27.11.2023 Aufrufe

LebensArt Winter 2023

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

01<br />

Auf den Streuobstwiesen von<br />

Bernhard Fehrentz gedeihen<br />

Pflanzen und Tiere. Bei Ispringen im<br />

Enzkreis kultiviert der Naturfreund<br />

alte Apfel-, Birnen- und<br />

Quittensorten.<br />

chon mal von „Ribston Pepping“ oder<br />

S„Zuccalmaglio“ gehört? Oder vielleicht<br />

von der „Goldrenette Freiherr von Berlepsch“<br />

oder der „Goldparmäne“? Alle vier<br />

sind Apfelsorten, die auf den Streuobstwiesen<br />

von Bernhard Fehrentz gedeihen. Auch<br />

die „Birkenfelder Hakenbirne“ nennt er sein<br />

Eigen – der Name weist auf die Herkunft aus<br />

Birkenfeld bei Pforzheim hin. Die „Hokebier“,<br />

wie sie umgangssprachlich genannt<br />

wird – übrigens auch ein Beiname der Birkenfelder<br />

Bürger – diente einst der Produktion<br />

von Schaumwein, der an Kurgäste in<br />

Bad Wildbad ausgeschenkt wurde, erzählt<br />

Bernhard Fehrentz. Auf seinen rund sechs<br />

Hektar Land, das sind mehrere Streuobstwiesen<br />

rund um Ispringen, stehen über 700<br />

Bäume. Fehrentz pflegt mit großer Hingabe<br />

02<br />

seine über 100 meist alten Apfel-, 40 Birnenund<br />

15 Quittensorten. Die Äpfel seien zwar<br />

nicht übermäßig süß, dafür jedoch sehr aromatisch,<br />

schwärmt er. Auf seine alten Sorten<br />

lässt er nichts kommen, nicht zuletzt wegen<br />

ihres unschätzbaren Wertes: Sie sind sogar<br />

für Allergiker geeignet.<br />

03<br />

04<br />

So auch der „Zuccalmaglio“: „Eine meiner<br />

Mitarbeiterinnen kann erst seit einem Jahr<br />

wieder Äpfel essen“, sagt Fehrentz. Möglich<br />

gemacht hat es eben diese unscheinbare<br />

grüngelbe, jedoch im Geschmack „ganz feine“<br />

Renette mit einem „sagenhaftem Aroma“,<br />

die auf Fehrentz Obstwiesen wächst<br />

und nach dem deutschen Heimatdichter<br />

und Volksliedforscher Anton Wilhelm von<br />

Zuccalmaglio benannt ist.<br />

01 Fleißige Helferinnen: Gabriele<br />

Wuchner (links) und Roswitha Bayer<br />

unterstützen bei der Ernte.<br />

02 Über 700 Bäume gedeihen auf<br />

den Streuobstwiesen und tragen<br />

jedes Jahr leckere Früchte.<br />

03 Bernhard Fehrentz hegt und<br />

pflegt seit vielen Jahren seine<br />

Streuobstwiesen bei Ispringen.<br />

04 Körbe voller köstlicher Äpfel:<br />

Manch alte Streuobstsorten sind<br />

auch für Allergiker geeignet.<br />

4 5<br />

30<br />

Im Nebel ruhet noch die Welt,<br />

Noch träumen Wald und Wiesen:<br />

Bald siehst du, wenn der Schleier fällt,<br />

Den blauen Himmel unverstellt,<br />

Herbstkräftig die gedämpfte Welt<br />

In warmem Golde fließen.<br />

Eduard Mörike<br />

(1804 – 1875)<br />

Unser Bild zeigt einen Sonnenaufgang<br />

über dem herbstlichen Enz-Tal bei<br />

Mühlhausen an der Enz.<br />

Foto: Adobe Stock/Georg Milasta<br />

3 1<br />

Käse-Windbeutelchen<br />

Zutaten für ca. 40 Stück<br />

325 ml Wasser, ½ TL Salz, 125 g Butter,<br />

275 g Weizenmehl (Type 405), 6 Eier,<br />

250 g Bergkäse, 1 EL Milch oder Sahne<br />

1 Den Backofen auf 200 °C Heißluft<br />

(210 °C Ober-/Unterhitze) vorheizen.<br />

2 Für den Brandteig das Wasser in einem<br />

Topf aufkochen – der sollte groß genug<br />

sein, um den gesamten Teig aufnehmen<br />

zu können. Salz und Butter zufügen und<br />

kochen, bis die Butter schmilzt. Dann das<br />

Mehl mit Schwung auf einmal hinein-<br />

schütten, dabei mit dem Kochlöffel<br />

rühren, bis sich alles zu einem glatten<br />

Teigklumpen zusammenballt. Sobald sich<br />

ein weißer Film am Topfboden zeigt,<br />

etwa nach 30 Sekunden, den Topf vom<br />

Herd ziehen und die Teigmasse unter<br />

Rühren etwas abkühlen lassen.<br />

3 Jetzt nacheinander 5 Eier zufügen,<br />

jeweils mit dem Kochlöffel kräftig rührend<br />

einarbeiten. Erst das nächste Ei zufügen,<br />

wenn das vorige vollkommen verschluckt<br />

ist.<br />

4 Am Ende ist ein weicher, glänzender<br />

Teig entstanden. Erst wenn dieser nur<br />

noch handwarm ist, den klein gewürfelten<br />

Käse (ca. 5 mm) unterrühren.<br />

Aus ihrem reichen Fundus zaubern Martina Meuth<br />

und Bernd Neuner-Duttenhöfer Rezepte hervor, die ihnen<br />

besonders lieb und wert sind. Sie gelingen garantiert, denn<br />

dafür sind die beiden Fernsehköche bekannt.<br />

6 Mit einem Kaffeelöffel jeweils kleine<br />

Häufchen abstechen, mithilfe eines<br />

zweiten Löffels oder einfach mit dem<br />

Finger abstreifen und mit etwas Abstand<br />

voneinander auf ein mit Backpapier<br />

bedecktes Backblech setzen. Übriges Ei<br />

und Milch oder Sahne glatt verquirlen,<br />

die Teigportionen damit einpinseln und<br />

im vorgeheizten Ofen 15–20 Minuten<br />

backen.<br />

Schmorbraten vom Lamm<br />

Zutaten für 6 Personen<br />

Für die Würzmischung: je 1 EL weiße<br />

und schwarze Pfefferkörner, 1 EL Koriandersamen,<br />

1 Gewürznelke, 10 Pimentkörner,<br />

10 Wacholderbeeren, 1 gehäufter EL<br />

getrockneter Thymian, 1 kleine getrocknete<br />

Chili, 1 TL brauner Rohrzucker,<br />

1 TL Salz<br />

Für das Lamm: ca. 1,8–2 kg Hals (längs<br />

halbiert) oder Schulter vom Lamm (mit<br />

Knochen, wie gewachsen), 7–8 EL<br />

Olivenöl, 1 Zwiebel, 4–6 Knoblauchzehen,<br />

1 Möhre, 2 Stangen Bleichsellerie oder<br />

¼ Sellerieknolle, Salz, 1 Prise Zucker,<br />

500 ml Wasser, 1 Flasche (750 ml)<br />

trockener Rotwein (Spätburgunder,<br />

Zweigelt oder Dornfelder), 100 g Olivenpaste<br />

(Tapenade), 1–2 EL Essig<br />

1 Zuerst die Würzmischung herstellen –<br />

ruhig sogar eine doppelte Menge. Das<br />

Gewürz bleibt in einem dunklen Schraubglas<br />

einige Zeit haltbar und kann für alle<br />

dunkleren Fleischsorten eingesetzt<br />

werden: Alle Gewürze mit der Chili in<br />

einer trockenen Pfanne anrösten, bis sie<br />

duften und zu hüpfen beginnen. Dann<br />

ein wenig abkühlen lassen und mit Zucker<br />

und Salz im Mixer zu feinem Pulver<br />

zerkleinern. Inzwischen den Backofen auf<br />

250 °C Heißluft (270 °C Ober-/Unterhitze)<br />

vorheizen.<br />

2 Für das Lamm die Bratenstücke<br />

rundum mit 2 EL der Würzmischung und<br />

2 EL Olivenöl einreiben. In einen passenden<br />

Bräter legen (falls keiner passt, aufs<br />

tiefe Backblech) und in den vorgeheizten<br />

Backofen schieben und zunächst bei<br />

stärkster Hitze garen.<br />

3 Unterdessen das Würzgemüse klein<br />

würfeln und nach 20 Minuten Backzeit,<br />

wenn die Fleischstücke bereits schöne<br />

Bratspuren zeigen, um diese herum<br />

verteilen, gleichzeitig mit ca. 3 EL<br />

Olivenöl besprenkeln, salzen und mit<br />

Zucker bestreuen. Die Ofenhitze jetzt auf<br />

125 °C (bzw. 140 °C) herunterschalten.<br />

4 10 Minuten später, wenn in der<br />

nachlassenden Hitze das Gemüse<br />

angedünstet ist, das Wasser in die<br />

Bratenform gießen, nach weiteren<br />

30 Minuten den Wein. Dann das Fleisch<br />

noch 90 Minuten schmoren lassen.<br />

5 Aus dem Ofen nehmen, alles so weit<br />

abkühlen lassen, dass man das Fleisch<br />

gut anfassen kann. Ideal, wenn man dies<br />

alles bereits am Morgen oder sogar<br />

Vortag erledigt.<br />

6 Das Fleisch vom Knochen heben – dabei<br />

bedenken, dass bei Lammschulter<br />

das Schulterblatt flach ist, in der Mitte<br />

jedoch ein Mittelknochen spitz nach<br />

oben ragt. Also von beiden Seiten mit<br />

dem Messer direkt über dem flachen<br />

Knochen waagrecht bis zur Mitte<br />

schneiden, dann lässt sich das Fleischstück<br />

bequem abheben. Sorgfältig alle<br />

Haut und Sehnen entfernen.<br />

7 Den Bratenfond durch ein Sieb in eine<br />

Kasserolle gießen, eine Tasse vom<br />

Wurzelgemüse zufügen, auch die<br />

Olivenpaste. Aufkochen, mit dem<br />

Pürierstab zu einer glatten Sauce mixen,<br />

zum Schluss die restlichen 2–3 EL<br />

Olivenöl untermixen, für einen schönen<br />

Glanz und guten Geschmack. Mit Salz<br />

und Essig abschmecken!<br />

8 Das Fleisch in halbfingerdicke Scheiben<br />

schneiden und in der Sauce erwärmen.<br />

Marinierte Feigen<br />

mit Walnusskaramell<br />

Zutaten für 6 Personen<br />

Für die Feigen: 10–12 reife, duftende<br />

Feigen, 2–3 EL Cognac, 2–3 EL Zucker<br />

Für die Himbeersauce:<br />

300 g Himbeeren, 2 EL Zucker<br />

Für den Walnusskaramell:<br />

150 g Zucker, 150 g Walnusskerne<br />

1 Die Feigen waschen, die Stiele abschneiden,<br />

dort auch kreuzweise einschneiden.<br />

Die Früchte in eine feuerfeste<br />

Form setzen. Mit Cognac beträufeln und<br />

mit Zucker bestreuen. Reife, weiche<br />

Früchte einfach so ziehen lassen,<br />

ansonsten in den auf 200 °C Ober-/<br />

Unterhitze vorgeheizten Backofen stellen,<br />

15 Minuten backen, dann abkühlen und<br />

marinieren lassen.<br />

2 Für die Sauce die Himbeeren mit<br />

Zucker verrühren und durch ein Sieb<br />

passieren, um die Kerne zu entfernen.<br />

3 Für den Karamell den Zucker in einer<br />

unbeschichteten Pfanne schmelzen, die<br />

Walnüsse zufügen und so lange mit<br />

einem hitzebeständigen Spatel mischen,<br />

bis sie mit Karamell überzogen sind.<br />

4 Die Karamellnüsse auf Backpapier<br />

abkühlen lassen und anschließend<br />

hacken, nicht zu fein.<br />

5 Die Feigen mit Himbeersauce anrichten<br />

und mit Walnusskaramell bestreuen.<br />

Kochbuch<br />

In ihrem brandneuen Buch<br />

„So kochen wir am liebsten“<br />

(192 Seiten, 32 €, Becker Joest<br />

Volk Verlag) präsentieren<br />

Martina Meuth und Bernd<br />

Neuner-Duttenhofer diese und<br />

weitere Rezepte, die alle zu<br />

Hause gut umsetzbar sind.<br />

Einige davon sind bodenständig,<br />

andere modern mit einem<br />

raffinierten Twist. Ihre Lieblingsgerichte<br />

sollen wenig Mühe,<br />

dafür umso mehr Eindruck<br />

machen.<br />

Mitmachen<br />

und gewinnen!<br />

Wir verlosen ein Exemplar von<br />

„So kochen wir am liebsten“.<br />

Senden Sie uns bis 31. Oktober<br />

mit Angabe Ihrer Adresse eine<br />

E-Mail an info@pro-vs.de oder<br />

eine Postkarte an pVS – pro<br />

Verlag und Service GmbH & Co.<br />

KG, Stauffenbergstr. 18, 74523<br />

Schwäbisch Hall, Stichwort:<br />

„Lieblingsrezepte“.<br />

10 1 1<br />

Ganz ohne Firlefanz: Frische und saisonale Produkte – möglichst<br />

in Bioqualität – zeichnen Vincent Klink ebenso aus wie seine<br />

klassisch-moderne Küche mit schwäbischem und mediterranem<br />

Einschlag. Stets offen für Neues hegt der Sternekoch eine<br />

besondere Liebe zur Malerei und zur Musik.<br />

Espresso am<br />

Markusplatz:<br />

Vincent Klink vor<br />

dem berühmten<br />

Caffè Florian in<br />

Venedig.<br />

auch langsam und behutsam – Klink kratzt gerne an<br />

der Wahrheit und begibt sich in die Historie, holt<br />

aus dem Dämmern des Vergessens hervor.<br />

Es wird vermutlich lesenswert, was nicht nur aus<br />

den Fakten, sondern aus seiner ganz persönlichen<br />

Innenansicht über die Schwaben literarische Gestalt<br />

annimmt. Klink macht sich ja gerne auf die Suche<br />

– und das nicht nur beim Schreiben.<br />

Und eigentlich ist es weniger eine Suche als ein Finden.<br />

Von etwas, was still im Raum zu schweben<br />

scheint und manchmal Gestalt annimmt, sich zur<br />

Freude an diesem Finden verdichtet. Er sei ein Genussmensch,<br />

sagt er, und meint mit Genuss keineswegs<br />

allein das, was so köstlich auf der Zunge zergeht:<br />

Das Leben bietet vieles, was sich zum Genuss<br />

eignet, wenn man offene Augen und ein offenes<br />

Herz für die Geheimnisse hat, die sich auch unter<br />

dem Begriff Kultur entdecken lassen.<br />

Sich mitreißen lassen, aber ebenso genau hinsehen<br />

– keine Widersprüche für Klink, wenn man etwas<br />

wirklich erfassen will. Neugier auf das, was sich in<br />

diesem empathischen Gefühls- und Wissenskosmos<br />

noch entdecken lässt, ist sicher dabei. Und Klink<br />

wäre nicht der, der nicht nur das Restaurant in<br />

Stuttgart zu Michelin-Sternen geführt und sein<br />

Wirken unter anderem auf Bücher, Bilder, Musik<br />

erweitert hat, wenn er nicht dieses Spektrum ständig<br />

in Bewegung setzen würde.<br />

Gerade hat er neben anderen Instrumenten wie der<br />

Querflöte noch zur Mandoline gegriffen. Eine eher<br />

ungewöhnliche Verbindung zum Jazz, den Klink so<br />

liebt. Ungewöhnlich? Vielleicht. Aber so ist das<br />

eben mit der „Freiheit im Kopf “. Die gibt – hat<br />

Klink erkannt – Raum für Ideen und muss dafür<br />

von einer gewissen Intelligenz gespeist werden. Das<br />

macht Spaß. Und es kann auch ein bisschen Glück<br />

bedeuten.<br />

Fast 50 Jahre ist es inzwischen her, dass Vincent<br />

Klink zusammen mit seiner Frau Elisabeth das erste<br />

Restaurant eröffnete und dann die Wielandshöhe<br />

übernahm – es ging damals wahrscheinlich um verlieren<br />

oder gewinnen.<br />

„Landschaftsbezogene Produkte, Frische,<br />

Saisonalität und möglichst Bioqualität. Kein<br />

Quälfleisch. Dazu eine klassisch-moderne<br />

Küche mit schwäbischem und mediterranem<br />

Einschlag. Ohne Firlefanz.“<br />

Man kann schnell in Ungnade fallen, wenn es den<br />

Gästen nicht schmeckt. Doch es schmeckte, nicht<br />

zuletzt dank der kreativen Ideen, mit denen der<br />

Koch seine an traditioneller Einfachheit orientierte<br />

Küche garnierte. Was nicht mit Experimentieren<br />

verwechselt werden darf.<br />

Die vom Guide Michelin seit 40 Jahren gesendeten<br />

Sterne funkeln nur so. Noch heute ist Klink, der als<br />

„Schaltzentrale“ von einem kleinen Büro neben der<br />

Küche einen Blick auf das Geschehen hat, von der<br />

Grundidee überzeugt: „Landschaftsbezogene Produkte,<br />

Frische, Saisonalität und möglichst Bioqualität.<br />

Kein Quälfleisch. Dazu eine klassisch-moderne<br />

Küche mit schwäbischem und mediterranem Einschlag.<br />

Ohne Firlefanz.“ Den mag er nicht, wohl<br />

nicht nur in der Küche. Selbst der vor den Gast platzierte<br />

Teller zeugt davon. „Bei aller Einfach-<br />

Zur Person<br />

Vincent Klink (74) ist Koch, Autor,<br />

Herausgeber und Verleger. Als Fernsehkoch<br />

wurde er im „ARD-Buffet”<br />

oder der Sendung „Kochkunst”<br />

populär. Locker und lustig spricht<br />

Klink stets aus, was ihm gerade auf<br />

der Zunge liegt. Mit „Vincents Tagebuch“<br />

und seinen „Überlebensrezepten“<br />

ist Klink im Internet präsent.<br />

22 2 3<br />

Ulrike Folkerts ist dank ihrer Rolle als Lena Odenthal<br />

eine der bekanntesten deutschen Schauspielerinnen. Beim<br />

„Tatort“-Dreh im Schwarzwald lernte Gabriele Meyer eine<br />

ebenso starke wie sympathische und sensible Frau kennen.<br />

mich jetzt entschieden.“ Es sei mal dahingestellt, ob<br />

Ulrike Folkerts das wirklich so meint, oder ob die erhoffte<br />

traute Gemeinschaft mit dem Pudel getragen<br />

wird von jenem inneren Lachen, das so manches Mal<br />

unvermittelt aus ihr herausbricht. Und weil sie vertraut<br />

ist mit dem Film- und Fernsehbusiness, gibt sie<br />

gleich noch etwas anderes preis. Einen zweiten<br />

Traum. „Ein Drehbuch schreiben.“ Es steht zu vermuten,<br />

Letzteres ist realisierbar – beim Pudel bin ich mir<br />

nicht so sicher.<br />

Sie ist die „Tatort“-Kommissarin Lena Odenthal aus<br />

Ludwigshafen, eine toughe Person, die Sympathien<br />

des Publikums sind ihr gewiss. Folkerts passt in das<br />

Bild der emanzipierten Frau – hat als erste weibliche<br />

Fernsehkommissarin der männlichen Krimiherrschaft<br />

getrotzt. Das mag am Anfang Kraft gekostet<br />

haben, einfach war das sicher nicht – heute ist es Normalität.<br />

Man ist ein Stück weitergekommen, hat<br />

„Konventionen in Frage gestellt und das Frauenbild<br />

erweitert“, schreibt Folkerts in ihrem Buch „Ich muss<br />

raus“, mit dem sie auch zu Lesungen unterwegs ist.<br />

Die Zuhörerschaft ist meist überwiegend weiblich,<br />

Unser Aboservice berät Sie gerne<br />

von Di bis Fr: 10 bis 16 Uhr,<br />

telefonisch unter 07231/39-2256<br />

oder unter abo@pforzheim.de.<br />

die Stimmung gelöst. Das kann daran liegen, dass Folkerts<br />

sich auch bei ihren Lesungen offen zu ihrer Partnerschaft<br />

mit einer Frau bekennt. Es mag aber auch<br />

daran liegen, dass man sich einfach über Ulrike Folkerts<br />

als Mensch freut, sie schätzt und mit Interesse<br />

ihren Weg verfolgt. Denn packend und mitreißend ist<br />

das, was sie liest und was sie erlebt hat, es atmet den<br />

Willen zu Unabhängigkeit und Freiheit. Den eigenen<br />

Weg zu gehen – das hat bei Ulrike Folkerts viele Facetten.<br />

Auch bei der Schauspielerei lässt sie sich nicht<br />

einengen, neben der Ludwigshafener Kommissarin<br />

hat sie zum Beispiel als Tod im Salzburger „Jedermann“<br />

auf der Bühne gestanden.<br />

SELFIE MIT FRAU ODENTHAL<br />

Es ist die Herzlichkeit, die in ihren großen braunen<br />

Augen aufstrahlt, die gleich gefangen nimmt. Bei einem<br />

„Tatort“-Dreh im Schwarzwald wirkt sie völlig<br />

uneitel und natürlich, ist von einer entwaffnenden<br />

und direkten Ehrlichkeit. Irgendwie scheint sie ein<br />

bisschen wie aus der TV-Glamourwelt herausgefallen.<br />

Wie sie dasteht, fast ungeschminkt, gegen die abendlich<br />

kühlere Schwarzwaldluft in einen Anorakschlüpft,<br />

ist die Begegnung mit der sportlichen, aber<br />

sehr zart wirkenden Person ein verblüffend entspanntes<br />

Erlebnis. Die Zuschauer, die sich rund um die<br />

Drehpause im Freien versammelt haben, er-<br />

MIT UNSEREM THEATERABO<br />

SCHON AB 38,50 €!<br />

26 2 7<br />

Hühner<br />

#1<br />

Hühner werden seit Jahrtausenden<br />

als Nutztiere<br />

gehalten und sind die häufigsten<br />

Haustiere des Menschen.<br />

Man unterscheidet Lege- und<br />

Fleischrassen – und solche<br />

die beides bieten.<br />

Tanja Kratzmeier und Sabine Stemmler sind<br />

gemeinsam mit ihren Familien aufs Huhn<br />

gekommen. Ein besonderes Hobby,<br />

das viel Freude, aber auch Arbeit macht –<br />

und erholsam ist für Auge und Gemüt.<br />

gierigen Tiere rechtzeitig daran gewöhnt,<br />

lassen sie sich hochnehmen,<br />

streicheln und genießen es<br />

sogar, gekrault zu werden. Das<br />

Vertrauen, das die Hühner den<br />

Menschen in solchen Momenten<br />

entgegenbringen, stärkt die<br />

gegenseitige Bindung. Und das<br />

ist auch gut so, denn Edgar Kratzmeier<br />

musste seiner Frau und den<br />

beiden Töchtern vor dem Einzug der<br />

Hühner versprechen, dass keines von ihnen<br />

im Kochtopf landet.<br />

Hähne, die aus dem Ei schlüpfen, ereilt bei<br />

Familie Stemmler jedoch genau dieses<br />

Schicksal. „Sie hatten bei uns ein gutes Leben,<br />

liefern zwar wenig, dafür aber richtig<br />

gutes Fleisch ohne irgendwelche Zusätze.<br />

Das ist das, was sie mir zurückgeben“, sagt<br />

Sabine Stemmler. Ansonsten herrscht Einklang<br />

über das Rassegeflügel im Garten: Lediglich<br />

die Eier finden ihre Verwendung in<br />

der Küche. Doch nicht alle: Rasse-Bruteier<br />

dürfen die Hennen ausbrüten. Mittlerweile<br />

hat Stemmler vier verschiedene Zwerghuhn-<br />

Rassen, darunter Lachshuhn, Araucana und<br />

Wyandotte. Die zehn Hennen, die drei unterschiedlich<br />

farbige Eier legen, leben auf<br />

1.400 Quadratmetern in ihrem Garten in<br />

Neibsheim im Landkreis Karlsruhe. Erst<br />

wenn die ersten von ihnen nach vielleicht<br />

sechs oder sieben Jahren sterben, will sie sich<br />

wieder neue und – aus Neugierde – andere<br />

Rassehühner zulegen.<br />

„Hühner sind was<br />

fürs Gemüt“<br />

Rassehühner zu halten, ist Stemmler wichtig:<br />

„Ich möchte keine Hühner, die nur für<br />

das Eierlegen gezüchtet wurden und dann<br />

nach einem Jahr ausgelaugt sind.“ Für sie<br />

zählt nicht nur die Legeleistung: „Hühner<br />

sind etwas fürs Auge und fürs Gemüt.“ Wenn<br />

sie zu ihren Hühnern geht, kann sie herunterkommen<br />

und ihren Berufs- und Alltagsstress<br />

abbauen. Das hat sie nach ihrer Arbeit<br />

in der ambulanten Pflege gelegentlich nötig.<br />

Auch lernen ihre Kinder, dass Hühner Lebewesen<br />

sind, mit denen man vorsichtig umgehen<br />

muss, die regelmäßig gefüttert werden<br />

wollen und deren Stall sauber gemacht werden<br />

muss, auch wenn man das vielleicht<br />

nicht ganz so gerne macht.<br />

Die Liebe zu Tieren war bei Sabine Stemmler<br />

schon immer da, doch leidet sie unter einer<br />

Tierhaarallergie. Da kamen die<br />

Die Liebe zum Federvieh verbindet:<br />

Sabine Stemmler (links) und Tanja Kratzmeier.<br />

Freilaufende Hühner: Damit die<br />

Tiere glücklich sind, sollten pro<br />

Huhn zehn Quadratmeter zur<br />

Verfügung stehen.<br />

Ein Huhn legt pro Woche etwa drei bis sechs Eier. Das hängt von der<br />

Rasse, dem Alter und von der Jahreszeit ab.<br />

10 1 1<br />

Freude<br />

SCHENKEN<br />

<strong>Winter</strong> <strong>2023</strong>/24<br />

Verschenken Sie <strong>LebensArt</strong> zu Weihnachten!<br />

Das <strong>LebensArt</strong>-Geschenkabo sorgt ein ganzes Jahr<br />

lang für Lesefreude. Vier Ausgaben für nur 15,60 €.<br />

Plus 2 Hefte gratis. Das Abonnement endet<br />

automatisch. Sie brauchen nicht zu kündigen.<br />

Darüber können Sie sich freuen:<br />

• Schenken Sie 1 Jahr (4 Ausgaben) Lesefreude mit dem<br />

Heimatmagazin #1 für nur 15,60 € inkl. MwSt.<br />

• Gratis dazu: die aktuelle Weihnachtsausgabe<br />

• Gratis dazu: das Sonderheft „Urlaub“ im Sommer 2024<br />

• Keine zusätzlichen Kosten für den Versand<br />

• Geschenkabo endet automatisch, keine Kündigung nötig<br />

So einfach geht’s:<br />

Bestellen Sie telefonisch unter 0791 / 95061-8300,<br />

online unter www.pro-vs.de/lebensart<br />

oder füllen Sie das anhängende Formular aus und senden es<br />

auf eine Postkarte geklebt oder im Briefumschlag an uns<br />

zurück. Angebot gilt bis 15.1.24.<br />

SCHÖNE<br />

WINTER<br />

WELT<br />

Traumhafte<br />

Klänge<br />

Harfenmusik von<br />

Stephanie Wunsch<br />

Köstliche<br />

Maultaschen<br />

Herrgottsbscheisserle<br />

neu interpretiert<br />

Im Schnee<br />

unterwegs<br />

Langlaufen und Wandern<br />

im Schwarzwald<br />

2 AUSGABEN GRATIS DAZU<br />

4+2<br />

Ja, ich möchte <strong>LebensArt</strong> zu Weihnachten<br />

verschenken<br />

Ja, ich bestelle ein Geschenkabo von <strong>LebensArt</strong> zum Preis von<br />

15,60 € inkl. MwSt. und Versand für 4 Ausgaben, beginnend mit<br />

der Frühjahrsausgabe 2024. Die Weihnachtsausgabe <strong>2023</strong> und das<br />

Sonderheft Urlaub 2024 erhält die/der Beschenkte gratis dazu.<br />

Name, Vorname<br />

Straße, Hausnummer<br />

Postleitzahl, Ort<br />

E-Mail<br />

Das Geschenkabo ist für<br />

Name, Vorname<br />

Straße, Hausnummer<br />

Postleitzahl, Ort<br />

Bitte<br />

freimachen<br />

der Natur<br />

IM OBSTGARTEN<br />

Ab Dezember erhältlich in ausgewählten Kiosken<br />

sowie unter www.pro-vs.de/lebensart<br />

Fotos: Hubertus Schüler (Food); Becker Joest Volk Verlag; Adobe Stock/wendeliu, Amy Lv<br />

NICHT NUR DIE<br />

TOUGHE<br />

KOMMISSARIN<br />

Foto: Edith Held<br />

ie hat einen Traum: „Wenn ich 70 werde, will ich<br />

Seinen Königspudel haben, keinen champagnerfarbenen,<br />

sondern einen schokobraunen – ich habe<br />

SCHON<br />

LEIDENSCHAFT<br />

ABONNIERT?<br />

Ja, ich bin damit einverstanden,<br />

dass mich pVS künftig per E-Mail<br />

über Medien- und Produktangebote<br />

ihrer Marken informiert. Der<br />

Nutzung meiner Daten kann ich<br />

jederzeit widersprechen<br />

Dies ist ein Angebot von pVS -<br />

pro Verlag und Service GmbH &<br />

Co. KG, Stauffenbergstraße 18,<br />

74523 Schwäbisch Hall, Tel. 0791 /<br />

95061-8300, E-Mail info@pro-vs.de,<br />

www.pro-vs.de<br />

Widerrufsbelehrung: Diese Bestellung<br />

können Sie innerhalb von 14 Tagen<br />

formlos und ohne Angabe von<br />

Gründen widerrufen. Zur Wahrung<br />

der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige<br />

Absendung an: pVS - pro<br />

Verlag und Service GmbH & Co. KG,<br />

Stauffenbergstr. 18, 74523 Schwäbisch<br />

Hall.<br />

Datum, Unterschrift<br />

pVS - pro Verlag<br />

und Service GmbH & Co. KG<br />

Stauffenbergstraße 18<br />

74523 Schwäbisch Hall<br />

Septembermorgen<br />

Leidenschaft<br />

FÜR KUNST<br />

UND KOCHEN<br />

Fotos: Gerald von Foris<br />

incent Klink ist positiv gestimmt. Es läuft gut<br />

Vmit seinem Restaurant Wielandshöhe, und das<br />

Buch an dem er gerade arbeitet, geht voran. Wenn<br />

VOLL IM<br />

HÜHNERFIEBER<br />

lauschig, puschelig und weich; das Fe-<br />

von Hühnern sieht gut aus und<br />

Fderkleid<br />

fühlt sich auch so an. Wenn man die neu-<br />

Fotos: Adobe Stock / pfluegler photo, M.Gierczyk, Grafvision, coldwaterman, privat<br />

32<br />

33

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!