Inspiration Nr 01 - 2024
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Wegweiser Skitour Davos Klosters/Prättigau<br />
Thema Rubrik<br />
geht …!» Längst hat sie ihren Rhythmus gefunden, geniesst<br />
den Anstieg. «In deinem eigenen Tempo zu gehen, ist das A<br />
und O der Strategie für genussvolle Skitouren», weiss sie als<br />
erfahrene Tourengeherin. «Lass dich nicht hetzen, dann hast<br />
du mehr von der Tour.» Auch Jürg lässt es entspannt angehen.<br />
Um Kraft zu sparen, hat er sich für Leichtbau-Tourenski<br />
entschieden.<br />
Nahe der Alp Fanezmeder schwingen sich sanfte Buckel<br />
wie Wellen unterhalb der felsigen Klippen des Chrachenhorns<br />
(2891 m) auf. «Feinster Pulverschnee …», grinst Jürg,<br />
Weisse Welt: Die<br />
Fideriser Heuberge<br />
bieten neben sanftem<br />
Gelände auch ein<br />
paar kurze Steilpassagen.<br />
0<br />
Anzahl der Skilifte im Bergdorf<br />
Monstein bei Davos<br />
270<br />
Durchschnittliche Schneetage<br />
pro Jahr auf dem Weissfluhjoch<br />
(2693 m) zwischen Davos und<br />
dem Prättigau<br />
1932<br />
Bau der ersten Berghütte<br />
Berghaus Heuberge und Beginn<br />
des touristischen Tourengehens<br />
im Alpgebiet der Fideriser<br />
Heuberge<br />
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1 |<br />
als er schwungvoll den Skistock durch den Schnee schwingt<br />
und eine Fahne glitzernder Kristalle durch die Luft wirbelt.<br />
«… zu gut, um die Gelegenheit ungenutzt zu lassen.» Spontan<br />
ziehen Jürg und Anna eine Schleife hinauf auf den Buckel<br />
neben der Aufstiegsroute.<br />
Felle runter, und los! Der Schnee stiebt und staubt. Feiner<br />
kann ein Genusshang nicht sein. Jürg setzt zum letzten<br />
Schwung an, ehe er die reguläre Aufstiegsroute wieder erreicht.<br />
Bahmm! Mit einem Schlag verschwindet er in einer<br />
Staubwolke. «Was war das denn?», wundert er sich, als er sich<br />
aus dem Schnee gräbt. Urplötzlich hat sich einer seiner Ski in<br />
ein Loch hinter einem nur leicht mit Schnee zugewehten Fels<br />
gebohrt. Erst jetzt registriert Jürg die böse Überraschung. Als<br />
er den Ski aus dem zerwühlten Schnee zieht, hängt der ab der<br />
Bindung wie eine Fahne auf Halbmast. Skibruch!<br />
Während Jürg auf einem Ski ins Tal schwingt, um ein<br />
Paar Ersatzski aus dem Auto zu holen, setzen Anna und ich<br />
den Aufstieg durch das südseitige Bärentälli fort. Hier hat sich<br />
der Schnee gut gesetzt, die Lawinengefahr ist gering. Wir wollen<br />
Jürg später unterhalb des Älplihorn-Gipfels wieder treffen.<br />
Gipfelmeer und Pulverrausch<br />
Kaum ein Lufthauch regt sich an diesem Tag. Ideal, um zwei<br />
Stunden später den Zmittag mit Blick auf das unendliche Gipfelmeer<br />
der Albula Alpen und der Silvretta in vollen Zügen zu<br />
geniessen. «Die steilere Westflanke hat guten Pulver», funkt<br />
Jürg wenig später. Im Aufstieg hat er die Abfahrtsroute mit<br />
dem Fernglas inspiziert. Etwas unterhalb des Gipfels treffen<br />
wir Jürg wieder. Er muss Anna von seinem Plan nicht lange<br />
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überzeugen. Auch der Lawinenlagebericht signalisiert grünes<br />
Licht: Stufe zwei. Dennoch checken Jürg und Anna das Gelände<br />
bei der Einfahrt in den ersten Hang nochmals genau<br />
auf die Schneequalität. Passt! Beim letzten Schneefall war<br />
kaum Wind im Spiel. Die Schneebrettgefahr ist gering. Und so<br />
werden mit überlegter Linienwahl die Turns ins Tal zu einem<br />
berauschenden Allegro im wirbelnden Pulver.<br />
Ein paar Firnschwünge in Talnähe beenden das Abfahrtsfest.<br />
Traditionelle Holzhütten säumen den Ortsrand von Monstein.<br />
Wie in den Tälern von Saas Fee oder Zermatt fussen sie<br />
auf Steinsäulen mit mächtigen Granitplatten. Tatsächlich waren<br />
die ersten Siedler von Monstein Walliser und brachten auch<br />
ihre Tricks der alpinen Baukunst mit. Die «Müüsplatta» halten<br />
bis heute Ungeziefer und Mäuse von den Hütten fern. Doch die<br />
Zeiten, in denen Alpwirtschaft und das Bergwerk am Silberberg<br />
für das Auskommen der Monsteiner sorgten, sind längst vorbei.<br />
Heute ist Monstein ein idyllisches Basislager für Winterwanderer<br />
und Skitourengeher – ganz ohne Skilifte. Und mit einer<br />
ganz speziellen Art Après-Ski. In der ehemaligen Sennerei sitzt<br />
die Brauerei Biervision Monstein AG, die verschiedene Sorten<br />
«Monsteiner» Bier anbietet. Bei ihrem Betriebsstart 20<strong>01</strong> galt<br />
sie als höchstgelegene Brauerei der Schweiz – 1620 Meter über<br />
dem Meeresspiegel. Dieser Superlativ wackelt im Zeitalter der<br />
Micro-Breweries zwar, doch einen Besuch ist die Dorfbrauerei<br />
allemal wert. Mit hellem Huusbier, leichtem Mungga, dunklem<br />
Gemsli oder Schneehas Weizenbock stemmen sich Braumeister<br />
Sebastian Degen und Brauer Marcel Schneider wie zwei<br />
unbeugsame Gallier gegen die übermächtigen globalen Bierkonzerne.<br />
Dass der Laden läuft, dafür sorgen nicht zuletzt 1350<br />
3 |<br />
2 |<br />
1 | 3L Jacket Pizac<br />
2 | Down Jacket<br />
Silvretta<br />
3 | 3L Pants Pizac<br />
Schöffel Botschafterin Fanny Smith<br />
Skicross Weltmeisterin,<br />
Olympische Medaillengewinnerin 2<strong>01</strong>8 und 2022,<br />
3x Gesamtweltcupsiegerin<br />
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