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Die Wirtschaft Köln - Ausgabe 02 / 24

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| Leben & Wissen | Sonderthema: Gesundheit am Arbeitsplatz<br />

OPTIMALE BEDINGUNGEN<br />

IM HOMEOFFICE<br />

TÜV gibt Tipps für eine funktionale und gesunde Arbeitsatmosphäre in den eigenen vier Wänden<br />

Ein ergonomisch eingerichteter Heimarbeitsplatz beugt gesundheitlichen Prolemen vor<br />

Während der Coronapandemie waren viele Unternehmen gezwungen, ihre Mitarbeiter<br />

ins Homeoffice zu schicken. Nach Corona hat sich diese Arbeitsform bewährt und<br />

auf dem Arbeitsmarkt etabliert. Allerdings kann die Arbeit in den eigenen vier Wänden<br />

auch Nachteile, vor allem gesundheitliche, mit sich bringen. Der TÜV-Verband<br />

gibt dazu einige Tipps, um eine funktionale und gesunde Arbeitsatmosphäre in den<br />

eigenen vier Wänden zu schaffen.<br />

Rücken-, Nacken- oder Hüftschmerzen, das<br />

sind die häufigsten Probleme, die ein Heimarbeitsplatz<br />

mit sich bringt. Daher sollten<br />

Beschäftigte dringend darauf achten, dass<br />

der Arbeitsplatz zu Hause den eigenen körperlichen<br />

Bedürfnissen entspricht. „Arbeitsplätze<br />

sollten so gestaltet sein, dass<br />

längeres Arbeiten ohne gesundheitliche<br />

Beeinträchtigungen möglich ist“, so André<br />

Siegl, Arbeitsschutzexperte beim TÜV-Verband.<br />

„Eine gute Ergonomie schafft nicht<br />

nur eine Wohlfühlatmosphäre, sondern<br />

sorgt auch für höhere Produktivität und<br />

bessere Arbeitsergebnisse.“ Manche Unternehmen<br />

unterstützen ihre Mitarbeiter dabei,<br />

ihren Arbeitsplatz in den eigenen vier<br />

Wänden ergonomisch einzurichten.<br />

Räumliche Gegebenheiten<br />

anpassen<br />

Einen Arbeitsplatz ergonomisch einzurichten<br />

bedeutet, diesen an die individuellen<br />

Bedürfnisse des Menschen anzupassen und<br />

so ein möglichst optimales Arbeitsumfeld<br />

zu schaffen, welches die körperliche und<br />

geistige Gesundheit des Arbeitnehmers fördert<br />

und nicht schädigt.<br />

Laut TÜV beginnt ein ergonomischer Arbeitsplatz<br />

mit den räumlichen Gegebenheiten.<br />

So sollte der Raum über optimale Lichtverhältnisse<br />

verfügen. Neben Lampen, die<br />

den Raum gleichmäßig ausleuchten, sollte<br />

ein Fenster vorhanden sein, welches sich<br />

entweder links, rechts oder auf beiden Seiten<br />

des Arbeitsplatzes befindet. Weiterhin<br />

sollte sich der Raum gut lüften lassen und<br />

zwischen 40 und 60 Prozent Luftfeuchtigkeit<br />

sowie eine Raumtemperatur zwischen<br />

20 und 22 Grad aufweisen. Ein wichtiger<br />

Aspekt ist zudem Lärm. Bereits geringer<br />

Lärm kann Stress hervorrufen. Das wiederum<br />

kann die Leistungsfähigkeit beeinträchtigen.<br />

Der Geräuschpegel sollte daher nicht<br />

höher als 55 Dezibel liegen, was ungefähr<br />

einem normal lauten Gespräch entspricht.<br />

Der passende Bürostuhl<br />

Foto: Jose – stock.adobe.com<br />

Um Muskel- und Skeletterkrankungen zu<br />

vermeiden, sind der passende Schreibtischstuhl<br />

und die richtige Sitzhaltung entscheidend.<br />

„Ein ergonomischer Bürostuhl<br />

sorgt bei korrekter Nutzung für eine Stärkung<br />

des Rückens und eine gleichmäßige<br />

Belastung der Bandscheiben. Rückenschmerzen<br />

aufgrund von Haltungsschäden<br />

können so vermieden werden“, führt André<br />

Siegl aus. Ein ergonomischer Stuhl ist idealerweise<br />

höhenverstellbar, drehbar und<br />

verfügt über verstellbare Armlehnen, eine<br />

flexibel verstellbare Rückenlehne, eine integrierte<br />

Sitzneigeverstellung, eine starke<br />

Federung sowie eine Kopf- oder Nackenstütze.<br />

Richtig eingestellt, lassen sich so Schäden<br />

an der Wirbelsäule und Verspannungen<br />

im Schulter- und Nackenbereich vorbeugen.<br />

Aber auch die Sitzhaltung spielt dabei eine<br />

große Rolle. Laut TÜV sollte der Mitarbeiter<br />

beim Sitzen die gesamte Sitzfläche ausnutzen<br />

und der Rücken Kontakt zur Lehne haben.<br />

<strong>Die</strong> Füße sollten vollständig den Boden<br />

berühren und die Ober- und Unterschenkel<br />

einen Winkel von etwa 90 bis 100 Grad bilden.<br />

<strong>Die</strong> Arme sollten in Höhe des Schreibtisches<br />

in einem Winkel von ca. 90 Grad locker<br />

auf den Armlehnen liegen.<br />

Der höhenverstellbare<br />

Schreibtisch<br />

<strong>Die</strong> optimalen Maße des Schreibtisches<br />

hängen in erster Linie von der Größe der<br />

Person ab, die ihn benutzt. Im Durchschnitt<br />

sollte er jedoch 75 Zentimeter hoch, 160<br />

Zentimeter breit sowie mindestens 80 Zentimeter<br />

tief sein. Das garantiert genügend<br />

Arbeitsfläche. Zudem sollte der Tisch genügend<br />

Beinfreiheit bieten. Am besten geeignet<br />

ist ein höhenverstellbarer Schreibtisch.<br />

Mit diesem hat man die Möglichkeit, unkompliziert<br />

zwischen Stehen und Sitzen zu<br />

wechseln und sich damit mehr zu bewegen.<br />

„Durch das ständige Sitzen wird die Blutzirkulation<br />

eingeschränkt und die Muskulatur<br />

wenig angeregt“, erklärt André Siegl. „Als<br />

Faustregel gilt: 60 Prozent sitzen, 30 Prozent<br />

stehen und 10 Prozent bewegen.“<br />

Großer Monitor<br />

für bessere Haltung<br />

und Schonung der Augen<br />

Laptops sind für die Heimarbeit eher nicht<br />

geeignet bzw. nur für reine mobile Arbeit,<br />

denn sie führen auf Dauer zu einer ungesunden<br />

Körperhaltung. Daher sollten Be-<br />

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