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Profiwissen Geschossdecken im Holzbau - Raiss

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C. Schallschutz<br />

5. Ausbildung der Auflager (Flankenübertragung)<br />

5. Ausbildung der Auflager (Flankenübertragung)<br />

Die Übertragung des Trittschalls erfolgt nicht nur direkt über das Trennbauteil Decke, sondern auch über deren<br />

Auflager, den Wänden. Erst wenn diese Schallnebenwege betrachtet werden, kann eine Prognose über den Trittschallschutz<br />

von Decken erstellt werden. Mit zunehmender Qualität der Decke spielt die Flankenübertragung eine<br />

<strong>im</strong>mer größere Rolle. Je besser die Deckenkonstruktion, desto wichtiger werden die Nebenwege über die Deckenauflager.<br />

Einflussfaktoren auf die Flankenübertragung sind:<br />

• Ankopplung der Decke an die Wände (Deckenauflager)<br />

• Ausführung der flankierenden Wand (Holztafelbau- oder Massivholzwand)<br />

• Art der Wandbeplankung<br />

• zusätzliche Vorsatzschalen (Installationsebenen)<br />

• Ausführung des Estrichaufbaus und des Randanschlusses<br />

Insgesamt werden drei Schallübertragungswege berücksichtigt (Tab. 10). Zwei davon über die Flanken (Auflager):<br />

1. über die tragende Decke in das Wandauflager (Df)<br />

2. aus dem Estrich über den Randdämmstreifen in die Wand (DFf)<br />

Für die Bewertung einer Decke in der Einbausituation ist eine reine Betrachtung des Bauteils (Norm-Trittschallpegel<br />

ohne Flanken, L n,w ) nicht ausreichend. So wird der Trittschallpegel "<strong>im</strong> eingebauten Zustand" einschließlich der<br />

Flanken (L' n,w ) durch Addition von Korrekturwerten gebildet (Prognose). Für die Nachweisführung wird noch ein<br />

Aufschlag für die Prognoseunsicherheit von u prog = 3 dB auf den errechneten Wert vorgenommen und mit dem<br />

zulässigen Wert abgeglichen.<br />

L' n,w =L n,w + K 1 + K 2<br />

L' n,w + u prog zul. L' n,w<br />

Der prognostizierte Schalldämmwert könnte später mit einem Messwert am Bauvorhaben abgeglichen werden.<br />

Vorsatzschalen<br />

Vorsatzschalen werden in der Funktion als Installationsebene oftmals an<br />

den Außenwänden angeordnet. Das bedeutet, dass bei einem Raum in<br />

Ecklage in der Regel zwei Vorsatzschalen ausgeführt werden. Bei den<br />

anderen beiden Nebenwegen (i. d. R. Innenwände) fehlen die Vorsatzschalen.<br />

Weil die Flanken unterschiedlich sind, bleibt der positive Einfluss<br />

von Vorsatzschalen eher gering. Bei den Holzbalkendecken mit<br />

Zementestrich kann hierdurch eine Verbesserung des Schallschutzniveaus<br />

um ca. 1 dB erzielt werden.<br />

Vorsatzschale<br />

Außenwand<br />

Vorsatzschale<br />

Außenwand<br />

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