LebensArt Winter 2023

01 Vera und Dieter Siegrist
wohnen seit nunmehr einem Jahr
im umgebauten und kernsanierten
Domizil bei Kürnbach.
02 Das Haus ist von einem schön
angelegten, üppig gedeihenden
Garten umgeben. 03 Die Familie
Siegrist hatte schon immer Hunde
– nun sind es zwei schwarz-weiße
Landseer-Rüden.
der Vierbeiner genießen. Doch Vorsicht:
Standfest muss man sein, wenn der große Bo
mit seinen 74 Kilo seine Zuneigung beweist.
„DER NATUR GUTES TUN“
01
Eine Unmenge Blumen und Pflanzen umgibt
das Haus wie eine schützende Umarmung,
Dieter Siegrist ist sicher: „Eine solche Umgebung
hat eine heilende Wirkung.“ Ehefrau
Vera pflichtet ihm bei – für sie sind Haus und
Garten eine Wohlfühloase. In der nicht nur
Blumen und Obstbäume gedeihen: Auf einem
Teil der Beete hat sie damit begonnen,
Gemüse für den eigenen Bedarf anzubauen.
„Es ist ein Anfang“, sagt sie lachend und
schaut auf das, was ihre hartnäckigen Bestrebungen
bisher hervorgebracht haben. Das ist
schon eine ganze Menge – immerhin wohnen
die Siegrists erst seit einem Jahr im Kürnbacher
Domizil und konnten im Frühjahr
schon die ersten Erdbeeren ernten. Dass das,
was hier gedeiht, nicht nur im Gemüsebereich,
sondern auch beim Anbau heimischer
Pflanzen und Gehölze biologisch ausgerichtet
ist, versteht sich fast von selbst: „Das Areal
ist angelegt, der Natur Gutes zu tun.“
Das Paar, zu dem die im zweiten Hausteil
wohnende Tochter Jana und der in Bonn studierende
Sohn Jona gehören, hat sich seit
langem einer gesunden Lebensweise und der
Vollwerternährung verschrieben: Fleisch
und Wurst kommen hier nicht auf den
Tisch. Vegetarisch essen – das allein beschreibt
die Ernährungsgrundsätze hier aber
nicht: „Vom Vegetarier zum Vollwert-Vegetarier,
das ist ein Riesenunterschied.“ Dieter
Siegrist als ausgebildeter Gesundheitsberater
weiß das, und gerne begrüßt er Gäste in seinem
Zuhause, die wie er und seine Frau naturheilkundlich
ausgerichtet sind. „Es soll
hier eine echte Begegnungsstätte entstehen“,
sagt er und unterstreicht damit das Interesse
am Austausch mit Menschen, die die gleiche
Lebenseinstellung haben. Vielleicht sind die
dann auch, wie die Siegrists, Mitglied bei der
Solidarischen Landwirtschaft.
Fotos: privat
Die Entscheidung, neu zu bauen oder zu sanieren,
war nicht ganz einfach und musste
gut überlegt werden. Das Steinhaus von Dieter
Siegrists Eltern brauchte auch unter baubiologischen
Gesichtspunkten eine deutliche
Verjüngungskur. „Man weiß ja nie, was
bei so einer Sanierung auf einen zukommt“,
erinnert er sich an die Zweifel, die erst einmal
beseitigt werden mussten. Doch als
dann feststand, dass man es wagen wollte,
dem alten Haus eine neue Prägung zu geben,
ging es mit vielen Plänen und noch mehr
Energie ans Umbauen des 1958 erstellten
Baus. In diesem Teil wohnen jetzt Tochter
Jana und ein junger Mann, der tatkräftig bei
der Sanierung geholfen hat, und es ist eine
Ferienwohnung entstanden.
KORKTÜREN FALLEN AUF
Das 1987 angebaute Holzhaus wurde ebenfalls
saniert und die damals verwendeten
umweltgerechten Materialien wurden nochmals
deutlich optimiert. „Die Konzeption
dazu stand weitgehend fest“, erinnert sich
Dieter Siegrist. Und da traf es sich auch gut,
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dass der Sohn, neben seinem Studium, zusammen
mit einem Zimmermeister die Bauleitung
übernehmen konnte. Familie Siegrist
hat es Jona zu verdanken, dass die Sanierung
der beiden Häuer in dieser nachhaltigen
Qualität neu geschaffen werden konnte.
Das mit Douglasie verkleidete Holzhaus,
von dem der Blick weit über das grüne Land
schweift, macht schon von außen mit seiner
modernen Behaglichkeit Eindruck. Abgeschirmte
elektrische Leitungen, Wandheizungen,
unbehandeltes Holz, Hanfdämmung
und Bio-Lehmputze als natürliche
Materialien sorgen für ein gesundes Raumklima
im Inneren – als Besonderheit fallen
die Korktüren auf. An vielen Wänden und
Decken wurden gebürstete Bretter von einem
Abriss einer uralten Scheune verwendet,
die eine warme Ausstrahlung und Behaglichkeit
vermitteln.
Auch sonst sind die Häuser mit ihrer großzügigen
Aufteilung stilvoll, bewusst natürlich,
gemütlich und ohne Schnickschnack
eingerichtet. Wobei das Musikzimmer mit
den vielen Wand-Gitarren ein wenig aus
dem Rahmen fällt. Was es damit für eine
Zier- und
Obstgehölze, Laubund
Nadelgehölze,
Stauden, Kräuter,
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Bewandtnis hat? Dieter Siegrist hat sich der
virtuosen Gitarrenmusik verschrieben und
veranstaltet Konzerte, in denen seine musikalischen
Zusammenstellungen von Lyriktexten
begleitet werden. „Seelennahrung“
nennt er das – und die Brücke zu dem Leben
in diesem Haus lässt sich dabei leicht
schlagen.
Gabriele Meyer
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