Astrid Kowatsch, Ulrich Hampicke, Lenelis Kruse- Graumann und
Astrid Kowatsch, Ulrich Hampicke, Lenelis Kruse- Graumann und
Astrid Kowatsch, Ulrich Hampicke, Lenelis Kruse- Graumann und
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
F&E Indikatoren für ein integratives Monitoring in Deutschen GSG Endbericht<br />
Auf EU-Ebene wird seit Mitte der 1990er Jahre an Indikatorensystemen gearbeitet,<br />
zunächst im Rahmen eines Eurostat-Projektes über Belastungs-Kennzahlen. Die UN-<br />
Kommission für Nachhaltige Entwicklung (UNCSD) brachte 1996 eine Arbeitsliste mit<br />
134 Indikatoren heraus, die Bezug zu den verschiedenen Themen der Agenda 21<br />
nehmen. In 2001 wurde diese Liste auf 57 Kernindikatoren reduziert (EEA 2005).<br />
Im Rahmen des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (CBD) wurde auf der<br />
7. Vertragsstaatenkonferenz eine Indikatorenliste zur Bewertung der Erfolge von<br />
Maßnahmen zur Erhaltung der biologischen Vielfalt aufgestellt (Dec. VII/30 Annex I)<br />
<strong>und</strong> auf der 8. Vertragsstaatenkonferenz konkretisiert (Dec. VIII/15 Annex II) (BMU<br />
2007). Ergebnisse dieses sogenannten SEBI (Streamlining European Biodiversity<br />
Indicators)-Prozesses bzw. der Anwendung der insgesamt 26 Indikatoren sind einem<br />
entsprechenden Bericht zu entnehmen (EEA 2009).<br />
Für die Aufstellung von Indikatoren zum GSG-Monitoring fanden die internationalen<br />
Ansätze keine direkte Berücksichtigung. Vor dem Hintergr<strong>und</strong>, dass die internationalen<br />
Indikatoren auf einer deutlich höheren Ebene ansetzen <strong>und</strong> somit für die regionale<br />
Ebene wenig geeignet sind, wurden sie nicht eingehender betrachtet. Sofern einzelne<br />
Indikatoren für die nationale Ebene in Frage kommen, haben sie Eingang in<br />
eines der nachfolgend dargestellten nationalen Indikatorsysteme gef<strong>und</strong>en <strong>und</strong> wurden<br />
somit indirekt berücksichtigt.<br />
6.2 Indikatoren der Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie (NHS)<br />
Um in regelmäßigen Abständen aufzuzeigen, wo Deutschland auf dem Weg zu einer<br />
nachhaltigen Entwicklung steht, welche Fortschritte erreicht wurden <strong>und</strong> wo es weiteren<br />
Handlungsbedarf gibt, wurden im Rahmen der am 17. April 2002 vom B<strong>und</strong>eskabinett<br />
beschlossenen Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie 21 Schlüsselindikatoren für<br />
eine nachhaltige Entwicklung aufgestellt, die 2008 teilweise überarbeitet wurden<br />
(Tabelle 8). Die Indikatoren sollen als elementarer Bestandteil eines Managementkonzeptes<br />
zur Umsetzung <strong>und</strong> kontinuierlichen Weiterentwicklung der Nachhaltigkeitsstrategie<br />
fungieren. Gemeinsam mit den Zielen ist es ihre Aufgabe, als Orientierungswerte<br />
die Richtung anzuzeigen, in welche die Entwicklung in den kommenden<br />
Jahrzehnten gehen soll sowie eine Erfolgskontrolle zu ermöglichen (B<strong>und</strong>esregierung<br />
2002). Im zweijährigen Turnus gibt das Statistische B<strong>und</strong>esamt einen Bericht<br />
über die Entwicklung der Indikatoren heraus (vergl. Statistisches B<strong>und</strong>esamt 2007,<br />
2009). Obwohl die deutsche Nachhaltigkeitsstrategie im internationalen Vergleich<br />
durchaus als Positivbeispiel gilt (OECD 2006, Volkery 2006), u.a. aufgr<strong>und</strong> der überprüfbaren<br />
Ziele <strong>und</strong> des funktionierenden Monitoringverfahrens, bewertet der Sachverständigenrat<br />
für Umweltfragen (SRU) die Strategie als in wesentlichen Punkten<br />
verbesserungswürdig: sie fasse überwiegend nur bestehende Ziele <strong>und</strong> Maßnahmen<br />
zusammen <strong>und</strong> bleibe damit ein Instrument ohne ausreichende Steuerungswirkung.<br />
Außerdem bestünden ausgeprägte Defizite im Hinblick auf die Politikintegration (SRU<br />
2008).<br />
43