DER BIEBRICHER, Nr. 387, Februar 2024
Stadtteilmagazin für Wiesbaden-Biebrich
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Zukunft der Sommerbar in der Robert-Krekel-Anlage<br />
IDEEN FÜR BIEBRICH / MONIKA WALTHER<br />
Der gelbe Container ist noch<br />
da. Die Bar „Zu Gast bei Robert<br />
Krekel“, eines der drei geförderten<br />
Projekte von „Auf geht’s<br />
Biebrich“ im vergangenen Jahr,<br />
hat prima eingeschlagen.<br />
Da sind sich alle einig<br />
und möchten gerne,<br />
dass es weitergeht.<br />
Projektmanagerin Michaela<br />
Höllriegel und<br />
Frank Döcke von der<br />
Initiative „Ideen für Biebrich“<br />
hatten daher nun zum Meinungsaustausch<br />
ins Kulturkaufhaus<br />
Alfmeier eingeladen, um zu<br />
sondieren, wie die Chancen und<br />
Möglichkeiten für eine Fortführung<br />
der Sommerbar sind.<br />
Die Fördermittel sind in der Tat<br />
aufgebraucht. Damit es weitergeht<br />
müssen irgendwoher<br />
weitere Mittel kommen – und<br />
jemand oder ein Verein, der organisatorisch<br />
„den Hut aufhat“,<br />
so viel ist klar. Der Container<br />
stünde bereit. Aber für einen<br />
gelungenen Barbetrieb braucht<br />
es Genehmigungen verschiedener<br />
Ämter, eine mobile Toilette,<br />
es müssen GEMA-Gebühren<br />
gezahlt werden und und und…<br />
Dass an diesem Ort – trotz heftiger<br />
Bauarbeiten im letzten<br />
Sommer – prima gefeiert werden<br />
konnte, darüber waren sich<br />
alle einig: darunter Gastronomen,<br />
Vereine, Privatpersonen.<br />
Alle, die Lust dazu hatten, konnten<br />
die Sommerbar betreiben.<br />
Und so mixte mal eine private<br />
Ideen für<br />
Biebrich /<br />
Auf geht´s<br />
Biebrich<br />
Initiative Cocktails, mal gastierten<br />
die Profis von den Wiesbadener<br />
„Hofköchen“, Gastronomen<br />
vom „Schützenhof“ und vom<br />
„Bunsenbrenner“ waren dabei,<br />
Cem Canbay mit seinem<br />
Köfte-Taxi gemeinsam<br />
mit dem Sportverein<br />
„Rhine River Rhinos“.<br />
Studierende der Hochschule<br />
RheinMain gestalteten<br />
Programm,<br />
Chöre sangen, Sportvereine<br />
präsentierten sich und auch die<br />
Arbeitsgemeinschaft Biebricher<br />
Vereine und Verbände (AG) war<br />
dabei. 19 Veranstalter zählte Michaela<br />
Höllriegel.<br />
Einige waren zum Meinungsaustausch<br />
erschienen. Von ihnen<br />
würden alle wieder mitmachen,<br />
wenn es denn geht. Begeistert<br />
waren alle von der Vielfalt, die<br />
geboten wurde und von der solidarischen<br />
Zusammenarbeit,<br />
wenn es beispielsweise ums<br />
Aufräumen ging. Die zehn anfänglich<br />
bestellten Liegestühle<br />
reichten schon bald nicht mehr<br />
aus. Sie wurden nicht geklaut<br />
– auch über Vandalismus gab es<br />
keine Klagen – sondern es mussten<br />
viele nachbestellt werden,<br />
denn die Menschen genossen<br />
die Atmosphäre der Sommerbar<br />
bei Speisen und Getränken, mit<br />
Musik, Auftritten aller Art und<br />
Tanzmöglichkeiten.<br />
Nur wenige Beschwerden habe<br />
es von den Anwohnern gegeben,<br />
Reger Austausch im „Kulturkaufhaus Alfmeier“ zur Zukunft der<br />
Sommerbar in der Robert-Krekel-Anlage.<br />
hieß es. Aber man werde sich<br />
darauf einstellen, wenn die Bar<br />
weiter existiert: Nicht mehr drei<br />
Tage lang an jedem Wochenende<br />
lautes Musikprogramm zum<br />
Beispiel. Eine gute Nachbarschaft<br />
habe zu der umgebenden<br />
Gastronomie bestanden. Viele<br />
Passanten „blieben im Vorübergehen<br />
hängen“ und manche<br />
privaten „Betreiber“ haben jetzt<br />
viele neue Bekannte. Auch für<br />
gute Zwecke wurde an manchen<br />
Abenden gesammelt. Alle waren<br />
im höchsten Maß zufrieden.<br />
Nun heißt es planen, ein Konzept<br />
entwickeln, Verantwortliche<br />
finden, Geldtöpfe vor allem.<br />
AG-Vorsitzender Wolfgang<br />
Gores bat um Verständnis, dass<br />
in diesem Jahr verschiedene Aktionen<br />
zu 1150-Jahren Biebrich<br />
anstehen und man sich da nicht<br />
noch ein weiteres Projekt<br />
federführend vornehmen<br />
könne. Ortsvorsteher<br />
Horst Klee<br />
steht dem Projekt<br />
grundsätzlich positiv<br />
gegenüber und bittet<br />
darum, stets auf dem<br />
Laufenden gehalten<br />
zu werden. Quartiersmanagerin<br />
Annika<br />
Backes will überlegen,<br />
wie sie beziehungsweise<br />
ihr Auftraggeber,<br />
die SEG, sich einbringen<br />
könne – das Projekt als<br />
solches sei genau das Richtige<br />
für Biebrich, wenn schon „Freiherrs<br />
Garten“, der genauso gut<br />
genutzt wurde, nun unwiderruflich<br />
weggefallen ist, fand sie.<br />
Deniz Bayramoglu vom kommunalen<br />
Referat für Wirtschaft und<br />
Beschäftigung, das bislang organisatorisch<br />
unterstützte, konnte<br />
nach dem Ende der Förderperiode<br />
kurzfristig auch nichts in<br />
puncto Finanzen zusagen, will<br />
aber auch am Ball bleiben. Das<br />
Projekt werde jetzt evaluiert –<br />
obwohl allein die Zahlen und die<br />
Begeisterung schon positive Eindrücke<br />
verschafft hätten. Man<br />
schätzt, dass an den 80 Tagen,<br />
an denen die Sommerbar in Betrieb<br />
war, rund 4.000 Menschen<br />
sie besucht hätten, sagte Michaela<br />
Höllriegel. Frank Döcke lobte<br />
auch die Zusammenarbeit mit<br />
den Ämtern, die sogar problemlos<br />
Veranstaltungen nach Ende<br />
der offiziellen Saison – wie beispielsweise<br />
eine Silvesterfeier –<br />
genehmigt hätten.<br />
Bedarf und Lust zum Weitermachen<br />
ist also eindeutig gegeben,<br />
nun werde man im Gespräch<br />
bleiben, wie man konkret weiter<br />
macht und ein Konzept entwickeln,<br />
meinten Döcke und Höllriegel.<br />
Man darf gespannt sein.<br />
(art)<br />
ANJA BAUMGART-PIETSCH<br />
Die Sommerbar im Rahmen des Projekts „Auf geht’s Biebrich“<br />
im letzten Jahr in der Robert-Krekel-Anlage war ein<br />
beliebter Treffpunkt.<br />
22 <strong>DER</strong> <strong>BIEBRICHER</strong> / FEBRUAR <strong>2024</strong>