JOB & CHANCEN Karlsruhe/Mannheim/Baden-Baden Frühjahrs-Ausgabe
Ausbildungsmagazin für Schüler:innen
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18 SPECIAL STUDIUM<br />
Wie finde ich den richtigen Studienkredit?<br />
Die individuelle Finanzierung eines Studiums erfolgte in den letzten Jahren aufgrund eines politisch bewirkten<br />
Bedeutungsverlustes des BAföG zunehmend durch finanzielle Unterstützungsleistungen der Elternhäuser sowie<br />
durch Erwerbstätigkeit der Studierenden während des Hochschulstudiums.<br />
Ist ein Studienkredit das Mittel der Wahl, um das Studium weiterführen<br />
und erfolgreich abschließen zu können? Wenn ja: Welcher<br />
Studienkredit empfiehlt sich?<br />
GRUNDTYPEN<br />
Das im CHE-Studienkredit-Test berücksichtigte Portfolio von<br />
Studienkrediten lässt sich in vier Grundtypen unterteilen:<br />
• Angebote zur allgemeinen Studienfinanzierung zielen auf<br />
Lebenshaltungskosten und eventuell anfallende Studiengebühren.<br />
Die Rückzahlung erfolgt nach dem Abschluss<br />
über monatliche Tilgungsraten.<br />
• Bei den Bildungsfonds-Konzepten von Deutsche Bildung<br />
und Brain Capital handelt es sich nicht um einen klassischen<br />
Kredit: Aus den Mitteln eines Fonds werden ausgewählte<br />
Studierende gefördert. Nach Abschluss des Studiums zahlen<br />
diese für einen bestimmten Zeitraum einen bestimmten<br />
Prozentsatz ihres Einkommens zurück.<br />
• Überbrückungs-, Zwischen- und Abschlussfinanzierungskredite<br />
des Bundesverwaltungsamtes, der Studentenwerke<br />
sowie der E. W. Kuhlmann-Stiftung dienen dazu, kurz vor<br />
dem Examen stehenden Studierenden für eine begrenzte<br />
Zeit finanzielle Unterstützung zu gewähren. Sie zeichnen<br />
sich durch besonders günstige Zinssätze aus (teilweise sind<br />
sie sogar zinsfrei!).<br />
• Hochschulspezifische Angebote zielen meist auf eine Finanzierung<br />
der Studiengebühren an privaten Hochschulen<br />
(Ausnahme: der Studienfonds der Universität zu Lübeck.<br />
Viele dieser Angebote sind, ähnlich wie Bildungsfonds, mit<br />
einkommensabhängiger Rückzahlung gestaltet.<br />
Im Internet finden sich weitere Anbieter, die (etwa als<br />
Peer-to-Peer-Kredit-Vermittler) sogenannte „Studienkredite“<br />
anbieten. Hier ist größte Vorsicht geboten!<br />
Diese Modelle sind mitunter überhaupt nicht an studentischen<br />
Bedürfnissen orientiert und meist überteuert.<br />
Das teilweise angeführte Argument der schnellen<br />
und „unbürokratischen Bearbeitung“ macht diese<br />
Nachteile nicht wett.<br />
WAS WURDE BEWERTET?<br />
1. Zugang: Unter welchen Voraussetzungen ist das Kreditangebot<br />
wo und für wen verfügbar? Wie leicht ist der Kredit<br />
erhältlich, bestehen Hürden für bestimmte Studierende?<br />
2. Kapazität: Ermöglicht der Studienkredit die Finanzierungdes<br />
Studiums über einen ausreichend langen<br />
Zeitraum?Ermöglicht der maximale Auszahlungsbetrag<br />
– auch wenn diese Möglichkeit nicht in jedem Fall<br />
und durchgehend aus-geschöpft werden muss – eine<br />
angemessene Finanzierung der entstehenden Kosten?<br />
3. Kosten: Zu welchen finanziellen Bedingungen wird der Kredit<br />
ewährt, welche Gesamtkosten entstehen?<br />
4. Risikobegrenzung: Wie wird das individuelle Risiko begrenzt,<br />
dass bei Zinsänderungen, Arbeitslosigkeit oder Ähnlichem<br />
den Studierenden ein Schuldenberg „über den Kopf wächst“?<br />
5. Flexibilität: Bindet das Angebot Studierende an ein zunächst<br />
gewähltes Fach bzw. an die zunächst gewählte<br />
Hochschule, oder sind Fach- und Ortswechsel sowie Auslandsaufenthalte<br />
möglich? Existiert die Möglichkeit, den<br />
Auszahlungsbetrag bedarfsgerecht zu variieren oder eine Einmalzahlung<br />
(z.B. für einen Laptop) in Anspruch zu nehmen?<br />
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