen auf Larsons erste<br />

große Streaming-Rolle freuen. In der achtteiligen<br />

Miniserie „Eine Frage der Chemie“, die<br />

im Oktober bei AppleTV+ startete, spielt sie<br />

eine Wissenschaftlerin in den 1960er Jahren,<br />

die ihren Job als Moderatorin einer Kochsendung<br />

dazu nutzt, Hausfrauen noch ein bisschen<br />

mehr beizubringen als bloß Rezepte.<br />

Aufgrund des Streiks der Schauspiel-Gewerkschaft<br />

in den USA konnten wir mit Larson<br />

über ihre beiden neuen Projekte nicht vorab<br />

sprechen. Doch vor ein paar Monaten stand<br />

sie uns bereits einmal Rede und Antwort.<br />

Ms. Larson, sagt man wie aus der Pistole<br />

geschossen zu, wenn man so eine Superheldinnen-Rolle<br />

angeboten bekommt?<br />

Im Gegenteil, ich habe mir die Entscheidung<br />

extrem schwer gemacht. Und ich bin<br />

den Leuten bei Marvel sehr dankbar, dass<br />

sie so viel Geduld mit mir hatten, denn ich<br />

brauchte wirklich Bedenkzeit.<br />

Warum?<br />

Weil mir klar war, dass die Captain Marvel-<br />

Rolle eine riesige Sache wird, die nicht nur<br />

mein Leben verändert, sondern indirekt<br />

auch das meiner Familie und Freunde. Über<br />

solche Dinge muss man schon sorgfältig<br />

nachdenken. Vor allem ich, die eher introvertiert<br />

ist, weswegen mir all die Aufmerksamkeit,<br />

die mit so einer Rolle als Superheldin<br />

einhergeht, eher wenig liegt. Ich werde wirklich<br />

lernen müssen damit umzugehen, dass<br />

meine Anonymität noch ein ganzes Stück<br />

weiter eingeschränkt werden wird.<br />

Was gab denn letztlich den Ausschlag, alle<br />

Zweifel über Bord zu werfen?<br />

Am Ende fand ich es einfach sehr aufregend<br />

zu wissen, dass „Captain Marvel“ ein Film<br />

ist, der von unglaublich vielen Menschen<br />

gesehen wird. Denn ich habe ja in meinem<br />

Leben sehr viele kleine Filme gedreht, für die<br />

ich mich wahnsinnig ins Zeug gelegt habe,<br />

die aber am Ende nicht allzu viele Zuschauer<br />

hatten. Mit meiner Arbeit jetzt ein viel<br />

größeres Publikum erreichen zu können, war<br />

eine schöne Aussicht. Aber es war wirklich<br />

richtig schwierig, zu diesem Entschluss zu<br />

kommen, auch weil ich ja mit niemandem<br />

darüber reden konnte. Die Planung dieser<br />

großen Marvel-Filme ist so geheim, dass<br />

ich nicht einmal meinen Eltern erzählen<br />

durfte, dass ich für diese Rolle überhaupt im<br />

Gespräch bin.<br />

Stichwort Heldin: Wen würden Sie in<br />

Ihrem Leben als echte Heldin oder Ihr<br />

Vorbild bezeichnen?<br />

Die naheliegende Antwort ist natürlich:<br />

meine Mutter. Wir beiden waren und sind<br />

uns immer unglaublich nah gewesen,

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