DER BIEBRICHER, Nr. 387, Februar 2024
Stadtteilmagazin für Wiesbaden-Biebrich
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Solidarische Landwirtschaft Wiesbaden –<br />
neue Mitglieder für die nächste Saison gesucht<br />
Tomaten, Bohnen, Zucchini,<br />
Mangold und vieles mehr –<br />
die Ernte ist im letzten Jahr<br />
wieder reichlich ausgefallen.<br />
Wohl dem, der<br />
eine große Gefriertruhe<br />
hat oder es<br />
versteht, Gemüse auf<br />
andere Weise haltbar<br />
zu machen.<br />
Für die einen ist es vor allem<br />
der Wunsch, sich von eigenem,<br />
biologisch gezogenem Gemüse<br />
zu ernähren, für andere steht<br />
das Gemeinschaftserlebnis im<br />
Vordergrund. Wieder andere<br />
haben zwar selber einen Garten<br />
zu Hause, möchten aber<br />
im Sommer verreisen können,<br />
ohne zu riskieren, dass die liebevoll<br />
gezüchteten<br />
G e m ü s e p f l a n z e n<br />
während ihrer Abwesenheit<br />
vertrocknen.<br />
Und manch eine sieht<br />
den Vorteil vor allem<br />
auch darin, sich ein<br />
Workout zu ersparen<br />
und stattdessen Beikraut<br />
zu rupfen oder<br />
To m a t e n p f l a n z e n<br />
auszugeizen. So gibt<br />
es die unterschiedlichsten<br />
Gründe, die<br />
die inzwischen fast<br />
90 Mitglieder der<br />
„SoLaWie“ (Solidarische<br />
Landwirtschaft<br />
Wiesbaden) zusammengeführt<br />
hat und<br />
die in der Gibb seit<br />
ungefähr vier Jahren gemeinsam<br />
und mit Hilfe eines Gärtners<br />
ihr Gemüse anbauen.<br />
Natürlich spielt auch der<br />
Wunsch, dem Klimawandel<br />
etwas ent-<br />
Info-<br />
Veranstaltung<br />
gegen zu setzen und<br />
am 24.<br />
<strong>Februar</strong><br />
auf ökologische und<br />
nachhaltige Weise lokale<br />
Lebensmittel zu erzeugen,<br />
eine wichtige Rolle.<br />
An festen Abholtagen holt jedes<br />
Mitglied einmal pro Woche<br />
seinen Anteil. Im Sommer<br />
kann das sehr viel sein, im<br />
Winter gibt es auch erntefreie<br />
Zeiten. Genauso verhält es sich<br />
auch mit der Arbeit – im Sommer<br />
gibt es reichlich zu tun, im<br />
Winter eher weniger. Verschiedene<br />
Arbeitskreise ermöglichen<br />
es den Mitgliedern, je<br />
nach eigenen Fähigkeiten und<br />
Interessen neben der eigentlichen<br />
Gärtnerei auch anderweitig<br />
aktiv zu werden. Natürlich<br />
steht die Arbeit auf den Äckern<br />
im Vordergrund, aber auch Öffentlichkeitsarbeit,<br />
Finanzen<br />
und Mitgliederverwaltung erfordern<br />
Einsatz.<br />
Auch in Bierstadt ist die So-<br />
LaWie aktiv. Auf einem dort<br />
gepachteten Gelände wurde<br />
im letzten Herbst eine Streuobstwiese<br />
angelegt. Für die<br />
Zukunft ist auch Gemüseanbau<br />
geplant, so könnte man sich<br />
dort zum Beispiel Kartoffeln<br />
oder Kürbisse vorstellen.<br />
Für dieses Jahr wurden die Beiträge,<br />
die von jedem Mitglied<br />
zu erbringen sind, erstmals<br />
durch ein Bieterverfahren ermittelt<br />
– um noch solidarischer<br />
und gleichzeitig flexibler zu<br />
sein. Dabei hat jedes Mitglied<br />
für sich festgelegt, welche Arbeitsstundenzahl<br />
und welchen<br />
Finanzbeitrag es im nächsten<br />
Jahr in das gemeinsame Projekt<br />
einbringen kann. Das ist auch<br />
für die Saison <strong>2024</strong> wieder so<br />
vorgesehen. In maximal drei<br />
Bieterrunden müssen die geplanten<br />
Budgetwerte erreicht<br />
werden – ansonsten gilt für<br />
jedes Mitglied der errechnete<br />
Durchschnittsbeitrag.<br />
Die nächste Informationsveranstaltung<br />
mit Hofführung<br />
findet am 24. <strong>Februar</strong><br />
um 16 Uhr auf dem<br />
Gelände der SoLaWie<br />
statt, Treffpunkt ist an<br />
der Wiesenstraße Ecke<br />
Grundweg. Nähere Informationen<br />
zu Konzept<br />
und Satzung der SoLa-<br />
Wie sowie ein Kontaktformular<br />
gibt es auch<br />
im Internet unter www.<br />
solawie.org.<br />
SOLAWIE/PETRA EBERT<br />
(red/fhg)<br />
Die Gemüseflächen der<br />
SoLaWie am Grundweg im<br />
Mosbachtal.<br />
<strong>DER</strong> <strong>BIEBRICHER</strong> / FEBRUAR <strong>2024</strong> 13