05.12.2023 Aufrufe

Magazin Mitarbeitende Solothurner Spitäler 3/23 – Nebel

Menschen und Natur zäh umhüllend, ist er unverkennbarer Bote des Herbstes. Stimmt er die einen traurig, so gewinnen andere wiederum Gefallen an der melancholischen Wetterlage. Für die Augen mag der Nebel – nichts anderes als durch Wassertröpfchen getrübte Luft – wohl undurchdringlich sein. Doch was, wenn wir ihn mit anderen Sinnen betrachten? Diese Ausgabe widmen wir dem Verschleierten. Kommen Sie mit auf einen Rundgang durch unsere Häuser, dem Grau auf andere Weise zu begegnen?

Menschen und Natur zäh umhüllend, ist er unverkennbarer Bote des Herbstes. Stimmt er die einen traurig, so gewinnen andere wiederum Gefallen an der melancholischen Wetterlage. Für die Augen mag der Nebel – nichts anderes als durch Wassertröpfchen getrübte Luft – wohl undurchdringlich sein. Doch was, wenn wir ihn mit anderen Sinnen betrachten?

Diese Ausgabe widmen wir dem Verschleierten. Kommen Sie mit auf einen Rundgang durch unsere Häuser, dem Grau auf andere Weise zu begegnen?

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FOKUS<br />

ANGEBOTE TAGESKLINIK<br />

«DE<br />

CHEIBE<br />

NÄBU<br />

In der Tagesklinik der Alterspsychiatrie <strong>–</strong> einem<br />

Angebot der Psychiatrischen Dienste <strong>–</strong> treffen<br />

Menschen mit verschiedenen Bedürfnissen<br />

und Krankheitsbildern aufeinander. Das können<br />

leichte oder mittelschwere Demenzen sein. Oder<br />

Depressionen sowie auch Abhängigkeitserkrankungen.<br />

Gewisse Programmpunkte nehmen die<br />

meist älteren Frauen und Männer gemeinsam<br />

vor, andere Therapien finden im Rahmen spezifischer<br />

Gruppenangebote statt. Natürlich stets<br />

begleitet von Fachspezialistinnen und Fachspezialisten<br />

verschiedener beruflicher Ausrichtungen.<br />

Ein Ziel haben die Patientinnen und Patienten der<br />

Tagesklinik gemein: Sich mit der eigenen Erkrankung<br />

aktiv auseinanderzusetzen und, allenfalls<br />

mit Stützangeboten, das Leben daheim wieder<br />

auf die Reihe zu bringen.<br />

Gerade diesen Herbst haben die <strong>Mitarbeitende</strong>n<br />

der Tagesklinik Alterspsychiatrie ihr Angebot<br />

überarbeitet.<br />

IM GRING!»<br />

Demenz als Begriff kennen wir. Neu gesellt sich<br />

Brain Fog dazu. Gerade auch im Zusammenhang<br />

mit Postcovid tritt er vermehrt auf. Setzt sich<br />

dieser <strong>Nebel</strong> im Kopf fest, dann braucht es Geduld,<br />

Zeit und die richtige Begleitung.<br />

Genau so würden die Menschen, die zu<br />

ihr kommen, ihren Zustand beschreiben:<br />

Etwas Nebulöses verschleiere ihren Kopf.<br />

Wenn dieses Befinden überhandnimmt,<br />

das Leben gar beschwerlich und schleppend<br />

macht, dann ist der Gang zur Hausärztin<br />

oder zum Hausarzt mehr als ratsam.<br />

Wenn notwendig, folgt eine Überweisung<br />

beispielsweise an Julijana Vukasinovic.<br />

Die Leitende Ärztin oder eine(r) ihrer<br />

Kolleginnen oder Kollegen nimmt sich im<br />

klinischen Alltag der leidenden Menschen<br />

an: «Oft ist eine Depression vordergründig.»<br />

Diese sei aus dem permanent flauen<br />

Befinden entstanden. Was gerade auch bei<br />

Menschen, die beispielsweise wenige soziale<br />

Kontakte haben und mit sich sowie<br />

ihren grauen Gedanken alleine sind, oft<br />

vorkommt. «Es gilt, zuerst die Depression<br />

zu behandeln.» Damit verschwände<br />

meist auch die aufgebaute Ängstlichkeit.<br />

Zum Vorschein komme dann eben die Demenz.<br />

«Doch erst jetzt können wir mit der<br />

Behandlung der einst versteckten psychischen<br />

Krankheit beginnen.» In enger Begleitung<br />

gilt es, den nebligen Zustand in<br />

den Begriff zu bekommen.<br />

In letzter Zeit <strong>–</strong> und auch im Zusammenhang<br />

mit Postcovid <strong>–</strong> hat sich auch der<br />

Brain Fog in der Menschen Köpfen breitgemacht.<br />

Betroffene nennen Probleme<br />

beim Denken als Symptome. Oder auch<br />

eine erhöhte Vergesslichkeit sowie Verlangsamung.<br />

«Es raube den Menschen<br />

schlicht die Konzentration», meint Julijana<br />

Vukasinovic. Nach der Erkennung<br />

des Brain Fog, bietet sich auch hier eine<br />

professionelle Begleitung an. Anders als<br />

bei der Demenz verhelfen in diesem Fall<br />

bereits Umstellungen im Lebensstil zur<br />

Linderung.<br />

Dr. med. Julijana Vukasinovic<br />

kennt die verschiedenen und auch<br />

überlagerten Stimmungen ihrer<br />

Patientinnen und Patienten.<br />

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