DER BIEBRICHER, Nr. 387, Februar 2024
Stadtteilmagazin für Wiesbaden-Biebrich
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Stimmungsvolle Fastnachtssitzung mit sozialem<br />
Engagement an der Waldstraße<br />
FRANK HENNIG<br />
Die Gäste kamen bereits bestens<br />
gelaunt in das Germaniaheim<br />
an der Teutonenstraße, denn<br />
sie wussten, dass ihre Erwartungen<br />
an einen langen,<br />
unterhaltsamen, närrischen<br />
Abend bei der<br />
Narrenlust Waldstraße<br />
nicht enttäuscht<br />
werden – und genau so<br />
war es am 3. <strong>Februar</strong> auch<br />
wieder. Neben vielen selbst aktiven<br />
Fastnachtern im Publikum<br />
fällt bei der Narrenlust eines<br />
immer wieder auf: Es kommen<br />
auch jene Menschen zu dieser<br />
Sitzung im Norden Biebrichs, die<br />
sonst eher wenig mit der Fastnacht<br />
zu tun haben und auch<br />
sonst keine anderen klassischen<br />
Narrensitzungen besuchen. Eine<br />
Anerkennung, der sich die Fastnachter<br />
um ihren Vorsitzenden<br />
Narrenlust<br />
Waldstraße<br />
Jörg Görlich durchaus bewusst<br />
sind und der sie auch in diesem<br />
Jahr wieder gerecht wurden.<br />
Mit Robin Marc Eisenmann<br />
verfügt die Narrenlust<br />
Waldstraße<br />
seit einigen Jahren zudem<br />
über einen jungen<br />
Sitzungspräsidenten,<br />
der – nicht zuletzt dank<br />
seines ohne Zweifel fastnachtsverrückten<br />
familiären Hintergrundes<br />
– in der Szene dennoch<br />
schon ein „alter Hase“ ist. Insbesondere<br />
als spätabends der<br />
„Mann vom Altpapier“ (Guntram<br />
„Eisi“ Eisenmann) in die<br />
Bütt stieg, entwickelte sich<br />
zeitweise ein närrisch-bissiges<br />
Zwiegespräch zwischen Vater<br />
und Sohn, dass schnell deutlich<br />
machte, dass da in zwei Körpern<br />
Höhepunkt jeder Narrenlust-Sitzung: der Auftritt der „Ochsenbachraben“.<br />
Die „Flying Dancers“ der Narrenlust Waldstraße.<br />
vierfarbbuntes Blut durch die<br />
Adern fließt. Und auch sonst<br />
teilte „Eisi“ wieder deftig aus:<br />
„Wenn jetzt auch noch die Prostituierten<br />
streiken, haben wir in<br />
Deutschland gar keinen Verkehr<br />
mehr.“<br />
Die Narrenlust-Sitzung bot insgesamt<br />
wieder alle Elemente,<br />
die für eine erfolgreiche und<br />
stimmungsvolle, aber zugleich<br />
auch bodenständige Fastnacht<br />
– daher der Publikumserfolg –<br />
notwendig sind. Im Bereich<br />
„flotte Tänze“ begeisterte einerseits<br />
die Narrenlust selbst<br />
mit ihren Tänzerinnen: von den<br />
Jüngsten in der „Rasselbande“,<br />
über die „Flying Dancers“ bis<br />
hin zum Tanz-Quartett. Als tanzende<br />
Gäste wirkten zudem die<br />
„Tanzbärchen“ der Jocus Garde<br />
Mainz-Kastel, die „Funny Dance<br />
Sisters“ sowie die „Men Show“<br />
der Gockel aus Taunusstein mit.<br />
In der Bütt brillierte „die erste<br />
Garde“ der Fastnachtsszene:<br />
Einmalig wie immer, Willem-<br />
Alexander van’t Padje in der Rolle<br />
des „Protokollers“ – ein wahrhafter<br />
Meister des geschliffenen<br />
und scharfen Worts: „Wir leben<br />
heute wieder wie am Ende des<br />
Mittelalters – der Kaiser ist tot<br />
und die Bauern proben den Aufstand.“<br />
Höchst unterhaltsam<br />
die Auftritte des streitenden<br />
„Ehepaars“ Axel Heilmann und<br />
Kerstin Cikac, des „Radfahrers“<br />
Stefan Fink und der kessen Corinna<br />
Kuhn in ihrer Paraderolle<br />
als „Die Dolle“. Kurz vor dem<br />
Finale brachte dann „Optimist“<br />
und Fleischwurst-Fan Karl Krämer<br />
das Germaniaheim förmlich<br />
zum Überkochen.<br />
FRANK HENNIG<br />
4 <strong>DER</strong> <strong>BIEBRICHER</strong> / FEBRUAR <strong>2024</strong>