ÖffentlicheUhrenHalleinMGSL202223
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Historische öffentliche Uhren in Hallein. Sechs in der Altstadt, vier außerhalb 217<br />
Resümee<br />
Bei der Befassung mit den historischen öffentlichen Uhren in der Stadt Hallein<br />
fällt zweierlei auf: erstens die hohe Dichte von zehn Uhren und zweitens die<br />
frühe Durchdringung, wenn schon im 16. Jahrhundert ein Wartungsvertrag für<br />
fünf Uhren in der Altstadt bestand. 35 Bemerkenswert ist, dass das Augustinereremitenkloster<br />
und auch die Georgskirche davor keine öffentliche Uhr aufweisen.<br />
Besonderer Dank gilt für alle Unterstützung dem Archiv der Erzdiözese<br />
Salzburg und dem Stadtarchiv Hallein, hier besonders Anna Holzner für ihre<br />
permanente Hilfe!<br />
Von den zehn belegbaren und beschriebenen Uhren befanden sich sechs in<br />
und an Türmen und vier an Fassaden. Es sind noch vier Uhrwerke vorhanden –<br />
die zwei von Bürgerspital und Maria Dürrnberg stammen aus dem 16. bzw.<br />
frühen 17. Jahrhundert, das Werk Kaltenhausen aus der Mitte des 18. und das<br />
Werk im Pflegturm aus dem späten 19. Jahrhundert. Von den zehn historischen<br />
öffentlichen Uhren waren sieben Schmiede- und drei Industrieuhren. Das Werk<br />
am Pflegturm ist als einziges betriebsbereit. An vier der Standorte ist heute eine<br />
öffentliche elektrische/elektronische Zeitanzeige vorhanden.<br />
Die Geschichte der Turmuhren seit dem Spätmittelalter war eine permanente<br />
Suche nach höherer Genauigkeit und Vollkommenheit. „Solche Werke<br />
kommen ziemlich kostbar, und eben darum sollte man sie zu vervollkommnen suchen“,<br />
betonte 1789 Johann Evangelist Helfenzrieder, Jesuit, Mathematiker und<br />
Astronom, in seinem vermutlich im Zisterzienserkloster Raitenhaslach 50 Kilometer<br />
nördlich von Salzburg verfassten Werk „Beytraege zur Verbesserung der<br />
Uhrmacherkunst in Rücksicht auf große Uhren“. 36<br />
Dieser Beitrag will die Wertschätzung des Kulturguts Turmuhr fördern. Erfreulicherweise<br />
ist diese in den letzten Jahrzehnten deutlich gewachsen, den<br />
Weg zur Verschrottung gab es in der Vergangenheit.