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Gemeinde der Zukunft

Erfahre, wie Gemeinden in Österreich mit innovativen Technologien nachhaltig werden und wettbewerbsfähig bleiben. Gemeinsam gestalten wir die Zukunft! Online unter www.landundgemeinde.info verfügbar.

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EXPERTISE<br />

Energiezukunft<br />

Österreich:<br />

Mit <strong>der</strong> Wende<br />

FOTO: SHUTTERSTOCK<br />

aus <strong>der</strong> Krise<br />

Die vergangenen Monate haben uns die<br />

internationalen Abhängigkeiten <strong>der</strong> Energiewirtschaft<br />

schmerzlich vor Augen geführt. Ein rascher Ausbau<br />

<strong>der</strong> Erneuerbaren ist daher wichtiger denn je. Hierfür<br />

braucht es die richtigen Rahmenbedingungen, mehr<br />

Tempo und leistungsfähige Netze.<br />

Bis 2030 soll <strong>der</strong> Strom,<br />

den wir in Österreich<br />

verbrauchen, vollständig<br />

aus erneuerbaren<br />

Quellen stammen. Dieses<br />

Vorhaben ist durchwegs ambitioniert<br />

– auch, wenn Österreich mit<br />

einem Erneuerbaren-Anteil von 84<br />

Prozent im Jahr 2022 eine Vorreiterrolle<br />

in Europa einnimmt. Schon<br />

jetzt gibt es Wochen, in denen wir<br />

jeden einzelnen Tag mehr erneuerbaren<br />

Strom erzeugen, als wir<br />

verbrauchen. Das klingt gut, doch<br />

auf das Jahr betrachtet reicht die<br />

Strommenge bei Weitem nicht aus<br />

– aktuell muss Österreich zwischen<br />

fünf und zehn Prozent seines<br />

jährlichen Strombedarfs aus dem<br />

Ausland importieren.<br />

Um das zu än<strong>der</strong>n, braucht es<br />

hun<strong>der</strong>te Wasserkraftwerke, gut<br />

tausend Windrä<strong>der</strong> und hun<strong>der</strong>ttausende<br />

PV-Anlagen. Die E-Wirtschaft<br />

steht hier bereits in den<br />

Startlöchern. „Bei unseren Unternehmen<br />

liegen zahlreiche Projekte<br />

in den Schubladen und warten<br />

auf Umsetzung – manche davon<br />

bereits seit Jahren“, erklärt Barbara<br />

Schmidt, Generalsekretärin von<br />

Oestereichs Energie, <strong>der</strong> Vertretung<br />

<strong>der</strong> E-Wirtschaft. Als größte<br />

Hürden nennt sie überlange und<br />

aufwändige Genehmigungsverfahren,<br />

zu wenige Flächen, auf denen<br />

die Kraftwerke errichtet werden<br />

können, fehlende Rahmenbedingungen<br />

und mangelnde öffentliche<br />

Unterstützung. Die Bandbreite <strong>der</strong><br />

Zuständigkeiten reicht dabei von<br />

<strong>der</strong> Bundes-Ebene bis hin zu den<br />

Bürgermeister:innen. „Wenn wir<br />

die Ziele noch erreichen wollen,<br />

brauchen wir dringend einen übergreifenden<br />

Schulterschluss. Wenn<br />

wir so weitermachen wie bisher,<br />

wird sich das sicher nicht ausgehen“,<br />

so Schmidt.<br />

Auch die Bürger:innen bauen aus<br />

Dass die breite Bevölkerung den<br />

Ausbau <strong>der</strong> erneuerbaren Energien<br />

im privaten Bereich durchaus<br />

energisch vorantreibt, zeigt <strong>der</strong><br />

aktuelle Boom bei Photovoltaik.<br />

In den vergangenen Jahren hat<br />

sich <strong>der</strong> Zubau in diesem Bereich<br />

jeweils verdoppelt – und auch<br />

für das kommende Jahr wird mit<br />

weiteren Zuwächsen gerechnet.<br />

Diese Entwicklung ist grundsätzlich<br />

positiv – die Stromnetze stellt<br />

sie aber vor eine große Herausfor<strong>der</strong>ung,<br />

erklärt Schmidt: „Über<br />

Jahrzehnte waren die Netze auf<br />

sehr regelmäßige Verbrauchsmuster<br />

ausgelegt – etwa auf Haushalte,<br />

die morgens frühstücken, mittags<br />

kochen und abends fernsehen.<br />

Diese Strukturen müssen nun<br />

in kurzer Zeit teilweise enorme<br />

Strommengen aus privaten<br />

PV-Anlagen aufnehmen und<br />

weitergeben. Dadurch werden nun<br />

auf allen Netzebenen die Kapazitäten<br />

knapp“, sagt Schmidt. Für<br />

eine erneuerbare Energiezukunft<br />

braucht es also nicht nur viele<br />

neue Kraftwerke – auch die Stromnetze<br />

müssen schnell und im<br />

großen Stil ausgebaut werden.<br />

Eines <strong>der</strong> sichersten<br />

Stromnetze <strong>der</strong> Welt<br />

Trotz dieser Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

verfügt Österreich <strong>der</strong>zeit über<br />

eines <strong>der</strong> sichersten Stromnetze<br />

<strong>der</strong> Welt. „Im Durchschnitt haben<br />

bei uns Stromkund:innen 24<br />

Minuten pro Jahr keinen Strom<br />

– damit befinden wir uns international<br />

im Spitzenfeld“, so Schmidt.<br />

Um diesen Platz zu halten,<br />

investieren die österreichischen<br />

Netzbetreiber:innen laufend in den<br />

Ausbau und die Digitalisierung <strong>der</strong><br />

Infrastruktur. „Die Stromnetze sind<br />

das Rückgrat <strong>der</strong> Energiewende<br />

– und die Grundlage für das<br />

Stromsystem <strong>der</strong> <strong>Zukunft</strong>. Nur mit<br />

leistungsfähigen und gut ausgebauten<br />

Netzen können wir die<br />

neuen Kraftwerke, die vielen neuen<br />

Verbraucher:innen, die E-Autos<br />

und all die Wärmepumpen, die wir<br />

in den kommenden Jahren sehen<br />

werden, sicher in unser Stromsystem<br />

einbinden“, erläutert Schmidt.<br />

Beson<strong>der</strong>s erfreulich: Mittelfristig<br />

sinkt durch diese Entwicklungen<br />

auch die Abhängigkeit von<br />

Gas- und Treibstoffimporten. „Die<br />

vergangenen Monate haben klar<br />

gezeigt, dass mehr Selbstbestimmung<br />

im Energiebereich ein<br />

lohnendes Ziel ist“, so Schmidt.<br />

FOTO: MARTIN HÖRMANDINGER<br />

Dr. Barbara<br />

Schmidt<br />

Generalsekretärin<br />

von Oesterreichs<br />

Energie<br />

Lesen Sie mehr<br />

unter<br />

www.oesterreichs<br />

energie.at

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