BOLD THE MAGAZINE No.67

MOTION / REPORTAGE
BOLD THE MAGAZINE // 79
reits mitten in den Frühstücksvorbereitungen.
Ob er eine Routen-Idee für einen
guten Morgenlauf hätte? Klar! Am besten
immer am See entlang. Die Luft ist angenehm
frisch, und das Laufen auf den vom
Morgentau noch leicht feuchten Feldwegen
fühlt sich gut an. Der sportliche
Start in den Tag wird jedoch bereits nach
einem guten Kilometer, ganz in schottischer
Manier unterbrochen. Vor uns steht
ein Hirsch. Ja, Sie haben richtig gelesen:
Ein stattlicher Vierzehnender! Man sieht
sich für eine Sekunde etwas verwirrt
an, aber da das prächtige Rotwild nicht
vorhat, von sich aus das Weite zu suchen,
treten wir bereitwillig den Rückzug
an. Später erzählen wir dem netten
Personal von dem Erlebnis, nur um zu
erfahren, dass es sich bei dem Hirsch um
einen alten Bekannten handelt. „Das ist
doch Steve!“, wird uns mit einem Lächeln
mitgeteilt. Steve gehört zum Haus und
ist wohl das einzige Rotwild, welches auf
den 10.000 Hektar großen Ländereien
unter keinen Umständen geschossen
wird. Noch immer etwas verdutzt von der
ungewöhnlichen Begegnung, genießen
wir das Frühstück und freuen uns auf die
kommende Ausfahrt mit dem schicken
Grand Tourer. Ein Aston Martin, wie ihn
auch Mr. Bond fahren würde.
Wir werden das 1,7 Tonnen schwere, mit
einem 4,0-Liter-V8-Biturbo-Motor und
stolzen 680 PS ausgestattete, bestechend
schöne Coupé auf einer Tagesausfahrt
über schmale schottische
Straßen genießen. Der Brite ist äußerlich
gewachsen und kräftiger geworden
und definiert das Konzept des Tourers
neu. Eine Legende in einer Tradition,
die seit 75 Jahren die Regeln der Klasse
neu schreibt. Vorne ragt nun auch das
neue Logo von Aston Martin auf der
schier endlosen Motorhaube. Die eigens
entwickelten 21 Zoll-Reifen vom Typ
Michelin Pilot Sport 5S und die großzügigen
Carbon-Keramik-Bremsen lassen
den Betrachter schnell erahnen, dass
der Supertourer definitiv im oberen
Performance- und Leistungs-Spektrum
unterwegs ist. Mit einem leichten Druck
auf den zentralgelegenen Startknopf
erwacht der GT zum Leben, und bereits
der Kaltstart zaubert uns ein Lächeln ins
Gesicht. Dem 4-Sitzer (den man besser
nur zu zweit fahren sollte) wurde zudem
ein vollständig neues Interieur verpasst.
Schick, übersichtlich und aufgeräumt. Zu
technisch und detailverliebt möchten
wir hier aber dann doch nicht werden,
über den DB12 haben wir ja bereits
ausführlich in der BOLD THE MAGAZINE
Ausgabe No. 66 berichtet. In der Spitze
schafft er stolze 325 km/h, heute werden
es wohl maximal 115 km/h (schottisches
Speed-Limit). Aber kein Problem, es steht
ja eh entspanntes Cruisen auf dem Plan.
Schließlich wollen wir auch so viel wie
möglich von der atemberaubenden und
geschichtsträchtigen Landschaft sehen.
Bei 25 Grad Celsius Außentemperatur
und blauem Himmel fahren wir mit
einer ordentlichen Portion Musik auf
den Ohren, genüsslich auf dem dicken
Lenkrad trommelnd, während wir uns
zügig in Richtung Applecross Pass an