KEM Konstruktion 01-02.2024
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Windkraftanlagen weisen<br />
auch dem Engineering<br />
den Weg: Anlagenanbieter<br />
Enercon setzt<br />
für die Elektrotechnik-<br />
<strong>Konstruktion</strong> jetzt auf<br />
die cloudbasierte Infrastruktur<br />
der Eplan<br />
Plattform.<br />
Bild: Eplan/Rittal<br />
Enercon setzt auf cloudbasiertes Elektrotechnik-Engineering<br />
Mehr Schwung über die Cloud<br />
Enercon setzt auf eine cloudbasierte Infrastruktur für die Elektrotechnik-<strong>Konstruktion</strong> mit der Eplan Plattform.<br />
Das ermöglicht nicht nur standortübergreifendes Multi-User-Engineering, sondern unterstützt über den digitalen<br />
Zwilling auch die Prozessautomation bis hinein in die Fertigung der Schaltschränke mit Lösungen von Rittal.<br />
Zudem ist die moderne Engineering-Umgebung ein Plus bei der Gewinnung neuer Fachkräfte.<br />
Gerald Scheffels, freier Fachjournalist, Wuppertal<br />
Bei der Planung der Windkraftanlage<br />
E-175 EP5 – mit 6 MW Nennleistung,<br />
einer Nabenhöhe bis 163 m und einem<br />
Rotordurchmesser von 175 m eine der<br />
größten im europäischen Markt – nutzten<br />
Konstrukteure des Windkraftanlagen-<br />
Spezialisten Enercon erstmals die cloudbasierte<br />
Eplan Plattform auf Basis von<br />
Microsoft Azure. „Wir haben damit eine<br />
Lösung für das Multi-User-Engineering<br />
etabliert, die Kollegen an den Entwicklungsstandorten<br />
in Deutschland, den Niederlanden,<br />
Polen und Indien das ‚Simultaneous<br />
Engineering‘ erlaubt“, berichtet<br />
Andree Rülander, Leiter Electrical Design<br />
bei Enercon. „Damit können mehrere Kollegen<br />
– an unterschiedlichen Standorten<br />
– immer an ein und demselben, stets aktuellen<br />
Datenmodell arbeiten.“<br />
Enercons IT-Strategie gehe in Richtung<br />
Cloud – und dieses Projekt sei ein Pilot dafür<br />
gewesen, fährt Rülander fort. „Für die<br />
Verlagerung der Engineering-Plattform in<br />
die Cloud sprach auch die deutlich einfachere<br />
Handhabung: Man muss sich nicht<br />
um Treiber, Updates und die Administration<br />
kümmern – das erledigt der Cloud-Anbieter.“<br />
Und ein neuer Rechner sei innerhalb<br />
Andree Rülander,<br />
Leiter Electrical Design bei Enercon<br />
Bild: Eplan/Rittal<br />
»Mit der neuen cloud -<br />
basierten Infrastruktur für<br />
das Elektro-Engineering<br />
haben wir einen großen<br />
Schritt nach vorn gemacht<br />
und unsere Entwickler<br />
sind sehr zufrieden mit<br />
Bedienung und Reaktions -<br />
geschwindigkeit.«<br />
von 20 min eingerichtet statt nach Tagen.<br />
Enercon hat sich – in Abstimmung mit dem<br />
Eplan Consulting – dafür entschieden, keine<br />
typische Cloud-Lösung zu nutzen.<br />
Stattdessen werden die On-Premise-Prozesse<br />
und -Produkte so in die Cloud übertragen,<br />
dass sie exakt wie eine Domänen -<br />
lösung funktionieren. Der Einstieg erfolgt<br />
dabei über den Microsoft Azure Market -<br />
place und kann über vier unterschiedliche<br />
Eplan Solutions-Apps je nach Anforderung<br />
abgerufen werden.<br />
Die Konfiguration und Installation dieser<br />
grundsätzlich neuen Lösung erwies sich<br />
zunächst als Herausforderung. „Das war eine<br />
Premiere, bei der wir durchaus auch unsere<br />
‚Learnings‘ hatten“, erinnert sich Detlef<br />
Harms, Projektleiter bei Eplan. „Gestartet<br />
wurde deshalb zunächst mit einem<br />
Proof of Concept; erst dann ging das<br />
cloudbasierte Elektro-Engineering im Oktober<br />
2022 produktiv – und funktioniert<br />
jetzt perfekt.“<br />
Alle Beteiligten beschritten mit dieser Aufgabenstellung<br />
Neuland – Eplan, Enercon<br />
und auch Microsoft. „Unser Ziel war eine<br />
skalierbare Lösung, die jetzt auch im<br />
Microsoft Azure Store weltweit für Nutzer<br />
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