HANSA 03-2024
HullPIC 24 · Offshore-Wasserstoff · Forschungsschiffe · Royal Bodewes Shipyard · St. Lawrence & Great Lakes · Schiffbau und Häfen in Nordamerika · Flag State Performance · Schifffahrts-Essen 2024
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SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />
Premiere und Jubiläum<br />
in der Forschungsflotte<br />
Die »Polarstern« ist schon seit vier Jahrzehnten in der Arktis und<br />
Antarktis unterwegs. Jetzt lief sie erstmals Hobart in Tasmanien an<br />
© AWI<br />
Sie ist bereits seit über 40 Jahren im Dienst der Forschung in Arktis und Antarktis<br />
unterwegs, aber es gibt immer noch Gebiete, die auch für die »Polarstern« Neuland sind:<br />
Zwischen zwei Expeditionen gab es nun eine Premiere in Hobart<br />
Auf dem Weg in die Ostantarktis erreichte der Forschungseisbrecher<br />
des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) kürzlich den<br />
tasmanischen Hafen Hobart. Die deutsche Botschaft in Australien<br />
lud anlässlich des ersten Anlaufs gemeinsam mit dem Bundesforschungsministerium<br />
und dem AWI Vertretungen aus Politik,<br />
Wissenschaft und Gesellschaft zu einem Empfang an Bord ein.<br />
Polarforschungsschiffe sind in Hobart gut bekannt, denn das<br />
australische Antarktisforschungsprogramm hat dort seine Heimat<br />
und die Stadt ist Ausgangspunkt von Expeditionen des Forschungsschiffs<br />
»Nuyina«. Deutschlands einziger Forschungseisbrecher<br />
»Polarstern« ist jedoch in seinen gut 40 Dienstjahren<br />
erstmals vor Ort.<br />
Das AWI führt mit dem Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung<br />
und der Christian-August-Universität zu Kiel sowie<br />
ihren australischen und internationalen Partnern drei Expeditionen<br />
im Rahmen der Initiative EASI (»East Antarctic Ice Sheet Instabilities«)<br />
durch, um die Geschichte des ostantarktischen Eisschildes<br />
und seine Wechselwirkung mit Zirkulationsänderungen<br />
im Südpolarmeer zu untersuchen.<br />
Barbara Baker, Gouverneurin von Tasmanien, sagte anlässlich<br />
des Anlaufs: »Die ›Polarstern‹ ist herzlich willkommen. Hobart ist<br />
stolz darauf, eine der fünf Antarktis-Gateway-Städte der Welt zu<br />
sein und ist die offizielle Gateway-Stadt zur Ostantarktis.« Beate<br />
Grzeski, Botschafterin der Bundesrepublik Deutschland in Australien,<br />
erläuterte: »International ist Deutschland zusammen mit seinen<br />
Partnern im ›Climate Club‹ – dem auch Australien angehört –<br />
eine treibende Kraft bei der Klimapolitik. Als gemeinsames Projekt<br />
der deutschen Botschaft Canberra, des Alfred-Wegener-<br />
Instituts, des Forschungsnetzwerks Australien-Deutschland, der<br />
tasmanischen Regierung und der Stadt Hobart steht der Hobart<br />
Climate Talk, der anlässlich des Besuchs der ›Polarstern‹ stattfindet,<br />
auch für die engen Beziehungen in der Klima- und Wissenschaftspolitik<br />
zwischen Deutschland und Australien.«<br />
Antje Boetius, Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts, betonte,<br />
die antarktischen Eismassen hätten leider das Potential, in den<br />
kommenden Jahrhunderten den Meeresspiegel bei fortschreitender<br />
globaler Erwärmung um dutzende Meter ansteigen<br />
zu lassen. »Um dies genauer modellieren zu können, braucht es<br />
mehr und bessere Daten durch internationale Zusammenarbeit.<br />
Ich freue mich sehr, dass wir ›Polarsterns‹ ersten Hafenanlauf in<br />
Tasmanien dafür nutzen können, mit unseren australischen Partnern<br />
künftige Forschungsprojekte zu planen, wie das UN Ozeandekaden<br />
Programm Antarctica InSync.«<br />
Bereits vor dem Empfang gab es im Stadtzentrum eine Multimedia-<br />
und Foto-Ausstellung zur Polarforschung des AWI und<br />
wissenschaftlicher Partnerinstitutionen, die die Stadt Hobart unterstützte.<br />
Beim »Meet the Scientist« konnten Interessierte direkt<br />
Fragen an die Forscher stellen.<br />
20 Jahre »Capella«<br />
Halb so alt, aber auch schon ein »Veteran« in der deutschen Forschungsschiffflotte<br />
ist die »Capella«. Das Vermessungsschiff des<br />
Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) vermisst<br />
den Meeresboden der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone<br />
(AWZ).<br />
Seit 20 Jahren im Dienst für das BSH: »Capella«<br />
© BSH<br />
24 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>03</strong> | <strong>2024</strong>