antriebstechnik 12/2023
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SPECIAL: ANTRIEBSTECHNIK FÜR MEDIZIN UND LABOR<br />
BEATMUNGSGERÄTE<br />
OPTIMALE REGELUNG<br />
SCHONT PATIENT<br />
Wird ein Intensivpatient über einen Tubus invasiv beatmet, darf der<br />
Manschettendruck am unteren Ende des Endotrachealtubus weder zu hoch noch zu<br />
niedrig sein, um den Patienten möglichst schonend zu beatmen. Eine innovative<br />
Fluid-Control-Lösung von Lee kann nun den Druck nahezu pulsationsfrei und<br />
hochgenau regulieren – und das bei vereinfachter Systemarchitektur.<br />
Das Einhalten des Manschettendrucks des Endotrachealtubus<br />
innerhalb eines engen Toleranzbereichs ist für Patienten,<br />
die mechanisch beatmet werden, sehr wichtig.<br />
Die Aufrechterhaltung des korrekten Manschettendrucks<br />
kann die Wahrscheinlichkeit erheblich verringern, dass<br />
der Patient eine beatmungsassoziierte Pneumonie (VAP, ventilator<br />
associated pneumonia) entwickelt. Die Blockmanschette<br />
(Cuff) wird über einen dünnen Schlauch in der Wand des Tubus<br />
aufgeblasen und dichtet die Luftröhre ab.<br />
Für eine optimale Patientenbehandlung muss der Manschettendruck<br />
innerhalb eines engen Bereichs gehalten werden, typischerweise<br />
20-30 mbar. Manschettendrücke unter 20 mbar können<br />
zu einer unvollständigen Abdichtung führen und einen<br />
Luftaustritt um die Manschette herum verursachen. Dadurch<br />
kann die Beatmung unterbrochen werden und potenziell infektiöse<br />
Sekrete in die Atemwege gelangen (Aspiration). Diese hier-<br />
Peter Becker, Becker Storytelling, Uelversheim<br />
durch hervorgerufenen Infektionen sind eine der Hauptursachen<br />
für VAP. Zu hohe Manschettendrücke können die Perfusion der<br />
Trachealschleimhaut behindern, was zu einer Gewebeischämie<br />
führen kann, also Sauerstoffmangel im Gewebe.<br />
PROBLEME IN DER PRAXIS<br />
In der täglichen Praxis wird der Manschettendruck häufig intermittierend<br />
manuell mit einem Manometer überwacht und dann<br />
bei Bedarf angepasst. Diese Methode führt zu großen Druckschwankungen<br />
und erschwert ein angemessenes Druckmanagement.<br />
Es kann spontan Luft aus der Manschette entweichen oder<br />
zu plötzlichen Druckänderungen in der Manschette durch Ändern<br />
des Halswinkels oder Bewegungen des Patienten kommen.<br />
Viele Geräte verwenden daher ein System zur elektronischen<br />
Überwachung des Manschettendrucks und zum bedarfsgerechten<br />
Ablassen beziehungsweise Aufpumpen. Mit diesen Geräten<br />
kann zwar ein bestimmter Druck über einen langen Zeitraum<br />
konstant aufrechterhalten werden. Aber oftmals fehlt diesen Systemen<br />
die notwendige Flexibilität, um plötzliche Druckveränderungen<br />
zu kompensieren.<br />
14 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>12</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de