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hinnerk Heft 333

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MUSIK<br />

TIPP<br />

„BAUM“ – im Februar 2024<br />

Eine Metamorphose, so beschreibt Mine<br />

auch ihre künstlerische Entwicklung: vom<br />

Struggle der Ich-Findung auf „Klebstoff“<br />

über das Hadern mit einer kaputten Welt<br />

auf „Hinüber“. Und was folgt nach dem<br />

Nullpunkt? Ein Aufblühen, ein Wachsen,<br />

ein Neuanfang. Oder kurz gesagt: „Baum“,<br />

das neue Album von Mine.<br />

„Ich hatte das Gefühl, das Verrottete fällt<br />

ab, und es entsteht etwas Neues“, sagt sie<br />

dazu, „ich habe im Nachhinein gemerkt, dass<br />

es thematisch auch viel um Retrospektive<br />

geht, um den Blick zurück. Was ist passiert?<br />

Was ist daraus geworden?“ Oder wie es im<br />

Titeltrack heißt: „All diese Bilder in meinem<br />

Gesicht, ich lass sie gehen, sie haben kein<br />

FOTO: BASTIAN BOCHINSKI<br />

Gewicht,“ während sie dazu<br />

musikalisch aus der Melancholie<br />

heraus die Sonne aufgehen lässt.<br />

Mine ist wieder da und verleiht dem<br />

deutschen Pop ihre ganz eigene<br />

lässige Mischung aus Tiefgang<br />

und Leichtigkeit. „Baum“ ist Mines<br />

fünftes Album in zehn Jahren,<br />

neben weiteren Veröffentlichungen<br />

wie „Alle Liebe nachträglich“ mit<br />

Fatoni von 2017 und dem monumentalen<br />

Projekt „Mine und Orchester“ ein Jahr später.<br />

Und es ist auch der Beginn eines neuen<br />

Kapitels für Mine, irgendwie: Arbeitsweisen<br />

verändern sich, Songstrukturen verändern<br />

sich, die Tracks werden kürzer, flexibler,<br />

freier. Mine, die sowieso schon immer alles<br />

selbst schreibt, arrangiert und mitproduziert,<br />

hat diesmal viel allein am Computer<br />

vorproduziert, bevor sie im Stammstudio in<br />

Sandhausen mit ihrem Team weiter an den<br />

Songs drehte, bis sie genauso saßen, wie sie<br />

es sich vorgestellt hat. „Ich war viel aufgeregter<br />

als sonst“, erzählt sie und lacht, „ich habe<br />

nicht einmal meiner Band vorher die Songs<br />

gezeigt. Ich wollte, dass es perfekt ist!“<br />

POP<br />

MIKA: „Que ta tête fleurisse toujours“<br />

Der queere Musiker meldet sich in<br />

wenigen Wochen mit einem neuen<br />

Album zurück. „Möge dein Kopf immer<br />

blühen“, so kann #mensch den Albumtitel<br />

übersetzen, vereint die Stärken MIKAs<br />

auf Albumlänge: französische Popmusik,<br />

Melancholie und Lebensfreude, immer ganz<br />

wunderbar lebensbejahend und eingängig.<br />

Hat #mensch MIKA in Deutschland auch<br />

etwas aus den Augen verloren, ist er<br />

international immer noch immens populär,<br />

präsent im TV und auf ausverkauften<br />

Touren. Unser Video des Tages ist eines<br />

seiner neuen Lieder, das großartige „C’est<br />

la vie“.<br />

MIKA hatte seit 2007 bei uns Hits wie<br />

„Grace Kelly“, „Underwater“, „Relax (Take It<br />

Easy)“ und „We Are Golden“. In Frankreich<br />

und Italien war aber auch sein 2019er-<br />

Album „My Name Is Michael Holbrook“<br />

ein Top-10-Erfolg. Dort ist der in Beirut/<br />

Libanon Geborene ein Superstar. Sein<br />

„großes“ Coming-out hatte MIKA 2012<br />

– wobei aufmerksame Hörer*innen schon<br />

immer wussten, was Sache ist. *rä<br />

www.yomika.com<br />

OLDIES<br />

Tina Turner: „Queen of Rock ’n’ Roll“<br />

Vor wenigen Wochen erschien eine brandneue<br />

und umfassende Anthologie der kürzlich verstorbenen<br />

US-Musikerin Tina Turner, die die Singles<br />

von 1975 bis zu ihrem Rückzug vereint.<br />

Natürlich mit der Zusammenarbeit mit Kygo<br />

und Klassikern wie „Private Dancer“, „Steamy<br />

Windows“, „Typical Male“ und „Cose della Vita (with<br />

Eros Ramazzotti)“. Die Werkschau namens „Queen<br />

of Rock ’n’ Roll“ erscheint auf drei CDs und unter<br />

anderem auf fünf LPs – ein Fest für Sammler.<br />

Was besonders schön ist: Die Lieder sind<br />

chronologisch angeordnet, so kann #mensch<br />

beim Hören die künstlerische Weiterentwicklung<br />

und den jeweiligen Zeitgeist Tina Turners<br />

nachempfinden und womöglich auch erstmals<br />

entdecken. Denn die Buddhistin Tina war mehr als<br />

nur Rock ’n’ Roll, sie überzeugte mit Pop, Gospel,<br />

Disco, Rock, Dance und auch Soul. Los geht es<br />

1975 mit „Whole Lotta Love“, es folgen Hits wie<br />

„Let’s Stay Together“, „The Best“, „I Don’t Wanna<br />

Lose You“ sowie die James-Bond-Hymne „GoldenEye“<br />

und fast zum Abschluss das erfolgreiche<br />

Remake ihres Welterfolgs „What’s Love Got to Do<br />

With It“ zusammen mit Kygo. Unsere Anspieltipps<br />

sind unter anderem „Something Beautiful“ (eine<br />

neue Version von „Something Beautiful Remains“),<br />

„When the Heartache Is Over“ und „River Deep,<br />

Mountain High (Live in Europe)“. *rä

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