truderinger_Frühjahr_2024

Generation Plus Ι truderinger 37
Man mag es kaum glauben, aber es gibt Menschen,
die die bewusst älteren, gutgläubigen
Menschen ein Bein stellen und die selbst aus
dem Tod Kapital schlagen wollen. Trickbetrüger
und Verbrecher versuchen dabei mit
verschiedenen Kniffen und Täuschungen an
möglichst viel Geld und geliebte Wertgenstände zu gelangen. Dabei
gibt es Täter, die an Haus- oder Wohnungstüren klingeln und
sich als jemand anderes ausgeben. Ihr Ziel ist es meistens, in die
Wohnung zu gelangen, um dort durch den Trickbetrug den Senioren
Bargeld oder Schmuck zu entwenden. Andere Trickbetrüger
melden sich am Telefon oder per WhatsApp und geben sich als
naher Verwandter aus, der in Not ist und dringend Geld benötigt.
Doch damit nicht genug. Besonders unfassbar sind die Betrügereien,
die Hinterbliebene kurz nach dem Verlust des Partners treffen
können. Das Gute ist: Sie können sich vor all diesen Gefahren
schützen! Das ist auch gar nicht schwer, da die Täter immer wieder
ähnliche Tricks und die selben Lügengeschichten anwenden.
Kriminalität ist genauso individuell wie alle menschlichen Handlungen.
Trotzdem gibt es einige Muster, die man immer wieder
beobachten kann, wenn man sich Kriminalität gegenüber älteren
Menschen ansieht. Wenn Sie diese Tricks kennen, sind Sie gut gewappnet
und wissen, wie Sie mit der Situation umgehen sollten.
Obacht am Telefon
„Rate mal wer am Telefon ist?“ Unter dem Vorwand Verwandte
(meistens Enkel oder Neffen) oder gute Bekannte zu sein, täuschen
Betrüger einen finanziellen Engpass vor und bitten um hohe Bargeldbeträge.
Meist handelt es sich hierbei um eine sehr dringende
Notlage, die direktes Handeln erfordert. Durch mehrere Telefonanrufe
in kurzer Zeit erhöhen die Täter den psychischen Druck auf
die Senioren. Der Appell „Hilf mir bitte!“ wird unter Tränen hervorgeschluchtzt
und parallel fordert nicht selten eine zweite autoritäre
Person die man an den Hörer gereicht bekommt um absolute
Verschwiegenheit gegenüber Familie und Freunden. Die Betrüger
setzen bewusst auf einen Schockmoment und setzen ihre Opfer zeitlich
unter Druck, um sie zu unüberlegten und schnellen Entscheidungen
zu drängen. Oft bemerken die Opfer den Betrug erst, wenn
es zu spät ist.
Neben dem klassischen Anruf gibt es auch immer mehr Fälle in
denen Betrüger über den Nachrichendienst WhatsApp versuchen
an Daten und Geld heranzukommen. In der neuen Masche meldet
sich die vermeintliche Tochter oder der Sohn und fragt nach Geld.
„Hallo Mama, mein Handy ist kaputt gegangen, deshalb schreibe ich
von dieser Nummer.“ So oder so ähnlich könnte eine Nachricht von
einem WhatsApp-Betrüger lauten. In der Hoffnung, dass sich am
anderen Ende wirklich eine sich sorgende Mutter befindet. Es heißt,
man könne die Rechnungen nicht bezahlen oder man sei in einen
Unfall verwickelt und brauche Geld.
Auch beliebt: Das Telefon klingelt, im Display sieht man 110, die
polizeiliche Notrufnummer. Am anderen Ende der Leitung eine
seriöse klingende Stimme, die erklärt, dass die Polizei gerade eine
Sicherheitsbegehung durchführt. In wenigen Minuten werde ein
Mitarbeiter klingeln und sich umsehen, ob die Wohnung ausreichend
vor Einbruch geschützt sei. Man möge diesem Mitarbeiter
doch bitte die Tür aufmachen – die angezeigte Nummer auf dem
Display würde ja beweisen, dass man tatsächlich mit der Polizei
spreche. Das entspricht natürlich nicht der Wahrheit. Die Täter
agieren häufig aus „Callcentern“ im Ausland. Sie nutzen das sogenannte
„Call-ID-Spoofing“. Dies ermöglicht die Anzeige einer frei
wählbaren Telefonnummer im Display des Angerufenen mittels ➸
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