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Profiwissen Geschossdecken im Holzbau - Raiss

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E. Details<br />

3. Auflager bei Trennwänden<br />

Ausbildung der Deckenscheibe bei Balkenlagen<br />

Wird eine Deckenscheibe ausgebildet, so sind einige Details zu beachten (Abb. 24). Wichtig ist, dass ein umlaufender<br />

Randbalken vorhanden sein muss. Die Beplankung ist kraftschlüssig nach Angaben aus der Statik zu befestigen.<br />

Der Randbalken wiederum ist an die Untergeschosswand anzuschließen.<br />

Werden vorgefertigte Deckenelemente hergestellt, so ist auch dort ein Randbalken auszuführen.<br />

Anforderungen an Deckenscheiben, dazu<br />

gehören:<br />

- eine Beplankung aus großformatigen<br />

Holzwerkstoffplatten ab 1,25 x 2,50 m mit<br />

längsseits Nut-Feder-Verbindung<br />

- die Deckenbalken dürfen längs oder quer verlaufen<br />

- die Beplankung verläuft quer zu den Deckenbalken<br />

- die Querstöße der Beplankung werden auf<br />

den Deckenbalken gelagert und befestigt, nur<br />

die Längsstöße der Platten dürfen schwebend<br />

verlaufen.<br />

3. Auflager bei Trennwänden<br />

Belastung<br />

Breite > 1/4<br />

der Länge<br />

umlaufender<br />

Länge bis 12,5 m<br />

Randbalken<br />

Abb. 24 Anforderungen an Deckenscheiben mit einer Beplankung<br />

aus großformatigen Holzwerkstoffplatten ab 1,25 x 2,50 m.<br />

Im Zusammenhang der <strong>Geschossdecken</strong> mit Trennwänden gibt es drei Aspekte zu berücksichtigen:<br />

• Die Auflagerung von Decken auf den Wänden (Statik)<br />

• Die Anforderungen aus dem baulichen Brandschutz<br />

• Die Anforderungen aus dem Schallschutz<br />

Trennwände haben die Aufgabe unterschiedliche Nutzungsbereiche voneinander zu trennen. Zunächst denkt man<br />

an verschiedene Wohnungen. Aber auch <strong>im</strong> gewerblichen Bereich gibt es Trennwände, z. B. zwischen Werkstätten<br />

und Büros, oder Räume für vertrauliche Angelegenheiten. Aber auch innerhalb einer Wohnung kann es Trennwände<br />

geben, z. B. zwischen „lauten“ und „leisen“ Raumnutzungen. Hier kann man an die sehr häufige Situation<br />

eines Homeoffice denken, was in der digitalen Welt stetig zun<strong>im</strong>mt.<br />

Schallschutz<br />

Wie ist der Zusammenhang zu der Geschossdecke? Decken werden auf den Trennwänden aufgelagert. Dabei ist<br />

die Wirkung der Decke ein Schallnebenweg. Durch die große Fläche wird die Schallenergie gut aufgenommen und<br />

an der gegenüberliegenden Seite wieder abgestrahlt. Je höher die Anforderung an die Wand, desto bedeutender<br />

wird der Schallnebenweg. Quantitativ wird die Schalldämmung angegeben mit dem „bewerteten Bau-Schalldämmmaß“<br />

R´w in dB. Dabei ist ein höherer Wert die bessere Schalldämmung, weil der Widerstand angegeben wird. Wir<br />

nennen hier zunächst die Größenordnung. Als solide Schalldämmwerte (mittlere Werte) könnten z. B. gelten:<br />

• ca. 45 dB innerhalb eines Nutzungsbereiches (Bürotrennwände, Innenwände in Wohnungen usw.)<br />

• ca. 55 dB zwischen zwei Nutzungsbereichen innerhalb eines Gebäudes<br />

• ca. 65 dB bei zwei aneinander stehenden Gebäuden, aber Grundstücksteilung (z. B. Doppelhaus)<br />

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