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Live!Strom<br />
Metfan<br />
M E E T S<br />
apis<br />
Das Schöne am Stark! Strom ist auch, immer wieder etwas Neues entdecken zu dürfen,<br />
also Vorhang auf für eine ganz besondere Formation, die es sich zu hören und zu sehen absolut lohnt.<br />
Sänger Andreas Krammer gibt einen repräsentativen Einblick in das Band-Innenleben:<br />
Stark!e Stiere<br />
22<br />
Die, die mich kennen, wissen, dass ich ein Mega-<br />
Metallica-Fan bin und die, die mich nicht kennen, wissen<br />
es ab jetzt.<br />
Zum ersten Mal live habe ich die Band 1991 gesehen –<br />
in Budapest. Ok, live sehen, kann man dazu nicht sagen<br />
– ich wurde dort nämlich gleich verhaftet.<br />
Kurze Rückblende: Die Busfahrt zum Konzert in Budapest<br />
wurde vom „Rocktiger“ veranstaltet und Abfahrtsort<br />
war gleich um die Ecke vom damaligen Geschäft in der<br />
Gumpendorfer Straße. Die Getränkeauswahl in diesem<br />
Bus reichte vom Bier bis zu - Bier. Dementsprechend<br />
feuchtfröhlich war die Fahrt und in Budapest hatte ich<br />
schon einen kleinen Damenspitz.<br />
Ich war der festen Meinung, die Tickets, die ich gekauft<br />
hatte, wären Stehplatz-Tickets, waren sie aber nicht, es<br />
waren gewöhnliche Sitzplätze. Sitzen bei Metallica? Na<br />
sicher nicht! Ok, ich hatte schon einen sitzen, aber beim<br />
Konzert wollte ich stehen und bangen. Ich also zum<br />
Zaun, Motorradjacke auf die Eisenspitzen und rüber auf<br />
den Rasen. Kaum hatten meine Füße den Rasen erreicht,<br />
war ich von einem Rudel Polizisten umzingelt, die mich<br />
gleich in Empfang nahmen, mit allem, was da so dazu<br />
gehört – Leibesvisitation, Ausweiskontrolle und einem<br />
kleinen Verhör. Da ich kein Wort Ungarisch verstand<br />
und die Polizisten genauso viele Wörter auf Deutsch<br />
war das eher eine spontane Phantominenaufführung<br />
- doch gegen eine kleine Spende für den Budapester<br />
Polizeisportverein durfte ich wieder gehen und sogar<br />
am Rasen bleiben - warum nicht gleich so.<br />
Mein zweites Konzert war dann das Monsters Of Rock<br />
in Graz, hier erlebte ich Metallica dann erstmalig nüchtern.<br />
Sämtliche alkoholischen Getränke beim Billa neben<br />
dem Stadion waren ausverkauft, inklusive Clearasil<br />
und Pitralon.<br />
PA R T 1<br />
Da das Leben mitunter die besten Geschichten schreibt, hier exklusiv für euch, liebe Leserinnen und Leser,<br />
die mehr oder minder intime Schilderung einer intensiven Liebesbeziehung:<br />
November1992 war dann ein Konzert in der Wiener<br />
Stadthalle angekündigt. Ein Freund von mir, der Andi,<br />
meinte: „Wenn sie nach Wien kommen, holen wir uns<br />
Autogramme.“<br />
Ich so: „Andi, spinnst du? Wie willst du dir von solchen<br />
Megastars ein Autogramm holen?“<br />
Andi: „Es gibt da einen Teil vom Flughafen Wien, wo<br />
Privatjets landen und dort haben wir eine Chance“<br />
Wir wussten, Metallica spielen am Mittwoch in Zürich,<br />
würden dann wahrscheinlich im Hotel übernachten<br />
und dann irgendwann nach Wien fliegen, wo sie am<br />
Freitag auftreten.<br />
Donnerstagmittag: wir ab zum Flughafen.<br />
Wie gesagt, es war November, das Wetter war schlecht<br />
und ich hatte es zwei Wochen zuvor geschafft, beim<br />
Eigeneinbau des neuen Autoradios, die Heizung in<br />
meinem VW Passat Kombi für immer auszuschalten.<br />
Donnerstag untertags ging es halbwegs, aber in der<br />
Nacht von Donnerstag auf Freitag wurde es kalt - richtig<br />
kalt.<br />
Da saßen wir nun im Auto, wärmten uns an der Glut<br />
unserer Zigaretten (Camel light sind um einen halben<br />
Grad wärmer als Marlboro light) und zitterten<br />
um unser Leben…<br />
Richie Metfan<br />
Wie es weitergeht, erfahrt ihr in der nächsten Ausgabe<br />
und trotz des unterkühlten Cliffhangers, mit dem wir<br />
Teil 1 verlassen, kann eines schon mal gespoilert werden:<br />
Es wird richtig heiß!<br />
© Harald Neubacher<br />
Beständigkeit ist’s, was die fünf Musiker aus dem Raum<br />
Leoben besonders auszeichnet. APIS wurden Anfang<br />
2015 gegründet und spielen auch im neunten Bandjahr<br />
immer noch in der (fast) gleichen Besetzung, Andreas<br />
Krammer(voc), Gynny Neuhold (git), Marc Zarfl (git),<br />
Hannes Aigner (bass), Roland Kohlhuber (drums) - und<br />
die Jungs waren bereits Support für namhafte Metal<br />
Bands wie Iced Earth, Dragonforce, Kissin' Dynamite,<br />
In Extremo, Dark Tranquillity oder Visions Of Atlantis.<br />
Live spielen die fünf am liebsten und setzen, was das<br />
betrifft, voll auf 2024!<br />
Aber auch im Studio sind APIS sehr fleißig, das dritte<br />
Album nach „The Never Born“ (2016) und „Awaking“<br />
(2018) nennt sich „Illusions“ und wurde inzwischen<br />
veröffentlicht. Michael Dreschnig, Mastermind der<br />
befreundeten Band Vinegar Hill, hat „Illusions“ produziert<br />
und ist inzwischen so etwas wie das sechste<br />
Bandmitglied.<br />
Andreas: „Er versteht uns und unsere Musik genau und<br />
weiß, wie wir auf einem Album klingen wollen. Das<br />
dritte Album ist für viele Bands oft das<br />
wichtigste und ein wegweisendes, man<br />
möchte und sollte endgültig eine gewisse<br />
musikalische Richtung erkennen.<br />
Was modern und angesagt ist tangiert<br />
uns dabei relativ wenig, wenngleich wir<br />
künftig auch wie viele Bands erstmals<br />
live mit Samples arbeiten werden, weil<br />
es unser Klangspektrum einfach erweitert. Illusionen<br />
erhalten den Geist des Menschen aufrecht. Als Kind<br />
haben wir ganz selbstverständlich unsere Träume und<br />
Illusionen, die wir als Erwachsene oft scheinbar vergessen.<br />
In schweren Zeiten kann uns aber eine Illusion,<br />
ein Herzenswunsch, ein Ziel wieder auf den rechten<br />
Weg bringen, uns vom Problem ablenken, zu neuen<br />
Taten und Wegen inspirieren. Es war uns wichtig, dass<br />
dies im Video zur Geltung kommt. Mit „Rise Up Media“<br />
aus Graz konnten wir ein Video Team gewinnen, mit<br />
deren Hilfe wir genau das schafften. Drehort für unser<br />
Video zum Titelsong „Illusions“ war der Country<br />
& Westernclub „Golden Eagle“ in Leoben. Die Location<br />
gab die Inspiration zur Geschichte im Video, wenngleich<br />
es sich dabei NICHT um ein Wildwest Thema oder<br />
Ähnliches handelt.“<br />
Ihren Stil beschreiben APIS selbst so, dass es im Prinzip<br />
kein bestimmter Stil ist oder sein muss. Andreas: „Wir<br />
haben nie darüber nachgedacht, wie wir klingen sollen<br />
oder wollen. Die Kompositionen und Texte kommen aus<br />
unserem Innersten, wenn man so will, automatisch inspiriert<br />
von vielem, was uns selbst in der<br />
weiten Welt der (Heavy-) Musik gefällt.“<br />
Mir jedenfalls gefallen APIS sehr!<br />
www.apis.co.at<br />
Claudia<br />
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