hinnerk Heft 333
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FILM<br />
INTERVIEW<br />
FOTO: MARTINA THALHOFER<br />
CONSTANTIN LÜCKE,<br />
der Arzt aus „Bettys Diagnose“<br />
Gelernt hat der Schauspieler<br />
seinen Beruf an der Hochschule für<br />
Musik & Theater Hannover, mittlerweile<br />
ist Constantin Lücke im Theater und<br />
Fernsehen erfolgreich. Der Wahlkölner<br />
wurde im TV etwa durch „Rote Rosen“,<br />
„Die Bergretter“ und ganz aktuell „Bettys<br />
Diagnose“ bekannt. Er ist aber auch<br />
queerer Aktivist und Ehemann. Wir<br />
sprachen mit ihm über fast alles.<br />
Wie ist es jetzt bei „Bettys Diagnose“<br />
zu spielen?<br />
Es macht großen Spaß. Wir drehen immer<br />
parallel vier Folgen pro Block. Da habe ich<br />
ganz unterschiedliche Drehtage, mal 17,<br />
dann 8. Ich habe jetzt keine<br />
9-2-5-Woche. Vorbereitung<br />
gehört (fast) jeden Tag dazu,<br />
aber ich kann es mir gut selbst<br />
einteilen.<br />
Theater oder Film, was ist<br />
für dich spannender?<br />
Das kann ich gar nicht so sagen.<br />
Ich habe sehr lange Theater<br />
gespielt, jetzt mache ich<br />
überwiegend Fernsehen. Das<br />
macht mir beides großen Spaß!<br />
Es ist von der Aufmerksamkeit<br />
und Konzentration ähnlich.<br />
FOTO: ZDF<br />
Theater setzt gerade aus, da ich einfach<br />
zu viele Sperrtage habe, also Tage, die für<br />
„Bettys Diagnose“ reserviert sind.<br />
Wie verbringst du deine Freizeit?<br />
Ich bewege mich sehr gerne, fahre immer<br />
alles mit dem Rad, ich habe gar kein Auto.<br />
Ich mache CrossFit, schwimme gerne,<br />
Theater, Kino ... Und eigentlich singe ich<br />
auch sehr gerne, aber da finde ich gerade<br />
weniger Zeit für. Ansonsten noch Lesen,<br />
Freunde treffen … Eigentlich alles, was viele<br />
gerne machen.<br />
Was planst du für den Valentinstag?<br />
Den feiern wir überhaupt nicht, der<br />
Tag hat für uns gar keine Bedeutung.<br />
Wir schenken uns zwischendurch<br />
immer wieder etwas!<br />
Viele Kolleg*innen haben Angst vor<br />
einem Coming-out, hat es dir je<br />
geschadet?<br />
Ich glaube nicht. Ich bekomme<br />
natürlich nicht alles mit, ob etwas im<br />
Besetzungsprozess nicht klappt aufgrund<br />
meiner sexuellen Identität. Aber ich kann<br />
nur jedem/r dazu raten, offen damit<br />
umzugehen. In Zeiten von Diversität ist die<br />
Gesellschaft doch schon offener geworden.<br />
Bist du denn gerne ein Vorbild?<br />
Hm, ich denke da gar nicht so<br />
viel drüber nach. Aber natürlich<br />
bekomme ich ab und an<br />
Nachrichten, dass sich Menschen<br />
für meine Sichtbarkeit bedanken.<br />
Ich freue mich, wenn ich mit allen<br />
anderen queeren Leuten, allen von<br />
#ActOut, einen Anstoß geben darf.<br />
*Interview: Michael Rädel<br />
www.constantinluecke.de,<br />
act-out.org,<br />
Instagram: @constantinluecke