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rik Dezember 2023 / Januar / Februar 2024

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28 KULTUR<br />

FOTO: KARL HEINZ BECKER/NACHLASS FRANZ-JOSEF HEUMANNSKÄMPER<br />

FOTO: KARL HEINZ BECKER/NACHLASS FRANZ-JOSEF HEUMANNSKÄMPER<br />

COLLAGEN<br />

Thomas Gray Venable:<br />

„cut / analogue collages“<br />

Die Galerie mental space HR1 in<br />

Köln erinnert mit der Solo-Ausstellung<br />

„cut / analogue collages“ an den<br />

2020 verstorbenen Künstler Thomas Gray<br />

Venable.<br />

Thomas Gray Venable – 1944 in Philadelphia,<br />

Pennsylvania, geboren – studierte an<br />

der School of Visual Arts und am Fashion<br />

Institute of Technology in New York und war<br />

danach viele Jahre als Mode- und Kostümdesigner<br />

für verschiedene Unternehmen<br />

wie Anne Klein Design Studio, New York,<br />

Givenchy M Plus, New York, Christian Dior,<br />

Tokio, sowie für Bühnenproduktionen und<br />

Kunstprojekte u. a. in New York, Tokio, Berlin,<br />

Köln, Salzburg, Genf, Luxemburg tätig.<br />

1996 lernte Thomas den Regisseur,<br />

Performer und Ausstatter Franz-Josef<br />

Heumannskämper kennen, mit dem er bis<br />

zu seinem Tod im Jahr 2020 liiert war. Thomas<br />

hat für viele seiner Produktionen das<br />

Kostümdesign gemacht, die Stücke waren<br />

u.a. im Lincoln Center for the Performing<br />

Arts in New York und in der Londoner Royal<br />

Albert Hall zu sehen.<br />

COLLAGE ART IN PAPER –<br />

EIN „POETISCHES MYSTERIUM“<br />

Ab 2004 begann Thomas, mit Collagen<br />

auf Papier zu experimentieren. Er arbeitete<br />

ausschließlich mit Papier, Schere und<br />

Klebstoff und schöpfte aus einem reichhaltigen<br />

Fundus gesammelter Abbilder<br />

und Fotografien, die<br />

sein Interesse weckten<br />

– eine Bibliothek aus<br />

visuellen Materialien. Als<br />

die Arbeiten im Laufe<br />

der Zeit immer weiter<br />

fortschritten, dauerte es<br />

eine Weile, bis Thomas<br />

eine klare Richtung für<br />

seine individuellen Ausdrucksformen<br />

gefunden<br />

hatte. Bald entwickelte<br />

er ein Konzept für die<br />

Arbeit mit Collagen,<br />

das er als eine Art<br />

poetisches Mysterium<br />

bezeichnete. „Ich bin in<br />

der Regel immer sehr sensibel, was Farben,<br />

Töne und Proportionen von Bildern angeht,<br />

für mich müssen sie immer zusammenpassen,<br />

alle Bilder werden präzise<br />

geschnitten, um eine klare visuelle Wirkung<br />

zu erzielen, und normalerweise versuche<br />

ich immer, jedem Werk ein dimensionales<br />

Gefühl zu geben“, so der Künstler einst<br />

über seine Werke.<br />

Jede Collage besteht aus einzigartigen<br />

Details, Elementen und Charakteren<br />

mit Bildern, die sich in verschiedenen<br />

Geschichten und Themen ausdrücken. Bei<br />

näherem Hinschauen wird sichtbar, dass<br />

die Quellen Reproduktionen<br />

aus Printmedien<br />

sind. Wie die Altmeister<br />

zerstörte Thomas Gray<br />

Venable Bilder, um<br />

Gegenbilder zu produzieren.<br />

Die Gesamtheit<br />

stets im Blick, fügte der<br />

Künstler geschnittenes<br />

Papier in unterschiedlichen<br />

Formen und<br />

Farben zu einer sehr<br />

einwilligen künstlerischen<br />

Bildstruktur zusammen.<br />

Ein überaus zeitaufwändiges<br />

Arbeiten, das eine<br />

sichere Hand erfordert.<br />

Im Ergebnis suggeriert das fertige Bild<br />

keinesfalls Zerstörung, sondern Dynamik in<br />

Komposition und Farbigkeit, Plastizität in<br />

der Wirkung ja gerade zu Musik.<br />

FOTO: NACHLASS FRANZ-JOSEF HEUMANNSKÄMPER<br />

bis 3.12., mental space HR1, Erftstraße<br />

27, Köln. Geöffnet nach vorheriger<br />

Anmeldung bei Roman Zheleznyak unter<br />

+49 157 577 98 756. mentalspace.eu/<br />

archive/thomas-gray-venable, www.<br />

instagram.com/thomasgrayvenable

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