Die Wirtschaft Köln - Ausgabe 02 / 24
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
| Branchen & Betriebe<br />
Energiepark Herzogenrath, Förderbescheidübergabe im Juni 2<strong>02</strong>3<br />
miert und damit auch Ressourcen geschont<br />
werden. In <strong>Köln</strong> ist damit z. B. NetCologne<br />
befasst. Im Rheinischen Revier soll das<br />
über den Datenmarktplatz erreicht werden,<br />
der Lieferanten, Konsumenten und Serviceanbieter<br />
von Daten vernetzt. Das Projekt<br />
Blockchain4DatenMarktplatz.NRW, kurz<br />
Blockchain4DMP, schafft die technische<br />
Voraussetzung für den sicheren Austausch<br />
solcher Daten. Und da Daten weltweit erhoben<br />
werden, ergibt sich für das Rheinische<br />
Revier die Chance, zu einem weltweiten Exporteur<br />
zu werden – nicht für Kohle und<br />
Energie, sondern von IoT-Daten und -Services.<br />
Der Nutzen für den <strong>Wirtschaft</strong>sstandort<br />
kann enorm sein und reicht von der Vernetzung<br />
und Bündelung von KI-Expertise<br />
aus Forschung, <strong>Wirtschaft</strong> und Bildung über<br />
die Förderung der Ansiedlung von Start-ups<br />
und Spin-offs von Forschungsinstituten bis<br />
hin zu Impulsen für die Entwicklung innovativer<br />
Produkte sowie neuer Geschäftsmodelle<br />
und Wertschöpfungsketten.<br />
Nachhaltige Energie<br />
Der sogenannte aktuelle Gigawattpakt soll<br />
das Rheinische Revier zu einem Leuchtturm<br />
für erneuerbare Energien machen. Dazu<br />
gibt es u. a. eine Landesförderung von bis<br />
zu 60 Millionen Euro in den kommenden<br />
vier Jahren, um die Installation von Photovoltaik-Anlagen<br />
auf den Dächern der Kommunen<br />
zu unterstützen. Gefördert werden<br />
Photovoltaik-Dachanlagen auf kommunalen<br />
Gebäuden und Planungsleistungen zum<br />
Photovoltaikausbau. NRW.Energy4Climate<br />
und die Zukunftsagentur Rheinisches Revier<br />
bieten im Rahmen des Gigawattpaktes<br />
gemeinsam Unterstützungsangebote für die<br />
Akteurinnen und Akteure vor Ort an und organisieren<br />
unter anderem den Erfahrungsaustausch<br />
zwischen den Beteiligten. Der Gigawattpakt<br />
wurde im März 2<strong>02</strong>2 vom Land<br />
NRW, von Kommunen, Energieunternehmen<br />
und Projektträgern für erneuerbare Energien<br />
im Rheinischen Revier geschlossen. Rund 50<br />
Landkreise, Kommunen, energiewirtschaftliche<br />
Unternehmen und Projektträger haben<br />
sich zusammengeschlossen, um den Ausbau<br />
der erneuerbaren Energien im Rheinischen<br />
Revier durch eigene Beiträge zu beschleunigen.<br />
Bis Ende 2<strong>02</strong>3 wurden im Rheinischen<br />
Revier Erneuerbare-Energien-Anlagen mit<br />
einer Gesamtleistung von rund 3,2 Gigawatt<br />
installiert. Ziel ist es, die installierte Stromerzeugungsleistung<br />
der Erneuerbaren bis<br />
zum Jahr 2<strong>02</strong>8 auf mindestens 5 Gigawatt<br />
auszubauen. Der Gigawattpakt wird dabei<br />
als gesellschaftliches Gemeinschaftsprojekt<br />
betrachtet, bei dem jeder Akteur dazu aufgerufen<br />
ist, seinen Beitrag zu leisten.<br />
Der Brainergy Park in Jülich ist ein weiteres<br />
Beispiel für den Strukturwandel im Rheinischen<br />
Revier und markant für die Energiewende.<br />
Auf einem 52 ha großen inter-<br />
Foto: Zukunftsagentur Rheinisches Revier / Tomas Rodriguez<br />
kommunalen Gewerbegebiet siedeln sich<br />
Unternehmen mit dem Schwerpunkt „Neue<br />
Energien“ an. Hier wird abgebildet, wie die<br />
Zukunft der Energie aussehen kann. Der<br />
Zentralbau ist der Brainergy Hub (siehe Foto).<br />
Das Gebiet wird nach dem neusten Stand<br />
der Kenntnisse mit Wärme, Energie, Kälte<br />
und Internet versorgt und ist ein attraktiver<br />
Standort für Energieunternehmen. <strong>Die</strong><br />
Brainergy Park Jülich GmbH hält als Mitgesellschafter<br />
einen Anteil von 50 Prozent am<br />
Unternehmen. <strong>Die</strong> andere Hälfte hält E.ON.<br />
<strong>Die</strong> Liegenschaften am Brainergy Park sollen<br />
mit nahezu CO 2<br />
-freier Wärme und Kühlung<br />
versorgt werden. Photovoltaik-Anlagen,<br />
nahe gelegene Windräder, Wärmepumpen<br />
und ein Eisspeicher werden dazu verwendet.<br />
Prof. Dr. Bernhard Hoffschmidt, Geschäftsführer<br />
der BPE, sagt hierzu: „<strong>Die</strong> BPE<br />
wird das Niedrigenergie-Netz (Low-Ex-Netz)<br />
zur Heizung und Kühlung aller Gebäude im<br />
Brainergy Park Jülich errichten und betreiben,<br />
und dies zu marktüblichen Preisen.“<br />
<strong>Die</strong> BPE erhält eine Förderung von 19,3 Millionen<br />
Euro für den Aufbau des Energiesystems<br />
im Brainergy Park Jülich. Eingebunden<br />
sind auch die Fachhochschule Aachen, das<br />
Forschungszentrum Jülich und das Deutsche<br />
Zentrum für Luft- und Raumfahrttechnik,<br />
die in der Region angesiedelt sind.<br />
Auch die Luftfahrtindustrie soll sich auf<br />
dem Weg zur Klimaneutralität wandeln. Das<br />
Production Launch Center Aviation (PLCA)<br />
startet das erste Projekt für die nachhaltige<br />
Luftfahrt aus Strukturstärkungsmitteln<br />
für das Rheinische Revier. Das Projektvorhaben<br />
am Forschungsflugplatz Würselen-Aachen<br />
soll mit 53,7 Millionen Euro<br />
gefördert werden. Unter Federführung des<br />
Forschungsinstituts Access e. V. und des<br />
Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik<br />
soll die Entwicklungslücke zwischen<br />
Forschung und Anwendung im Bereich der<br />
Herstellung effizienter Komponenten für<br />
die Luftfahrt geschlossen werden.<br />
Ein weiteres Beispiel ist der Energiepark<br />
Herzogenrath, denn Herzogenrath hat sich<br />
zum Ziel gesetzt, als erste Stadt in NRW eine<br />
CO 2<br />
-neutrale Energieversorgung aufzubauen.<br />
Im Zentrum steht dabei der Energiepark<br />
Herzogenrath als Vorzeigeprojekt für<br />
eine klimaneutrale kommunale Energieversorgung.<br />
<strong>Die</strong> Fördersumme von rund 2,7<br />
Millionen Euro wurde an das Forschungskonsortium<br />
aus Siemens Energy, RWTH<br />
Aachen, FH Aachen und Hochschule Niederrhein<br />
übergeben. <strong>Die</strong> assoziierten Partner<br />
Nivesteiner Sandwerke, Wasserverband<br />
Eifel-Rur und der ENWOR unterstützen<br />
das Vorhaben. Für das Gesamtprojekt sind<br />
mehr als 50 Millionen Euro an Strukturfördermitteln<br />
vorgesehen.<br />
26 www.diewirtschaft-koeln.de