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rik Dezember 2023 / Januar / Februar 2024

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FILM<br />

hineinbringen. Wir haben alle viel erlebt. Vielleicht weniger<br />

als frühere Generationen, aber trotzdem ist auch heute das<br />

Leben das Leben als queerer Mensch nicht unbedingt einfach.<br />

Was mich auf jeden Fall von Anfang an an diesem Projekt<br />

angezogen hat, war, dass der Film das Feiern als Lebenswelt<br />

und Subkultur ernst nimmt und nicht bloß als Party, wo alle<br />

fröhlich die Hände in die Luft reißen. Wir haben einfach nicht<br />

genug Räume in dieser Gesellschaft und brauchen das Nachtleben<br />

als unseren Ort. Aber das heißt eben nicht, dass wir die<br />

ganze Zeit hedonistisch feiern und eine gute Zeit haben.<br />

Ihr habt den Film in den vergangenen Monaten auch<br />

rund um die Welt gezeigt. Wird diese queere Berliner<br />

Lebenswelt überall auf die gleiche Weise verstanden?<br />

Hannes: Nicht zuletzt diese Festivaltour hat uns noch einmal<br />

vor Augen geführt, wie besonders Berlin tatsächlich immer<br />

noch ist. Diesen Freiraum, auch finanzieller Art, gibt es wirklich<br />

in den meisten anderen Städten nicht mehr. Da kann man<br />

sich oft gar nicht mehr in diesem Maß ausprobieren, wenn<br />

ich etwa an London oder San Francisco denke. An einem Ort<br />

wie Palermo hatte ich das Gefühl, dass vieles im Film gar nicht<br />

richtig verstanden wird, weil dieser Exzess im Nachtleben<br />

dort einfach keine Rolle spielt. Da hatten die Menschen eher<br />

einen Bezug zum ersten Teil des Films, wo Moritz neu in<br />

die Großstadt kommt und seine Beziehung in die Brüche<br />

geht. In London oder San Francisco sprach vor allem seine<br />

Verwandlung im Verlauf der Geschichte die Leute an, wo er<br />

seine eigene Identität und Sexualität zu hinterfragen beginnt,<br />

weil er eben vielleicht doch nicht einfach nur ein Cis-Gay ist.<br />

*Interview: Patrick Heidmann<br />

KINO<br />

Pop: Milli Vanilli<br />

Der Film über das von<br />

Frank Farian entwickelte<br />

Musikprojekt soll im <strong>Dezember</strong><br />

endlich in den Kinos anlaufen.<br />

Schauspieler Matthias Schweighöfer<br />

wird als Farian zu sehen<br />

sein. R'n'B aus Deutschland!<br />

Klingt ungewöhnlich, war es<br />

auch. Und war verdammt<br />

erfolgreich. Milli Vanilli räumte<br />

Ende der 1980er weltweit<br />

ab, Nummer-eins-Hits wie<br />

„Blame It on the Rain“ oder „Girl<br />

I’m Gonna Miss You“ sorgten<br />

weltweit für einen regelrechten<br />

Hype, der in einem Skandal<br />

endete: Die bei Milli Vanilli zu<br />

sehenden Sänger waren nicht<br />

die, die die Lieder gesungen<br />

hatten. MTV spielte Fakes?<br />

Nun, die Musik sei eben schon<br />

fertig gewesen, so Producer und<br />

Musiker Frank Farian damals, „er<br />

habe dann nach den passenden<br />

Gesichtern gesucht“. Ein Skandal,<br />

der damals riesig war, aber<br />

wenig änderte. Noch immer<br />

ist es in der Popmusik so, dass<br />

nicht immer der Mensch singt,<br />

der zu sehen ist – #mensch<br />

denke nur an Projekte wie Fun<br />

Factory. Am 21. <strong>Dezember</strong><br />

kommt jetzt der Film zum<br />

Skandal von 1990 in die Kinos.<br />

Milli Vanilli als Biopic „Girl You<br />

Know It's True“ – Tijan Njie ist<br />

als Robert Pilatus und Elan Ben<br />

Ali als Fabrice Morvan zu sehen.<br />

Der Film beleuchte „die wahre<br />

Geschichte des märchenhaften<br />

Aufstiegs der beiden Tänzer<br />

Robert Pilatus und Fabrice<br />

Morvan“. *rä<br />

„<br />

ich weiß, wie<br />

ich mit hiv<br />

eine familie<br />

gründe<br />

NX-DE-HVU-ADVT-230001; April <strong>2023</strong><br />

wissen fürs leben<br />

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