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Profiwissen Geschossdecken im Holzbau - Raiss

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B. Typen von Konstruktionen<br />

3. Balkenlage und deren Vorfertigung<br />

Leitungsführung<br />

Aus der Anordnung ergibt sich ein vielseitig nutzbarer Deckenhohlraum. Wie bei einer Balkenlage können hier<br />

Installationen eingebracht werden. Bei der dargestellten Rippendecke erfolgt die Montage allerdings etwas ungewöhnlich<br />

von oben. Was aber eher eine Erleichterung ist. Im Zuge der TGA 1 -Planung wird der Rippenverlauf eingeplant,<br />

so dass die Leitungen aus einer Installationswand heraus, parallel zu den Rippen verlaufen können.<br />

Wichtig ist, dass Tragwerksplanung und TGA-Planung in Abst<strong>im</strong>mung durchgeführt werden. Im wesentlichen werden<br />

Lüftungsleitungen und Elektroleitungen horizontal verzogen. Der Hohlraum sollte dafür ausreichen.<br />

Schallschutz<br />

Ähnlich wie schon bei der Holzmassivdecke beschrieben,<br />

kann auch die Rippendecke bezüglich des Schallschutzes<br />

opt<strong>im</strong>iert werden. Die Werte einer<br />

Wohnungstrenndecke sind erreichbar. Eine bedeutende<br />

Rolle spielt dabei die Deckenbeschwerung. Allerdings<br />

ist hier der Einbau sehr viel einfacher als bei den massiven<br />

Elementen. Der verbleibende Hohlraum kann mit<br />

einem beschwerenden Schüttgut gefüllt werden. Die<br />

Schrift [6] des Informationsdienstes Holz definiert das<br />

Material mit einer Rohdichte ab 1500 kg/m³, einer Restfeuchte<br />

von 1,8 % und einem Rieselschutz. In Prüfzeugnissen<br />

ist von einem Flächengewicht zwischen 150 und 200 kg/m² die Rede. Dies entspricht, bei der<br />

genannten Rohdichte, einem Raumvolumen von 100 bis 135 Litern pro Quadratmeter.<br />

Im Zusammenhang mit dem Schallschutz spielt der Estrich eine bedeutende Rolle. Zunächst ist von einem<br />

Zementestrich ab einer Dicke von 50 mm auszugehen. Andere Estrichtypen werden in Prüfzeugnissen eher selten<br />

ausgewiesen. Die Trittschalldämmung ist wie so oft aus Mineralwolle mit der äußerst geringen dynamischen Steifigkeit<br />

s´ 7 MN/m³. Wegen des Zwischenraumes der Rippen wird zusätzlich eine Lastverteilungsplatte erforderlich<br />

(Holzweichfaserplatte WF der Dicke 15 mm und dem Anwendungstyp DES-sg nach DIN 4108-10)<br />

3. Balkenlage und deren Vorfertigung<br />

Abb. 10 Beispielkonstruktion einer Rippendecke. Die<br />

Hohlräume werden für Installationsleitungen verwendet.<br />

Nachdem sich der Holzrahmenbau und die Methoden der Vorfertigung für Wände in den Z<strong>im</strong>mereibetrieben stark<br />

verbreitet haben, sind die Decken ins Visier der Prozessopt<strong>im</strong>ierer gekommen. Antrieb waren zwei Entwicklungen:<br />

1. Die vorelementierten Holzmassivdecken haben den Bauablauf enorm beschleunigt. Die vorgefertigte<br />

Geschossdecke ist wichtig, um ein Gebäude noch schneller „unter Dach“ zu bekommen.<br />

Die Kapazitäten bei den Herstellern von Holzmassivelementen wurden bewusst genutzt, um die Fertigung von<br />

Decken auszulagern. Die Auslastung <strong>im</strong> Z<strong>im</strong>mererhandwerk war in den letzten Jahren konstant hoch.<br />

1 Technische Gebäudeausstattung<br />

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