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Profiwissen Geschossdecken im Holzbau - Raiss

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D. Estriche<br />

3. Trockenestriche<br />

Deckenbeschwerung<br />

Durch eine zusätzliche Beschwerung der Decke lässt<br />

sich eine Verbesserung des bewerteten Norm-Trittschallpegels<br />

L n,w bei Holzdecken erreichen. Bei Holzbalkendecken<br />

gilt dies allerdings nur in Kombination mit<br />

einer opt<strong>im</strong>ierten Unterdecke. Grund ist, dass bei<br />

schlecht entkoppelter Unterdecke die tieffrequente<br />

Schallübertragung durch eine zusätzliche Beschwerung<br />

nachteilig beeinflusst wird.<br />

Mögliche Rohdeckenbeschwerungen sind:<br />

• Schüttungen in Pappwaben, Sandmatten oder<br />

Lattengitter (Feldgröße ca. 80 cm x 80 cm)<br />

• Splittschüttung, elastisch gebunden (organische<br />

Bindemittel, z. B. Latex)<br />

• Platten, max. 30 cm x 30 cm, <strong>im</strong> Sandbett verlegt<br />

oder auf der Rohdecke verklebt<br />

Bild: James Hardie Europe<br />

Abb. 21 Eine Wabenschüttung mit einer Schüttdichte<br />

von ca. 1500 kg/m³ erzielt bei einer Höhe von 60 mm<br />

das erforderliche Flächengewicht von 90 kg/m².<br />

Eine Rohdeckenbeschwerung als Schüttung wirkt sich bei gleichem Flächengewicht schalltechnisch günstiger aus<br />

als eine Beschwerung mit Platten. Für Schüttungen werden in der Broschüre des Informationsdienstes Holz [6]<br />

technische Spezifikationen angegeben:<br />

• trockenes Schüttgut mit einer Restfeuchte von höchstens 1,8 %<br />

• Flächengewicht mindestens 90 kg/m²<br />

3. Trockenestriche<br />

Trockenestriche mit Gipsplatten, zementgebundenen Spanplatten oder OSB erzielen vergleichsweise geringe<br />

Trittschallminderungen. Die Masse ist gegenüber Zementestrich deutlich geringer. Um die Druckfestigkeit für Nutzlasten<br />

zu erreichen, sind bei Trockenestrichen steifere Trittschalldämmstoffe einzusetzen. Die dynamische Steifigkeiten<br />

beträgt:<br />

• s‘ = 15 - 30 MN/m³ bei Mineralfaser<br />

• s‘ = 20 - 30 MN/m³ bei Holzfaser<br />

Bei Trockenestrichen auf Holzbalkendecken ist für das Schallschutzniveau „BASIS+“ eine Deckenbeschwerung<br />

und eine opt<strong>im</strong>ierte Unterdecke erforderlich. Für Holzmassivdecken ist Trockenestrich weniger geeignet, soll ein<br />

guter Trittschallschutz erreicht werden.<br />

Trockenestriche sind nicht genormt. Sie werden über Systemprüfungen geregelt. Die zulässigen Nutzlasten sowie<br />

geeignete Aufbauten aus Trittschalldämmplatten, Schüttungen, Fußbodenheizungssystemen etc. können den Hinweisen<br />

und Prüfzeugnissen der Hersteller entnommen werden.<br />

Vorteile von Trockenestrichen sind die geringe Aufbauhöhe und die Vermeidung von Baufeuchte.<br />

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