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Stark!Ström<br />
Einer der letzten seiner Art<br />
Übers Jahr kamen einige Graphic Novels auf den Markt, die sich mit den Biografien<br />
von unterschiedlichen Bands und Musiker*innen der Pop- und Rockszene beschäftigen,<br />
unter anderem erschien im Cross-Cult-Verlag die Geschichte von Lemmy Kilmister und seiner Band,<br />
die einmal als lauteste Band der Welt galt: Motörhead.<br />
Schon bei den ersten Panels wird die Geschichte, für<br />
die David Calcano und Mark Irwin als Autoren und<br />
Juan Riera, Alberto Belandria und Jorge Mansilla für<br />
die Illustrationen verantwortlich sind, vom großen<br />
rosa Elefanten eingeholt, der seit Till Lindemann und<br />
Rammstein in den Konzerthallen und Garderoben<br />
der Rockmusik herumsteht. Lemmy sitzt in seiner<br />
Garderobe, ein Glas Whisky in der Hand. Vor ihm knien<br />
zwei junge Frauen, von denen sich eine davon drei Seiten<br />
später mit einem Wangenkuss verabschiedet. Sex and<br />
Drugs and Rock´n´Roll. Aber nur, wenn es einvernehmlich<br />
geschieht. Das ist klar, und davon gehen wir bei<br />
Lemmy einmal aus.<br />
Die oben geschilderte Szene dient dem Autorenduo<br />
als Ausgangspunkt für den Rückblick auf die Karriere<br />
von Lemmy Kilmister. In einem Zeitraffer rasen die<br />
Illustratoren durch die Sechzigerjahre: Warum lernte<br />
Lemmy Gitarre? In erster Linie der Frauen wegen, aber<br />
schon auch ein bisschen wegen Rock´n´Roll. Wer gab<br />
ihm seinen ersten Job in London? Jimi Hendrix. Lemmy<br />
wurde sein Roadie und war von Jimis Gitarrenspiel und<br />
seinem Erfolg bei den Frauen beeindruckt. In welcher<br />
Band spielte er zu Beginn? The Rockin´ Vickers, dann<br />
später bei Hawkwind. Was war sein erster Top-Ten-Song?<br />
„Silver Machine“.<br />
Nach Lemmys Rauswurf bei Hawkwind beginnt die eigentliche<br />
Geschichte von Motörhead. Da es sich um eine<br />
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autorisierte Biografie handelt, kann man wohl davon<br />
ausgehen, dass alles, wie es geschrieben und gezeichnet<br />
wurde, auch passiert ist. Oder dass zumindest Lemmy<br />
wollte, dass es so passiert. Und weil 144 Seiten nicht besonders<br />
üppig sind, endet die Story im Buch mit dem<br />
Album „Ace Of Spades“. Das ist stimmig, schließlich war<br />
es das erste Motörhead-Album, das an der Spitze der englischen<br />
Albumcharts stand.<br />
„Motörhead – Der Aufstieg der lautesten Band der Welt“<br />
erzählt von einer Zeit, in der es als Provokation reichte,<br />
lange Haare zu haben und laut und schnell Musik zu<br />
spielen. Das Buch taucht tief in die Rockgeschichte der<br />
Siebzigerjahre ein und skizziert eine Art Heldenepos.<br />
Die Grafiken sind düster und in Blau, Schwarz und Weiß<br />
gehalten und in manchen Panels fast bis zum Klischee<br />
verzerrt. Doch über allem liegt ein Augenzwinkern, und<br />
es ist ein düsterer Humor zu spüren, der auch Lemmy<br />
gefallen hätte. Das ist auch die Stärke des Buches.<br />
Eingeleitet wird das Buch von einem Beitrag der<br />
Sängerin Doro Pesch. Sie erzählt von einer einzigartigen<br />
Begegnung mit Lemmy und wie es dazu kam,<br />
dass sie Freunde wurden. Die Story ist das perfekte<br />
Intro, denn sie erzählt sehr viel über Lemmy und seine<br />
Bedeutung für die Rockwelt.<br />
www.cross-cult.de<br />
Christian Orou<br />
Tinten!Strom<br />
Claus Oistric<br />
Als der<br />
Vorhang fiel<br />
(Glitzer & Grind)<br />
Der Untertitel „Punk im Wien der 90er“ bringt es auf<br />
den Punk(t). Und greift dennoch zu kurz, zumal das<br />
knapp 180 Seiten dicke und mit vielen s/w Fotos,<br />
Flyern oder Plakaten illustrierte Buch auch viel über<br />
Stadt-, Kultur- und generell Geschichte erzählt bzw. von<br />
Protagonisten und Zeitzeugen erzählen lässt. Über<br />
Gaga und Aegidigasse, Sacro Egoismo und EKH, Haider<br />
und Waldheim, Flex und Chelsea, beides „alt“ natürlich,<br />
Helmut Heiland und Dirk Rossiwall. Letzterer<br />
berichtet von einer Autostopp-Reise mit Alex Wank<br />
nach England und einem Birmingham-Gig von Doom<br />
(der Band) mit Pungent Stench als Opener, lange bevor<br />
Begriffe wie „Death Metal“ en vogue wurden. Vielmehr<br />
betrieb man fern von Genre-Bezeichnungen gemeinsam<br />
Lärm, Gegenwind und Unfug.<br />
Claus Oistric, selbst Musiker und Szeneaktivist, gelang<br />
eine schöne Zeitreise, unterhaltsam, informativ,<br />
nostalgisch und lehrreich: In der Arena waren<br />
Hardcore-Shows lange Zeit „verboten“ und „Subversive<br />
Simmeringer“ hatten nicht nur einen, äh, großartigen<br />
Bandnamen, sondern auch sehr stark!e Texte.<br />
www.glitzerundgrind.at<br />
Andi<br />
LIVE IM<br />
DO 15.2.<br />
SA 24.2.<br />
MI 13.3.<br />
MI 17.4.<br />
+ OF VIRTUE<br />
AEROSMITH<br />
TRIBUTE<br />
SALZBURG<br />
LET THERE BE ROCK<br />
+DJ THE BAKERMAN<br />
+ METSATÖLL + SUOATANA<br />
Schallmooser Hauptstraße 46, 5020 Salzburg, www.rockhouse.at