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26 MEIN HANNOVER – Lebenswerte Region <strong>Hannover</strong><br />
„Die Kulturszene <strong>Hannover</strong>s ist<br />
sehr offen und gut vernetzt“<br />
Sie hält uns den Spiegel vor, bringt uns zum Lachen, macht Mut,<br />
erklärt das Leben auf eine hinreißende Art: Die Schriftstellerin<br />
und Moderatorin Ninia Binias – Künstlername Ninia LaGrande<br />
– kennen die meisten auch als Bloggerin und Slam-Poetin.<br />
In Laatzen geboren und in Braunschweig aufgewachsen,<br />
wurde die 40-Jährige nach ihrem<br />
Studium der Kunstgeschichte und Germanistik in<br />
Marburg und Göttingen heimisch in <strong>Hannover</strong>. Im<br />
Interview erzählt sie, warum sie auch zwölf Jahre<br />
später noch gern hier lebt.<br />
Frau Binias, als Schriftstellerin<br />
haben sie auch Ihre<br />
Heimatstadt porträtiert. In<br />
„<strong>Hannover</strong> von A bis Z –<br />
Der alternative Reiseführer“<br />
lernen wir, dass Sie Ihr Glück<br />
im Stadtteil Linden gefunden haben. Wie<br />
<strong>erleben</strong> Sie Ihr Quartier?<br />
Ninia Binias: Also den besten Käsekuchen der<br />
Stadt gibt es immer noch bei uns gegenüber!<br />
Linden fühlt sich an wie ein Dorf. Trotzdem gibt<br />
es alle Angebote einer Großstadt. In Linden kennt<br />
man sich und unterstützt sich. Der Stadtteil hat<br />
sich aber auch verändert, ist inzwischen spürbar<br />
gentrifiziert, wenn auch nicht so heftig wie<br />
einige Stadtteile in Hamburg oder Berlin. Als ich<br />
mitbekommen habe, dass eine Familie ausziehen<br />
muss, bekam ich Muffensausen. Aber dieser Trend<br />
ist nicht umkehrbar. Und im Grunde bin ich auch<br />
selbst ein Teil der Gentrifizierung.<br />
Auch das nächtliche Feiern hat sich verändert, ist<br />
extremer geworden. Das Limmern (die Party auf<br />
der Limmerstraße in Linden-Nord, d. Red.) ist inzwischen<br />
ein Party-Tourismus geworden. Es kommen<br />
Leute aus den anderen Stadtteilen, die reichlich<br />
Scherben hinterlassen. Aber es gibt gute Ansätze.<br />
Man spricht miteinander, um diese Szene zu entschärfen.<br />
Awareness-Teams wie LimmernLabor<br />
oder LimmernLichter machen einen guten Job und<br />
wecken das Bewusstsein für die Menschen, die<br />
hier leben, nachts schlafen wollen und keine Lust<br />
auf eine Müllhalde vor der Haustür haben.<br />
Verraten Sie uns Ihre Lieblingsplätze?<br />
Ninia Binias: Vor allem das Kulturzentrum Faust<br />
und das Drumherum. Ich liebe das Kiezkultur-Fes-<br />
Foto: Wikipedia, Christian A. Schröder (ChristianSchd)<br />
Das Leine- und Ihmeufer ist mit seinen Uferwiesen ein beliebter Ort zum Verweilen.