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immobilia 2024/03 - SVIT

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IMMOBILIENWIRTSCHAFT<br />

INDIREKTE IMMOBILIENANLAGEN<br />

WACHSTUM VON<br />

FONDS UND AN-<br />

LAGESTIFTUNGEN<br />

Der Trend hin zu indirekten Immobilienanlagen<br />

wie Fonds oder Anlagestiftungen<br />

setzt sich stetig fort. Waren es bei<br />

Pensionskassen vor zehn Jahren noch<br />

10,9% der Schweizer Immobilienanlagen,<br />

welche indirekt gehalten wurden,<br />

sind es heute bereits 14,2%.<br />

TEXT — INGO BOFINGER & MARCO BÖHI*<br />

Normalisierung auf hohem Niveau aus. Der<br />

Trend hin zu indirekten Immobi lienanlagen<br />

wie Fonds, Anlagestiftungen oder Aktiengesellschaften<br />

setzt sich indes stetig fort.<br />

Waren es bei Pensionskassen vor zehn<br />

Jahren noch 10,9% der Schweizer Immobilienanlagen,<br />

welche indirekt gehalten<br />

wurden, sind es heute bereits 14,2% und<br />

übersteigen den Anteil direkter Immobilienanlagen.<br />

Der Trend dürfte sich aus folgenden<br />

Gründen auch in den kommenden<br />

Jahren fortsetzen.<br />

Liegenschaft der Anlagegruppe Immobilien Schweiz Wohnen der Avadis Anlagestiftung,<br />

Rue Crespin 6–8 in Genf. BILD: ZVG<br />

NORMALISIERUNG AUF<br />

HOHEM NIVEAU<br />

In der Schweiz geniessen Immobilienanlagen<br />

nach wie vor grosse Beliebtheit. Dies<br />

trifft auf das Anlageverhalten von privaten<br />

als auch von institutionellen Anlegern gleichermassen<br />

zu. Obschon der Anteil von privat<br />

gehaltenen Immobilien mit circa 75 bis<br />

80% des gesamten Immobilienmarktes den<br />

grössten Teil ausmacht, stellen Immobilienanlagen<br />

bei institutionellen Anlegern<br />

wie beispielsweise Pensionskassen, Versicherungen<br />

oder Family-Offices eine wichtige<br />

Allokation im Multi-Asset-Portfolio dar.<br />

Nicht nur aufgrund regelmässiger Cashflows<br />

aus Mieteinnahmen, sondern auch die<br />

positive Wertentwicklung sorgen für eine<br />

hohe Nachfrage nach dem Betongold. Nicht<br />

mal die jüngsten Entwicklungen am Kapitalmarkt,<br />

raus aus dem Tiefzinsumfeld, haben<br />

dieser Beliebtheit ein Ende gesetzt. Zwar haben<br />

sich auch in der Schweiz Bremsspuren<br />

auf dem Transaktionsmarkt und beim Anlageverhalten<br />

von professionellen Investoren<br />

bemerkbar gemacht, jedoch sieht es – zumindest<br />

Stand heute – eher nach einer gewissen<br />

ANLAGEUNIVERSUM DER INDI­<br />

REKTEN IMMOBILIENANLAGEN<br />

Ein Grund dieses starken Wachstums<br />

von professionellen Anlegern gehaltenen<br />

indirekten Immobilienanlagen ist die<br />

Entwicklung der Produktepalette. Es gibt<br />

mittlerweile neben direkten Immobilieninvestitionen<br />

eine Vielzahl von professionell<br />

verwalteten Produkten wie Immobilienfonds,<br />

-anlagestiftungen und -gesellschaften.<br />

Während Immobilienanlagestiftungen<br />

NAV-basierte Anlagevehikel sind, können<br />

Immobilienfonds und -gesellschaften als<br />

nicht-kotierte sowie kotierte Anlage vehikel<br />

in Erscheinung treten. Gemäss Geschäftsberichten<br />

per 2022 beläuft sich das Nettovermögen<br />

aller indirekten Immo bilienprodukte<br />

auf 160 Mrd. CHF, welche mehr als 9000<br />

Liegenschaften in rund 140 Produkten halten.<br />

Dabei handelt es sich bei 44% um Immobilienanlagestiftungen,<br />

bei 41% um<br />

Immobilienfonds und bei 15% um Immobiliengesellschaften<br />

(siehe Abbildung 2).<br />

IMMOBILIENANLAGESTIFTUN­<br />

GEN ERFREUEN SICH GROSSER<br />

BELIEBTHEIT<br />

Das Gesamtwachstum von indirekten<br />

Immobilienanlagen seit 2013 präsentiert<br />

sich eindrücklich. Betrug das Nettovermögen<br />

vor 10 Jahren noch knapp 71 Mrd. CHF,<br />

hat sich dieses per 2022 mehr als verdoppelt.<br />

Dabei hat sich insbesondere die Anlagestiftung<br />

als sehr beliebtes Anlagevehikel<br />

erwiesen. Während in diesem Zeitraum 24<br />

neue Anlagegruppen entstanden sind, stieg<br />

INDIREKTE<br />

IMMOBILIEN-<br />

ANLAGEN<br />

Nach Angaben des Marktforschungsunternehmens<br />

Alphaprop AG, einer<br />

Tochtergesellschaft der Novalytica AG,<br />

wächst das Universum der indirekten<br />

Schweizer Immobilienanlagen stetig.<br />

Das Nettovermögen von 141 Anlageprodukten<br />

in indirekte Immobilienanlagen<br />

mit Fokus Schweiz erreichte<br />

2022 über 160 Mrd. CHF. Dabei konnte<br />

ein Wachstum von 14,4 Mrd. CHF<br />

gegenüber den Werten von 2021 verzeichnet<br />

werden. Der Markt wird weiterhin<br />

vom Volumen weniger Produkte<br />

dominiert. Die zehn grössten Anlage­<br />

produkte (sechs Anlagegruppen, zwei<br />

Fonds, zwei Immobiliengesellschaften)<br />

haben ein Nettovermögen von<br />

55 Mrd. CHF, was mehr als 34% des<br />

Gesamtwerts ausmacht. Die Top 20<br />

machen knapp 50% des Nettovermögens<br />

des Marktes aus.<br />

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IMMOBILIA / März <strong>2024</strong>

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