f+h fördern und heben 12/2023
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PRODUKTE UND SYSTEME<br />
<br />
01 02<br />
FÜR UNTERSCHIEDLICHE LADUNGSTRÄGER<br />
UND SCHWERE LASTEN<br />
Die Hub-Satelliten sind für schwere Lasten ausgelegt. Im Einzelspiel<br />
lassen sich mithilfe der Regalbediengeräte 49 Paletten pro<br />
St<strong>und</strong>e umschlagen. Auf 55 Paletten pro St<strong>und</strong>e beläuft sich diese<br />
Kennzahl im Doppelspiel. Auf zehn Ebenen werden Waren auf<br />
Europaletten, Industriepaletten, Kunststoffpaletten, Einwegpaletten<br />
mit einer Mindestkufenbreite von 100 mm, Sonderformate<br />
<strong>und</strong> Big Bags bevorratet. Die Ladeeinheiten sind in der Regel 250<br />
bis 350 kg schwer. Regale <strong>und</strong> System sind auch für Einheiten mit<br />
einem Gewicht von 900 bis 1.250 kg ausgelegt. Für diese Einheiten,<br />
zum Beispiel eng <strong>und</strong> platzsparend verpackte Spaghetti in<br />
Kisten, ist die Hochregal-Ebene 5 reserviert.<br />
Eine Anforderung war, die bestehende Produktion <strong>und</strong> das<br />
neue Hochregallager mit einer bauseitig neu errichteten Fördertechnikbrücke<br />
zu verbinden. Ratert: „Das lösten wir mit einem<br />
Querverschiebewagen aus eigener Fertigung. Der Wagen transportiert<br />
Ladeeinheiten mit einer Fahrgeschwindigkeit von bis zu<br />
200 Metern pro Minute über 80 Meter zwischen Produktion, Lager<br />
<strong>und</strong> Versand oder Werksverkauf. Die Förderbrücke spannt<br />
sich zwischen Werk <strong>und</strong> Lager über die Lkw-Umfahrung des<br />
Hochregallagers.“<br />
Auf Produktionsseite werden Ladeeinheiten aufgegeben oder<br />
für die Produktionsversorgung abgenommen – zurzeit noch manuell,<br />
künftig durch Fahrerlose Transportfahrzeuge. Ein Senkrechtförderer<br />
mit Rollenbahn transportiert die Ladeeinheiten<br />
zwischen Hallenboden <strong>und</strong> Podest zur Förderbrücke <strong>und</strong> übergibt<br />
oder übernimmt sie dort von dem Querverschiebewagen.<br />
„NERVENSTRANG“ DES SYSTEMS<br />
Mit einer Leistung von circa 80 Ladeeinheiten pro St<strong>und</strong>e hat der<br />
Querverschiebewagen laut Ratert viele Aufgaben zu bewältigen.<br />
„Er transportiert Ladeeinheiten aus der Versandzone <strong>und</strong> Labore<br />
ins System, bringt Frischware <strong>und</strong> Paletten zum Versand, übernimmt<br />
die Abnahme <strong>und</strong> Versorgung des Hochregallagers <strong>und</strong><br />
versorgt die Produktion mit Rohstoffen.“<br />
Auf Höhe der Förderbrücke werden die Ladeeinheiten vom<br />
Querverschiebewagen über eine Fördertechnik, die auf einer<br />
Fördertechnikbühne im Hochregallager verläuft, an die Regalbediengeräte<br />
verteilt oder abgenommen. Darüber hinaus sind der<br />
Versand <strong>und</strong> die Labore für externe Rohware, wie Gluten, über<br />
01 Die 25 m hohen Regalbediengeräte schlagen jeweils 55 Paletten<br />
pro St<strong>und</strong>e im Doppelspiel um <strong>und</strong> lagern die Waren energie- <strong>und</strong><br />
streckeneffizient mehrfachtief auf zehn Ebenen ein<br />
02 „S-Bahn“ für Ladeeinheiten: 80 m überspannt die Transportbrücke<br />
– hier ein Teil der Strecke Richtung Produktion<br />
einen Tunnel an die Förderbrücke angeb<strong>und</strong>en. Zwei Senkrechtförderer<br />
mit Rollenbahn <strong>und</strong> Rollenketten-Stauförderer versorgen<br />
dort den Querverschiebewagen der Förderbrücke oder nehmen<br />
ihm die Ladeeinheiten ab. Die Rohware wird bei Anlieferung<br />
im Labor geprüft <strong>und</strong> kann dann – je nachdem, wann sie in der<br />
Produktion benötigt wird – direkt zur Produktion transportiert<br />
oder im Hochregallager zwischengepuffert werden.<br />
Eine kurze Querverschiebewagen-Strecke <strong>und</strong> neun Gefällerollenbahnen<br />
für je elf Einheiten stellen die Lkw-Touren bereit. Inklusive<br />
dieser Bahnen verfügt das System über r<strong>und</strong> 295 m Fördertechnikstrecke<br />
mit Rollenförderern, Ausrichtung <strong>und</strong> Zentrierung<br />
an den Aufgabestationen, Kontrollen für Maße sowie Kontur<br />
<strong>und</strong> Kufen. Das System erfasst für den internen Transport per Fotoscanner<br />
QR-Codes. Darüber lässt sich die Ladeeinheit intern<br />
eindeutig zuordnen.<br />
„Die Implementierung einer automatischen Hochregalanlage<br />
hat unsere Lagerkapazität signifikant erhöht <strong>und</strong> gleichzeitig<br />
Raum für neue Produktionsanlagen geschaffen“, betont Maximilian<br />
Seeburger, Assistent der Geschäftsführung der Spaichinger<br />
Nudelmacher GmbH. „Das Hochregallager ist ein erster Schritt in<br />
Richtung der Modernisierung unserer Versandabläufe. Durch die<br />
freiwerdende Lagerhalle haben wir die Möglichkeit, unsere Produktion<br />
in direkter Nähe zu den bestehenden Anlagen zu erweitern.<br />
Darüber hinaus soll das Hochregallager perspektivisch auch<br />
als Zentrallager für die Alb-Gold-Gruppe eingesetzt werden.“ In<br />
Sachen Nachhaltigkeit sei das Westfalia-System ein wichtiger<br />
Schritt in der Unternehmensentwicklung. „Das Lagersystem ist<br />
mit energieeffizienten Technologien ausgestattet. Auf dem Dach<br />
des Neubaus wurde eine Photovoltaik-Anlage installiert. Infolge<br />
der verbesserten Lagerorganisation <strong>und</strong> der automatisierten Prozesse<br />
verringern wir Abfall <strong>und</strong> optimieren die Nutzung von Verpackungsmaterialien.“<br />
Fotos: Westfalia Technologies<br />
www.westfaliaeurope.com<br />
www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2023</strong>/<strong>12</strong> 27