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28 KULTUR<br />
FOTO: KARL HEINZ BECKER/NACHLASS FRANZ-JOSEF HEUMANNSKÄMPER<br />
FOTO: KARL HEINZ BECKER/NACHLASS FRANZ-JOSEF HEUMANNSKÄMPER<br />
COLLAGEN<br />
Thomas Gray Venable:<br />
„cut / analogue collages“<br />
Die Galerie mental space HR1 in<br />
Köln erinnert mit der Solo-Ausstellung<br />
„cut / analogue collages“ an den<br />
2020 verstorbenen Künstler Thomas Gray<br />
Venable.<br />
Thomas Gray Venable – 1944 in Philadelphia,<br />
Pennsylvania, geboren – studierte an<br />
der School of Visual Arts und am Fashion<br />
Institute of Technology in New York und war<br />
danach viele Jahre als Mode- und Kostümdesigner<br />
für verschiedene Unternehmen<br />
wie Anne Klein Design Studio, New York,<br />
Givenchy M Plus, New York, Christian Dior,<br />
Tokio, sowie für Bühnenproduktionen und<br />
Kunstprojekte u. a. in New York, Tokio, Berlin,<br />
Köln, Salzburg, Genf, Luxemburg tätig.<br />
1996 lernte Thomas den Regisseur,<br />
Performer und Ausstatter Franz-Josef<br />
Heumannskämper kennen, mit dem er bis<br />
zu seinem Tod im Jahr 2020 liiert war. Thomas<br />
hat für viele seiner Produktionen das<br />
Kostümdesign gemacht, die Stücke waren<br />
u.a. im Lincoln Center for the Performing<br />
Arts in New York und in der Londoner Royal<br />
Albert Hall zu sehen.<br />
COLLAGE ART IN PAPER –<br />
EIN „POETISCHES MYSTERIUM“<br />
Ab 2004 begann Thomas, mit Collagen<br />
auf Papier zu experimentieren. Er arbeitete<br />
ausschließlich mit Papier, Schere und<br />
Klebstoff und schöpfte aus einem reichhaltigen<br />
Fundus gesammelter Abbilder<br />
und Fotografien, die<br />
sein Interesse weckten<br />
– eine Bibliothek aus<br />
visuellen Materialien. Als<br />
die Arbeiten im Laufe<br />
der Zeit immer weiter<br />
fortschritten, dauerte es<br />
eine Weile, bis Thomas<br />
eine klare Richtung für<br />
seine individuellen Ausdrucksformen<br />
gefunden<br />
hatte. Bald entwickelte<br />
er ein Konzept für die<br />
Arbeit mit Collagen,<br />
das er als eine Art<br />
poetisches Mysterium<br />
bezeichnete. „Ich bin in<br />
der Regel immer sehr sensibel, was Farben,<br />
Töne und Proportionen von Bildern angeht,<br />
für mich müssen sie immer zusammenpassen,<br />
alle Bilder werden präzise<br />
geschnitten, um eine klare visuelle Wirkung<br />
zu erzielen, und normalerweise versuche<br />
ich immer, jedem Werk ein dimensionales<br />
Gefühl zu geben“, so der Künstler einst<br />
über seine Werke.<br />
Jede Collage besteht aus einzigartigen<br />
Details, Elementen und Charakteren<br />
mit Bildern, die sich in verschiedenen<br />
Geschichten und Themen ausdrücken. Bei<br />
näherem Hinschauen wird sichtbar, dass<br />
die Quellen Reproduktionen<br />
aus Printmedien<br />
sind. Wie die Altmeister<br />
zerstörte Thomas Gray<br />
Venable Bilder, um<br />
Gegenbilder zu produzieren.<br />
Die Gesamtheit<br />
stets im Blick, fügte der<br />
Künstler geschnittenes<br />
Papier in unterschiedlichen<br />
Formen und<br />
Farben zu einer sehr<br />
einwilligen künstlerischen<br />
Bildstruktur zusammen.<br />
Ein überaus zeitaufwändiges<br />
Arbeiten, das eine<br />
sichere Hand erfordert.<br />
Im Ergebnis suggeriert das fertige Bild<br />
keinesfalls Zerstörung, sondern Dynamik in<br />
Komposition und Farbigkeit, Plastizität in<br />
der Wirkung ja gerade zu Musik.<br />
FOTO: NACHLASS FRANZ-JOSEF HEUMANNSKÄMPER<br />
bis 3.12., mental space HR1, Erftstraße<br />
27, Köln. Geöffnet nach vorheriger<br />
Anmeldung bei Roman Zheleznyak unter<br />
+49 157 577 98 756. mentalspace.eu/<br />
archive/thomas-gray-venable, www.<br />
instagram.com/thomasgrayvenable