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STARK!STROM #35

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Strom Haudegen<br />

© Rob Barrow<br />

Da ihr seit mittlerweile einer Dekade euren Veröffentlichungsrhythmus<br />

von zwei Jahren gefunden<br />

habt, könnte man meinen, zuletzt wäre überraschenderweise<br />

gar nicht mal sonderlich viel anders gelaufen<br />

als vor der Pandemie?<br />

Bob: Ist es ja auch gar nicht. Und überhaupt, welche<br />

Pandemie, haha? Bitte mich nicht falsch verstehen,<br />

ich bin alles andere als ein Verschwörungstheoretiker.<br />

Aber ich finde es mehr als eigenartig, dass alles,<br />

was vor zwei, drei Jahren noch mit Verboten und Änderungen<br />

behaftet war, plötzlich wieder völlig normal<br />

sein soll. Aber okay, man muss sich eben mit derlei<br />

Vorgängen arrangieren, und das ist uns zum Glück<br />

einigermaßen gelungen.<br />

Natürlich hatten auch wir geplant, mit unserem letzten<br />

Album „The Monster Roars“ ausgiebig auf Tournee<br />

zu gehen, aber es hat nun mal nicht sein sollen. Von<br />

daher waren die Voraussetzungen, unter denen wir<br />

„Here Comes The Rain“ aufgenommen haben, mit Sicherheit<br />

völlig andere.<br />

Das bewährte MAGNUM-Songwriter-Team Bob Catley und<br />

Tony Clarkin hat das aber offenbar locker weggesteckt,<br />

oder?<br />

B: Naja. Ganz so locker verlief die Entstehung nicht.<br />

Zum einen, weil Tony, der seit den frühen 70ern für<br />

die Kompositionen zuständig ist, versucht hatte,<br />

noch detailreichere Passagen auszuarbeiten, da er<br />

ja auf Grund der ersten Tourneeabsagen mehr Zeit<br />

dafür hatte. Als wir dann aber zumindest einen Teil<br />

der Konzerte nachholen durften, war er doch einigermaßen<br />

gestresst, weil er dachte, er würde weder<br />

seine selbstauferlegten Vorgaben noch die Deadline<br />

einhalten können. Das mögen nur Kleinigkeiten für<br />

Außenstehende sein, Tony ist jedoch ein sehr akribischer<br />

Arbeiter, und auch ein kleiner „Nerd“, wenn es<br />

um seine persönlichen Vorstellungen von Zeitplänen<br />

geht.<br />

Weder Superman<br />

noch<br />

Wonder Woman!<br />

Auch wenn es in den letzten paar Jahren nicht unbedingt<br />

danach ausgesehen hat, gibt es immer noch einige<br />

jener Konstanten im Leben, auf die man sich verlassen kann.<br />

Das trifft zum Glück auch auf das Musikbusiness zu, das<br />

zuletzt gehörigen Änderungen ausgesetzt war.<br />

Es ist wohl auch eine Frage der Reife und des Bandgefüges,<br />

ob eine Formation mit oktroyierten Änderungen umzugehen<br />

weiß, oder doch frustriert das Handtuch schmeißt.<br />

Zwar war es auch für MAGNUM, deren Gründung durch die<br />

beiden immer noch die Band anführenden Tony Clarkin und<br />

Bob Catley vor mittlerweile mehr als 50 Jahren stattgefunden<br />

hat, eine harte, entbehrungsreiche Phase. Doch die beiden<br />

Haudegen haben sich weder von etwaigen Restriktionen<br />

durch die Pandemie selbst noch von irgendwelchen anderen<br />

Veränderungen aus der Bahn werfen lassen.<br />

Im Gegenteil, auf „Here Comes The Rain“ (Steamhammer<br />

/ SPV) stellt das Songwriterduo nebst runderneuertem<br />

Gefolge einmal mehr unter Beweis, dass sie immer noch<br />

wissen, was ihre Fans hören wollen. Mehr noch, der Dreher<br />

zeigt zudem, dass die beiden Herren völlig zu Recht<br />

darauf verzichtet haben, ihren Antrag auf „Rockerrente“<br />

einzureichen.<br />

Bob Catley erwies sich im anberaumten Telefoninterview<br />

obendrein einmal mehr als eloquenter, sympathischer und<br />

überaus unterhaltsamer Gesprächspartner, der auch seinen<br />

angeborenen Sinn für Humor beibehalten hat:<br />

An Ideen hat es ihm definitiv nicht gemangelt, dennoch<br />

war er ein wenig „unrund“. Erst als er mir seine<br />

Vorschläge für die Themen der Songs unterbreitete,<br />

und ich diese dann wie üblich mit Texten ausgestattet<br />

habe, konnte ich ihn davon überzeugen, dass alles<br />

gut ist, wie es läuft. Erst danach lief wieder alles nach<br />

dem Motto „Business as usual“.<br />

Das trifft auch auf die Gestaltung des Covers zu. Als „The<br />

Monster Roars“ veröffentlicht wurde, waren einige Fans<br />

doch etwas, sagen wir mal, irritiert....<br />

B: (lacht) Das war in der Tat ein wenig schräg. Dabei<br />

war es weder unsere Absicht, etwas anders zu machen,<br />

und schon gar nicht wollten wir auf irgendwelche<br />

Neuerungen hinweisen. Ich meine, es war<br />

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