KEM Konstruktion 01-02.2024
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E/E-Plattformen ermöglichen eine Entkopplung<br />
von Hardware und Software.<br />
Diese Entwicklungsschritte erfordern<br />
entsprechend angepasste Cybersicherheitslösungen:<br />
Intrusion Detection Systems<br />
(IDS), Crypto Services und Key Management<br />
werden zu Standardlösungen<br />
im Fahrzeug.<br />
Legros (Here Technologies): Es gibt<br />
verschiedene Anforderungen an die Architektur.<br />
Dazu gehören System-on-Chip-<br />
Architekturen der Elektronik sowie hohe<br />
Rechenkapazitäten. Beim Software Defined<br />
Vehicle müssen wir über die Grenzen<br />
der Fahrzeugkarosserie hinausdenken und<br />
zum Beispiel das Cloud-Backend mit einbeziehen,<br />
über das Updates ausgeliefert<br />
werden, genauso wie neue Dienste und<br />
Funktionalitäten. Die Wolke fährt mit.<br />
Pollner (Cognizant Mobility): Beispielsweise<br />
muss das ‚Software Packaging‘<br />
umgesetzt werden. Installierbare<br />
Artefakte müssen im Entwicklungsprozess<br />
erzeugt werden, die wiederum nicht ein<br />
‚Flashen‘ der Steuergeräte erzwingen dürfen.<br />
Das bedeutet, dass die eigentliche<br />
Software-Funktion von der Steuergerät-<br />
Software getrennt betrachtet werden<br />
kann/muss. Darüber hinaus ist eine ‚servicebasierte<br />
Infrastruktur‘ eine entscheidende<br />
Anforderung. Dies bedeutet, dass<br />
die Hardware so weit abstrahiert wird,<br />
dass nur auf der Ebene von verfügbaren<br />
Services/Microservices gedacht werden<br />
kann.<br />
Ruckriegel (Red Hat): Wesentliche Bestandteile<br />
eines Software-defined Vehicle<br />
sind eine In-Vehicle Runtime, eine verteilte<br />
Entwicklungs- und Testing-Umgebung<br />
sowie eine Connected Vehicle Platform,<br />
die als Grundlage einer Hybrid-Cloud-<br />
Umgebung für softwaredefinierte Fahrzeuge<br />
fungieren kann. Eine konsistente<br />
Hybrid-Cloud-Umgebung schlägt dabei<br />
die Brücke von der Cloud-nativen Backend-Entwicklung<br />
bis zur Fahrzeug-<br />
Software. Damit können OEMs während<br />
des gesamten Lebenszyklus des Fahrzeugs<br />
Over-the-Air (OTA)-Updates bereitstellen,<br />
etwa kontinuierliche Funktionsaktualisierungen<br />
oder Sicherheitsupdates.<br />
<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>|Automation: In der<br />
Automobilindustrie haben sich elektronische<br />
Steuergeräte (ECUs) zu komplexen<br />
Systemen entwickelt, die stark von<br />
Software abhängig sind. Die Software-<br />
Integration in das Fahrzeugsystem, Zertifizierungs-Updates,<br />
mehrere Overthe-Air-Updates<br />
(OTA) und kontinuierliche<br />
Tests während der gesamten Lebensdauer<br />
eines Steuergeräts bringen<br />
erhebliche Herausforderungen und Kosten<br />
für Fahrzeug-OEMs mit sich. Wie<br />
unterstützen Sie Ihre Kunden hierbei?<br />
Bodensohn (Aurora Labs): Aurora Labs<br />
adressiert Herausforderungen und Kosten<br />
in der Automobilindustrie bei der Entwicklung<br />
von Steuergeräten durch das<br />
„Shift Left“-Paradigma. Der Fokus liegt<br />
auf der frühzeitigen Problemerkennung,<br />
wodurch die Kosten zur Behebung sinken.<br />
Mithilfe von KI-Tools verbessern wir die<br />
Effizienz und Genauigkeit von Entwicklungs-,<br />
Test-, Integrations- und Zertifizierungsprozessen<br />
für OEMs. Die nahtlose<br />
Integration unserer OTA-Updates in den<br />
Entwicklungsprozess minimieren die Bereitstellungskosten.<br />
de Bono (Valeo): Auf der IAA gaben wir<br />
den Startschuss für ‚Valeo anSWer‘ und<br />
die Transformation, um Valeo zu einem<br />
softwaredefinierten Unternehmen zu machen.<br />
Diese Strategie stützt sich auf drei<br />
Säulen: Anwendungen, Kern-SW-Plattformen<br />
und SW-Engineering-Services.<br />
Hier geht es um Integration, Validierung<br />
während der Fahrzeug-Entwicklung und<br />
nach dem SOP, wenn wir im Rahmen eines<br />
Wartungsdienstes für OEMs neue Updates<br />
vorbereiten. Dies ist wichtig, da der<br />
Lebenszyklus von SW nicht mit dem von<br />
HW vergleichbar ist, sondern noch viele<br />
Jahre andauert.<br />
Kopacz (Keysight Technologies): Keysight<br />
ermöglicht automatisiertes Testen<br />
im Labor als Teil des Entwicklungszyklus.<br />
Dies ermöglicht es der Forschung und<br />
Entwicklung, Kosten und Zeit auf der<br />
Teststrecke zu reduzieren. Viele der Keysight<br />
Sensor- und Konnektivitäts-Testlösungen<br />
können in eine HIL-Umgebung<br />
(Hardware in the Loop) integriert werden,<br />
Bild: Valeo<br />
»Um SDVs zu realisieren,<br />
muss das Auto bereits mit<br />
der entsprechenden<br />
Hardware ausgestattet<br />
sein. Das können zum<br />
Beispiel Radarsensoren<br />
oder Lidarsensoren sein.«<br />
Derek de Bono, VP Software Defined Vehicle, Valeo<br />
um Regressionstests mit definierten Setups<br />
zu ermöglichen. Darüber hinaus<br />
deckt Keysight das Thema Cybersecurity<br />
sowohl für die Fahrzeugsoftware als auch<br />
für das Testen des Backends, das Overthe-Air<br />
(OTA) Software-Updates bereitstellt,<br />
ab. Mit diesen Lösungen kann das<br />
Risiko von Schäden oder Datendiebstahl<br />
durch Cyberkriminelle verringert werden.<br />
Legros (Here Technologies): Das Praktische<br />
ist ja, dass SDV-Architekturen die<br />
Komplexität verringern. Es werden weniger<br />
ECUs benötigt, dafür mehr zentralisierte<br />
und Cloud-basierte Rechenpower.<br />
Here unterstützt seine Kunden mit Location<br />
Intelligence und ortsbezogenen<br />
Diensten. Damit kontextualisieren wir die<br />
Services, die OEMs ihren Kund:inneen anbieten.<br />
Mit unseren Kartenprodukten wie<br />
der HD LiveMap, der ADAS Map und unserer<br />
ISA-Karte ermöglichen wir ein sichereres<br />
Fahrerlebnis. Unsere Angebote<br />
für E-Fahrzeuge, mit denen sich zum Beispiel<br />
die Verfügbarkeit von freien Ladesäulen<br />
vorhersagen lassen, helfen, die<br />
Reichweitenangst in der E-Mobilität zu<br />
mindern. Mit unseren Service Development<br />
Kits können OEM-Kund:innen neu-<br />
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