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BOLD THE MAGAZINE No.67

EXKLUSIV IM INTERVIEW: BRIE LARSON | LOUIS VUITTON UND BRADLEY COOPER | PARIS: ALLEIN IM MUSEUM | RAUSCHEN IM KOPF: COREY TAYLOR IM GESPRÄCH | DAVID YARROW: „STORYTELLING“ | MIT DEM ASTON MARTIN DB12 DURCH SCHOTTLAND | 48 STUNDEN: CHICAGO

EXKLUSIV IM INTERVIEW: BRIE LARSON | LOUIS VUITTON UND BRADLEY COOPER | PARIS: ALLEIN IM MUSEUM | RAUSCHEN IM KOPF: COREY TAYLOR IM GESPRÄCH | DAVID YARROW: „STORYTELLING“ | MIT DEM ASTON MARTIN DB12 DURCH SCHOTTLAND | 48 STUNDEN: CHICAGO

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ART / HÖRENSWERT<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 51<br />

kamen Sie zu diesen beiden Instrumenten?<br />

Wir waren gerade mit Slipknot auf Tour,<br />

als ich beschloss, mir eine Mandoline zu<br />

kaufen. Ich wollte das immer schon mal<br />

probieren und fand damals diese tolle,<br />

achtseitige Mandoline, für die ich dann<br />

sofort anfing, eigene Songs zu schreiben.<br />

Das hat mir geholfen, meine Songwriting-<br />

Fähigkeiten noch mehr zu erweitern. Mit<br />

Klavier hingegen fing ich vor sechs oder<br />

sieben Jahren an und inzwischen bin ich<br />

echt ganz gut darin. Das Piano, das auf<br />

dem Album zu hören ist, hat mir meine<br />

Frau vor vielen Jahren zum Geburtstag<br />

geschenkt. Wir bauten extra ein mobiles<br />

Studio bei mir Zu Hause auf, damit ich auf<br />

genau dem Klavier aufnehmen konnte –<br />

ein tolles Gefühl!<br />

Die Grundideen einiger Songs sind<br />

viele Jahre alt. Warum haben Sie diese<br />

Stücke wieder ausgegraben – fühlten<br />

sie sich nicht überholt an?<br />

Viel von dem, was ich schreibe, hat eine<br />

gewisse Zeitlosigkeit, und es kommt ja<br />

auch immer auf die Produktion an. Der<br />

Song „Midnight“ zum Beispiel entstand<br />

2001 und gehörte zu den Demos, an denen<br />

wir damals mit Stone Sour arbeiteten.<br />

Hätte ich den Song damals aufgenommen,<br />

hätte er wahrscheinlich komplett anders<br />

geklungen, denn meine Wertschätzung<br />

unterschiedlicher Elemente hat sich mit<br />

der Zeit natürlich verändert, meine Vision<br />

ist heute viel freier. Und um Ihre andere<br />

Frage zu beantworten: Oft schreibe ich<br />

Demos und vergesse dann, dass ich sie<br />

habe, bis ich an einem bestimmten Album<br />

arbeite, einen gewissen Vibe im Kopf habe<br />

und plötzlich fallen sie mir wieder ein. Das<br />

ist das musikalische Äquivalent zu einem<br />

Haus voller einzelner Socken. Ich suche<br />

ständig nach der Linken, während ich die<br />

rechte Socke in der Hand halte.<br />

Ob mit Slipknot oder solo, in den<br />

letzten Jahren haben Sie einen<br />

immensen Output. Sind Sie nicht gut<br />

im Nichtstun, im Stillsitzen – oder<br />

spielt da vor dem Hintergrund, dass<br />

Sie nächstes Jahr 50 werden, vielleicht<br />

auch der Wunsch mit rein, ein<br />

musikalisches Vermächtnis zu hinterlassen?<br />

Das ist eine gute Frage. Ich meine, selbst<br />

wenn ich heute aufhören würde, hätte ich<br />

einen ziemlich formidablen Backkatalog.<br />

Ich habe so viele Songs geschrieben! Was<br />

will ich noch erreichen? Ich glaube aber,<br />

darum geht es am Ende gar nicht. Es ist<br />

eher so, dass ich es tun muss! Während<br />

der Pandemie habe ich wirklich versucht,<br />

eine Zeitlang mal nichts zu machen – aber<br />

am Ende hatte ich mein erstes Soloalbum<br />

(lacht).<br />

Sie meinen, die Songs müssen einfach<br />

raus?<br />

Ja, wenn ich zu lange herumsitze, fange ich<br />

automatisch irgendwann an, zu schreiben.<br />

Ich arbeite jetzt schon an meinem dritten<br />

Soloalbum, das noch komplexer ist als die<br />

ersten beiden. Ich bin einfach ein Psychopath,<br />

ich kann nicht anders. Es ist nicht<br />

so, dass ich es nicht auch genießen würde,<br />

Zeit mit meiner Familie zu verbringen. Ich<br />

liebe meine Familie! Aber ich ziehe so ein<br />

Vergnügen aus dem Schreiben von Songs,<br />

es bringt so einen Frieden. Das ist die<br />

beste Beschreibung, die mir dafür einfällt.<br />

Denn bis zu dem Punkt, wo ich einen Song<br />

schreibe, existiert er wie ein Rauschen in<br />

meinem Kopf, das ich nur loswerde, wenn<br />

ich ihn aufnehme. Was dann natürlich<br />

wieder Raum schafft für neue Ideen. Es<br />

ist also ein Teufelskreis (lacht). Ich bin mir<br />

sicher, irgendwann kommt eine Zeit, in der<br />

ich weniger mache, aber im Moment bin<br />

ich einfach voller Energie und Ideen und<br />

das nutze ich aus.<br />

Gleich mehrere Stücke auf dem Album<br />

sind Ihrer Frau gewidmet. Warum<br />

denn diese öffentlichen Liebeserklärungen?<br />

Meine Frau hat auf so vielen Ebenen mein<br />

Herz gerettet! Als wir uns kennenlernten,<br />

kam ich aus einer toxischen Beziehung<br />

und befand mich in einem desolaten<br />

Zustand. Aber dann trat sie in mein Leben,<br />

und ob ich es wollte oder nicht, wurde<br />

sie mein Lieblingsmensch auf der ganzen<br />

Welt. Sie ist ein Engel auf Erden und hält<br />

mir den Rücken frei. Wenn ich mal wieder<br />

eine depressive Phase habe, dann versteht<br />

sie das. Ich habe ihr erklärt, was ich dann<br />

durchmache, und sie weiß, dass das<br />

nichts mit ihr zu tun hat. Zu wissen, dass<br />

jemand für dich da ist, bis du wieder mit<br />

beiden Beinen auf dem Boden stehst, ist so<br />

wichtig! Und umgekehrt ist es natürlich

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