KEM Konstruktion 01-02.2024
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tauscher übernehmen. Was man zum Beispiel<br />
nicht übernehmen kann, ist der Kompressor.<br />
Der Kompressor wird klassischerweise<br />
beim Verbrenner über einen Riemen<br />
angetrieben. Und beim E-Fahrzeug müssen<br />
Sie den Kompressor über den Elektromotor<br />
antreiben. Dazu kommen Themen wie Zusatzheizer<br />
(High Voltage Coolant Heaters),<br />
mit denen man Flüssigkeit heizen kann.<br />
Diese Geräte waren im Verbrenner nicht<br />
notwendig, weil der Kühlkreislauf über die<br />
Abwärme des Motors geheizt wurde. Das<br />
heißt, die Architektur verändert sich schon:<br />
Im ersten Schritt muss man die Komponenten,<br />
die nicht mehr vom Motor angetrieben<br />
werden können, ersetzen. Und im zweiten<br />
Schritt geht es dann hin zum Thema Wärmepumpe.<br />
Das bedeutet, da sind zusätzliche<br />
Komponenten nötig, um Energie aus<br />
der Umgebungsluft herauszuziehen, zusätzliche<br />
Ventile, zusätzliche Wärmetauscher<br />
etc. Diese Komponenten sind komplett<br />
neu für Elektrofahrzeuge. Also das<br />
System wird komplexer und es ist schwieriger<br />
zu managen, es gibt mehr Betriebszustände<br />
und das muss man gut über die<br />
Softwareauslegung abdecken, um die Betriebspunkte<br />
richtig zu treffen.<br />
<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>|Automation: Valeo<br />
betrachtet sich selbst als weltweit führend<br />
in der Kühlung von Batteriezellen.<br />
Wie begründen Sie diese Aussage?<br />
Heinrich: Wir haben uns mit dem Thema<br />
schon seit einigen Jahren auseinandergesetzt<br />
und unseren Kunden bei den ersten<br />
Elektrofahrzeugen mit Batteriekühlungen<br />
beliefert. Unsere Technologie haben wir<br />
kontinuierlich ausgebaut und an die jeweiligen<br />
Bedarfe angepasst. Heute ist Valeo<br />
in allen großen Fahrzeugplattformen,<br />
in verschiedenen Architekturen, in der<br />
Batteriekühlung vertreten. Valeo zählt in<br />
der Tat zu den weltweit führenden Playern<br />
auf diesem Markt und hat einen entsprechenden<br />
Marktanteil in diesem Bereich.<br />
Die Valeo-Innovationen werden von<br />
unseren Kunden sehr gut angenommen.<br />
<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>|Automation: Spielt<br />
im Bereich der Thermomanagementsysteme<br />
auch die neue Software Valeo<br />
anSWer eine Rolle?<br />
Bild: Valeo<br />
Ein intelligentes Wärmemanagement ist für die Leistung und Nachhaltigkeit von E-Fahrzeugen<br />
von entscheidender Bedeutung. Valeos Vision des Wärmesystems von morgen bringt weniger<br />
Gewicht, bessere Leistung und reduziert gleichzeitig den CO 2 -Fußabdruck.<br />
Heinrich: Indirekt schon. Christophe<br />
Périllat, der CEO von Valeo, hat ja gesagt,<br />
dass man heutzutage von verteilten Systemen<br />
– unabhängig von einem Thermomanagementsystem<br />
– immer mehr zu zentralisierten<br />
Systemen geht. Das heißt, die Rechenpower<br />
wird in Zentral-Einheiten zusammengefasst.<br />
Was bedeutet das für die<br />
Klimatisierung? Natürlich ist für die Steuerung<br />
der Klimaanlage eine Software zuständig.<br />
Früher war diese Software klassisch<br />
im Bedienteil, das jeder im Auto hatte,<br />
dieser Softwareanteil wandert nun in<br />
den Zentralrechner. Das ist ein Bereich, wo<br />
wir partizipieren können. Der zweite Bereich<br />
ist vielleicht nicht ganz so offensichtlich:<br />
Wir partizipieren auch, wenn Sie eine<br />
Elektronikkomponente haben, wie einen<br />
Zentralrechner, der Wärme abgibt. Valeo<br />
entwickelt aufgrund seines Know-hows in<br />
der Klimatisierung Lösungen, um die Zentralrechner<br />
zu kühlen und hat diese Lösungen<br />
auch schon beim Kunden. Damit passt<br />
das in die Strategie von Valeo, denn das eine<br />
funktioniert nicht ohne das andere.<br />
<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>|Automation: Sie sagen,<br />
dass es kein Elektrofahrzeug ohne angepasste<br />
thermische Systeme geben wird. Was<br />
bedeutet das technisch gesehen genau?<br />
Heinrich: Wir haben vorhin über Effizienz<br />
gesprochen. Wenn man die Elektrofahrzeuge<br />
anschaut, so sind die Antriebsmotoren<br />
bereits sehr effizient. Die Batteriekapazität<br />
ist aufgrund von Fahrzeuggröße,<br />
Gewicht und Kosten jedoch limitiert.<br />
Ziel ist es, die Architektur und die<br />
Auslegung der Komponenten im Thermomanagement<br />
so zu gestalten, dass bei minimalem<br />
Energieaufwand für den Komfort<br />
der Insassen gesorgt ist, und dies<br />
dann auf jedes Fahrzeug passt. Schlussendlich<br />
bedeutet jede Kilowattstunde, die<br />
mehr zum Fahren zur Verfügung steht,<br />
mehr Reichweite. Und deswegen ist das<br />
Thema Thermomanagement so wichtig.<br />
www.valeo.com<br />
INFO<br />
Mehr Informationen zu den<br />
Thermomanagement-Systemen<br />
von Valeo (engl.):<br />
hier.pro/c613G<br />
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