Maturant:innen-Guide 2024
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CHECK THAT<br />
3. DAS DIENSTZEUGNIS<br />
Potenzielle Arbeitgeber verlangen oft ein Dienstzeugnis<br />
vorangegangener Beschäftigungen. Der Anspruch<br />
auf Ausstellung eines Dienstzeugnisses verjährt<br />
erst nach 30 Jahren. Achte dabei aber auf<br />
etwaige Klauseln in deinem Kollektiv-/Arbeitsvertrag,<br />
die eine bestimmte Frist festlegen.<br />
Folgende gesetzlich vorgesehene<br />
Informationen sollen enthalten sein:<br />
DAS DIENSTZEUGNIS<br />
GEHEIME CODES DER PERSONALIST:INNEN<br />
Ein Dienstzeugnis darf nichts enthalten, was dir<br />
das Erlangen einer neuen Stelle erschwert. Unter<br />
dieser Voraussetzung sind Aufbau und Formulierungen<br />
allerdings Sache des Arbeitgebers. Und<br />
manchmal stecken die wichtigen Botschaften<br />
dann „zwischen den Zeilen“ …<br />
Sehr gut: stets zu unserer vollsten Zufriedenheit, in<br />
jeder Hinsicht und allerbester Weise, mit den Leistungen<br />
jederzeit außerordentlich zufrieden<br />
Gut: stets zu unserer vollen Zufriedenheit, in jeder<br />
Hinsicht und bester Weise, mit den Leistungen jederzeit<br />
voll und ganz zufrieden.<br />
Befriedigend: zu unserer vollen Zufriedenheit, erfüllte<br />
die Erwartungen in jeder Hinsicht, mit den<br />
Leistungen voll und ganz zufrieden.<br />
Genügend: zu unserer Zufriedenheit, hat unseren Erwartungen<br />
entsprochen, mit den Leistungen zufrieden.<br />
Mangelhaft: weitestgehend zu unserer Zufriedenheit,<br />
allgemein mit Sorgfalt und Genauigkeit.<br />
Nicht genügend: hat sich bemüht, ... zu unserer Zufriedenheit<br />
zu erledigen, hat unseren Erwartungen<br />
entsprochen.<br />
• Allgemeine Angaben zu deiner Person<br />
• Genaue Bezeichnung des Arbeitgebers<br />
• Dauer des Arbeitsverhältnisses<br />
• Art deiner Tätigkeit<br />
• Unterschrift des Arbeitgebers<br />
Außerdem relevant:<br />
• Beurteilung der Leistung und des Erfolges<br />
• Beurteilung des Sozialverhaltens<br />
• Kündigungs-/Beendigungsformel<br />
• Dankes- und Bedauernsformel<br />
• Empfehlung<br />
• Zukunfts- und Erfolgswünsche<br />
Ein gutes Dienstzeugnis betont konkrete Ergebnisse.<br />
Zuerst sollten die wichtigsten und anspruchsvollsten<br />
Tätigkeiten und Kompetenzen angeführt<br />
werden – Routineaufgaben zu Beginn werfen kein<br />
gutes Licht auf dich. Das beste Zeugnis ist ein stark<br />
individualisiertes. Eine nachweisliche Kostensenkung,<br />
Umsatzsteigerung, die Fähigkeit zur konstruktiven<br />
Gesprächsführung oder erfolgreich umgesetzte<br />
Projekte sollten im Dienstzeugnis unbedingt<br />
entsprechende Beachtung finden.<br />
Vorsicht, Schlussformel<br />
Vorsicht ist außerdem bei der Schlussformel geboten:<br />
Die Formulierung „Er/Sie verlässt uns in gegenseitigem<br />
Einvernehmen“ bedeutet, dass die betreffende<br />
Person gekündigt wurde. Auch wenn „Erfolg in einem<br />
anderen Unternehmen“ gewünscht wird, ist<br />
das eine negative Beurteilung. Positiv ist dagegen<br />
die Formulierung „Er/Sie verlässt uns auf eigenen<br />
Wunsch. Wir bedauern ihr/sein Ausscheiden außerordentlich<br />
und wünschen ihr/ihm alles Gute für die Zukunft.“<br />
138 <strong>Maturant</strong>:<strong>innen</strong>-<strong>Guide</strong> ’24