Maturant:innen-Guide 2024
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UNIVERSITÄT<br />
ODER<br />
FACHHOCHSCHULE?<br />
UNI ODER FH?<br />
ALS VOR KNAPP 30 JAHREN ÖSTERREICHS ERSTE FHS IHRE PFORTEN ÖFFNETEN,<br />
SCHIEN DER UNTERSCHIED ZUR TRADITIONELLEN UNI ENORM: HIER PRAXIS-<br />
ORIENTIERTE, EFFIZIENTE AUSBILDUNG IN SCHULKLASSEN, DORT WISSEN-<br />
SCHAFTLICHE BILDUNG IN EIGENVERANTWORTUNG UND SELBSTORGANISATION.<br />
Seither sind sich die unähnlichen Schwestern<br />
um vieles ähnlicher geworden – die Unis „verschulter“<br />
mit strafferen Studienplänen und<br />
mehr Anwesenheitspflicht, die FHs „wissenschaftlicher“<br />
mit eigener Forschung, Bibliotheken<br />
und internationalen Kooperationen.<br />
STUDIENANGEBOT<br />
Die Auswahl an Studiengängen ist bei beiden<br />
enorm vielfältig, doch oft ist mit der Entscheidung<br />
für ein Berufsziel auch die Frage „Uni oder<br />
FH?“ geklärt. So führt etwa der Weg zum Arztberuf<br />
oder zu juristischen Berufen nur über die<br />
Universität, während beispielsweise Physiotherapeut:<strong>innen</strong><br />
oder Sozialarbeiter:<strong>innen</strong> ausschließlich<br />
an FHs ausgebildet werden. In den<br />
Bereichen Wirtschaft und Technik gibt es meist<br />
beide Optionen, wobei im Uni-Studium die Spezialisierung<br />
später erfolgt als an der FH.<br />
LEHRVERANSTALTUNGEN<br />
Die FH verlangt durchgängige Anwesenheit, wobei<br />
individuell natürlich gewisse Fehlzeiten (z.B.<br />
Krankenstände) toleriert werden (meist 20 bis<br />
30 %). An den Unis unterscheidet man grundsätzlich<br />
zwischen prüfungsimmanenten und<br />
nicht-prüfungsimmanenten Lehrveranstaltungen<br />
– erstere sind mit einer Anwesenheitspflicht<br />
verbunden, um bei den Prüfungen antreten zu<br />
können. Wer individuelle Freiheiten genießt und<br />
sich selbst zum Lernen motiviert, dem wird das<br />
Uni-System besser gefallen, wer gern klare<br />
Strukturen hat, wird die FH bevorzugen.<br />
PRAKTIKA UND AUSLANDSSEMESTER<br />
Fachhochschulen arbeiten eng mit dem jeweiligen<br />
Berufsfeld zusammen. Praktika sind in allen<br />
Studiengängen Pflicht, häufig in Zusammenhang<br />
mit der Bachelor- oder Masterarbeit. Sowohl<br />
Unis als auch FHs haben Partnerhochschulen<br />
im Ausland und nehmen an internationalen Austauschprogrammen<br />
teil.<br />
BEWERBUNGSFRISTEN<br />
An vielen Fachhochschulen beg<strong>innen</strong> die Aufnahmeverfahren<br />
bereits im März, insbesondere<br />
für die besonders begehrten Plätze in Gesundheitsstudien.<br />
Im Technikbereich werden hinge-<br />
70 <strong>Maturant</strong>:<strong>innen</strong>-<strong>Guide</strong> ’24