BOLD THE MAGAZINE No.67
EXKLUSIV IM INTERVIEW: BRIE LARSON | LOUIS VUITTON UND BRADLEY COOPER | PARIS: ALLEIN IM MUSEUM | RAUSCHEN IM KOPF: COREY TAYLOR IM GESPRÄCH | DAVID YARROW: „STORYTELLING“ | MIT DEM ASTON MARTIN DB12 DURCH SCHOTTLAND | 48 STUNDEN: CHICAGO
EXKLUSIV IM INTERVIEW: BRIE LARSON | LOUIS VUITTON UND BRADLEY COOPER | PARIS: ALLEIN IM MUSEUM | RAUSCHEN IM KOPF: COREY TAYLOR IM GESPRÄCH | DAVID YARROW: „STORYTELLING“ | MIT DEM ASTON MARTIN DB12 DURCH SCHOTTLAND | 48 STUNDEN: CHICAGO
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44 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> MOTION / REPORTAGE<br />
sichert. Das Nachsehen trotz großartiger<br />
Zeiten hat Jaguar-Pilot Evans, der<br />
wegen einer 5-Sekunden-Strafe aus dem<br />
letzten Rennen in Rom mit Startplatz 6<br />
Vorlieb nehmen muss. Das große Halbfinale<br />
schauen wir uns ganz entspannt<br />
in der Boss-VIP-Lounge an. Hier tummelt<br />
sich ein illustres Publikum, hochrangige<br />
Sportfunktionäre, Sponsoren, gute<br />
Kunden und nicht zuletzt Reporter aus<br />
der ganzen Welt.<br />
Auf riesigen Bildschirmen verfolgen wir<br />
das Rennen; die Spannung ist greifbar,<br />
die Drinks sind eisgekühlt – und am Ende<br />
gibt es rauschenden Applaus: zum einen<br />
für Jaguar-Pilot Mitch Evans, der das<br />
Halbfinal-Rennen gewinnt, zum anderen<br />
für Jake Dennis, der sich bereits den<br />
Weltmeistertitel sichern kann. Dazwischen<br />
bitten wir den erst kürzlich<br />
ernannten Markenleiter für Jaguar weltweit,<br />
Rawdon Glover, zum Gespräch.<br />
Mr. Glover, könnten Sie zunächst<br />
den Hauptgrund Ihrer Teilnahme am<br />
Rennen erläutern?<br />
Die Formel E ist für unser Portfolio sehr<br />
wichtig, weil sie uns die Wettbewerbsfähigkeit<br />
ermöglicht. Und Wettbewerb ist<br />
Teil der Jaguar-DNA. Wir haben eine lange<br />
Geschichte im Rennsport – mit Rennwagen<br />
wie dem XK 120, dem Jaguar D-Type und<br />
dem E-Type. Zusätzlich können wir viele<br />
Erkenntnisse, die wir auf der Rennstrecke<br />
machen, nutzen. Beispielsweise haben wir<br />
die Möglichkeit, wie eine zusätzliche Reichweite<br />
von etwa 20 Meilen (32,2 Kilometer)<br />
zu erzielen ist, auf unseren vollelektrischen<br />
I-Pace übertragen. Natürlich arbeiten wir<br />
als Hersteller auch mit vielen technischen<br />
Partnern zusammen, sei es Wall Speed oder<br />
TCS, um die Technologie, ihr Know-how<br />
und unser Know-how zu nutzen, und um<br />
so viel wie möglich vom Rennen zu lernen.<br />
Was bringt Ihnen die Teilnahme an der<br />
Formel E noch?<br />
Nun ja, wir sind ja schon seit vielen Jahren<br />
in der Formel E präsent, die mit jeder Saison<br />
stärker und stärker wird. Die Sendepräsenz<br />
ist größer geworden und die Zuschauerzahlen<br />
sind kontinuierlich gestiegen.<br />
Hier in London sind alle Tribünen voll;<br />
das Rennen ist wirklich gut besucht. Kurz<br />
gesagt: Die Formel E wird immer attraktiver,<br />
was sich auch am Interesse jetziger<br />
und zukünftiger Partner für uns eindrücklich<br />
zeigt. Außerdem ist es für uns eine<br />
großartige Gelegenheit, unsere Kunden zu<br />
diesen Veranstaltungen einzuladen und<br />
ihnen das Erlebnis Rennsport und Elektromobilität<br />
näher zu bringen. Deshalb<br />
glauben wir, dass unser Engagement auf<br />
vielen verschiedenen Ebenen funktioniert.<br />
Dient Ihr Engagement bei der Formel<br />
E auch einer neuen Generation von<br />
Jaguar-Modellen?<br />
Auf jeden Fall. Da wir uns auf eine Zukunft<br />
zubewegen, die komplett elektrisch ist,<br />
denke ich, dass die Erkenntnisse, die wir<br />
bei der Formel E gewinnen, noch wichtiger<br />
werden. Wir müssen in der Lage sein, das<br />
technologische Know-how auch auf unsere<br />
Limousinen zu übertragen. Außerdem<br />
glaube ich, dass wir auf dem Weg in die<br />
elektrische Zukunft einen jüngeren Kundenstamm<br />
haben werden. Da ist es natürlich<br />
von Vorteil, dass die Formel E tatsächlich<br />
ein jüngeres Publikum anzieht.<br />
Neue Generation, elektrisches Zeitalter:<br />
Was würden Sie beibehalten und<br />
was würden Sie zurücklassen?<br />
Nun, ich bin überzeugt, dass die Marke<br />
Jaguar eindeutig etwas ist, das wir behalten<br />
werden – denn die Marke hat einen echten<br />
Wert. Sie hat ein sehr reiches Erbe und ist<br />
seit über 90 Jahren dafür bekannt, einige<br />
der schönsten Autos der Welt zu bauen.<br />
Unser Gründer, Sir William Lyons, sprach<br />
davon, dass Jaguar in seiner Blütezeit Autos<br />
entwickelte, die nichts kopierten. Und wir<br />
haben den Geist dieser Zeit aufgegriffen,<br />
das Gefühl, dass Jaguar in seiner besten<br />
Zeit den Mut hatte, anders zu sein, anderes<br />
zu machen als andere Hersteller. Auf dem<br />
Weg zur nächsten Evolutionsstufe der Elektromobilität<br />
wird dieses Gefühl des Mutes<br />
und der Kühnheit, nichts zu kopieren, das<br />
Herzstück unserer Arbeit sein. Denken Sie<br />
mal daran, wie damals der E-Type vorgestellt<br />
wurde. Ich glaube, so etwas hatte die<br />
Welt noch nicht gesehen. So ein Fahrzeug<br />
gab es vorher nicht. Das war ein echter<br />
‘moment in time‘. Unser Ziel ist es, mit dem<br />
aktuellen Fahrzeug die gleiche Wirkung zu<br />
erzielen. Man kann es also auch so sehen,<br />
dass wir unserer Vergangenheit gegenüber<br />
sehr respektvoll sind. Unsere Vergangenheit<br />
ist wichtig, aber eigentlich müssen wir viel<br />
zukunftsorientierter sein.