DER BIEBRICHER - Frank Hennig

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Anne Frank – eine Geschichte für heute Mittlerweile gilt es als Weltliteratur, für ein damals 13-jähriges Mädchen war es einfach nur ein Tagebuch. Ein kleines Notizbuch, eingebun- den in rot-weißen Stoff mit einem kleinen Schloss an der Vorderseite. Innen drin: Gedanken eines Teenagers über Familie, Freunde, Schule, erste Liebe - und die wachsenden Veränderungen, die das Leben des jungen Mädchens zunehmend erschwerten. Als 13-Jährige hat Anne Frank ihren ersten Eintrag in ihrem Tagebuch formuliert, ihr letzter stammt vom August 1944, damals war sie 15 Jahre alt. Im Frühjahr 1945 starb Anne Frank im Konzentrationslager Bergen-Belsen. Dieses Jahr hätte sie ihren 80. Geburtstag gefeiert. Ausreichend Gründe, das kurze und bis heute ausstrahlende Leben der Anne Frank in den Mittelpunkt des Geschehens zu rücken. Vom 23. April bis 22. Mai ist in der Wanderausstellung in der Oranierkirche 26 DER BIEBRICHER / MÄRZ 2009 Oranier-Gedächtnis-Kirche am Biebricher Rheinufer die Wanderausstellung „Anne Frank – eine Geschichte für heute“ zu sehen. Die persönlichen Lebensgeschichten von Anne Frank, ihrer Familie und weiterer Zeitzeugen stehen im Mittelpunkt der Ausstellung. In ihnen kristallisiert sich die europäische Geschichte in der Zeit vor, während und nach der Nazidiktatur. Der konkrete Alltag einer untergetauchten Familie macht die historischen Ereignisse vorstellbar. Der Aufbau der Ausstellung folgt den Etappen in Anne Franks Lebensgeschichte. Ihnen sind Themen wie „Nationalismus“ oder „Ethnische Säuberung“ zugeordnet, die damals wie heute zentrale Bedeutung haben. Sie werden mit Hilfe von Zeitzeugenporträts vertieft. Die Ausstellung zeigt private Fotos der Familie Frank in Kombinati- �� on mit Bildern, welche die politische Entwicklung im Nationalsozialismus illustrieren. Sie zeigt die Auswirkungen einer barbarischen Politik auf Menschen, die wie die Familie Frank systematisch verfolgt wurden. Die Fotos stellen konkrete Personen vor – Opfer, Täter, Zuschauer, Helfer – und zeigen damit, wie wichtig in jeder Situation das Verhalten Einzelner war und ist. Die Besucherinnen und Besucher werden herausgefordert, Anne Frank am Schreibtisch. über Unterschiede und Parallelen zwischen gestern und heute nachzudenken. Die Ausstellung ist in Wiesbaden in ein Rahmenprogramm eingebettet, das am 12. Juni endet, dem achtzigsten Geburtstag von Anne Frank. Das Projekt wurde von einem Trägerkreis organisiert und zu großen Teilen aus den Mitteln des Projekts „Vielfalt tut gut“ fi nanziert. Die Wiesbadener Bundesministerin Wer war Anne Frank? Anne Frank, ein jüdisches Mädchen aus Frankfurt, fl ieht 1934 mit ihrer Familie vor den Nazis in die Niederlande. Anne, ihre Schwester Margot, ihre Eltern sowie vier weitere Personen mussten sich 1942 in einem Amsterdamer Hinterhaus verstecken, um der Deportation zu entgehen. In diesem Jahr bekam Anne zu ihrem 13. Geburtstag ein Tagebuch geschenkt und schrieb zwei Jahre lang ihre Erlebnisse, Gedanken und Gefühle in dieses Buch. Am 4. August 1944 wurde das Versteck verraten und alle acht Personen verhaftet. Zwei der Helfer der Untergetauchten fi nden Annes Tagebuchaufzeichnungen kurze Zeit nach der Verhaftung und bringen sie in Sicherheit. Im September 1944 geht der letzte Transport aus den Niederlanden nach Auschwitz. Unter den mehr als tausend Menschen sind auch die acht Untergetauchten aus dem Hinterhaus. Zusammen mit ihrer Schwester Margot wird Anne im Oktober 1944 von Auschwitz nach Bergen-Belsen gebracht. Kurz nach dem Tode ihrer Schwester stirbt Anne im März 1945 an Typhus. Ende Januar 1945 wird Otto Frank von den Russen befreit und kommt vier Monate später wieder in Amsterdam an. Hier muss er erfahren, dass er der einzige Überlebende der acht Untergetauchten ist. Es stellt sich heraus, dass die Fotoalben der Familie und die Tagebuchaufzeichnungen seiner Tochter Anne bewahrt geblieben sind. Anne schreibt in ihrem Tagebuch: „Nach dem Krieg will ich auf jeden Fall ein Buch mit dem Titel ‚Das Hinterhaus‘ herausgeben. Ob mir das gelingt, ist auch die Frage, aber mein Tagebuch wird mir als Grundlage dienen können.“ Otto Frank erfüllt diesen Wunsch seiner Tochter und im Juli 1947 erscheint das Buch „Het Achterhuis“ (Das Hinterhaus). ANNE FRANK HAUS/ANNE FRANK FONDS
Heidemarie Wieczorek-Zeul hat die Schirmherrschaft über das Projekt übernommen und wird am 3. Mai den Gottesdienst in der Oranierkirche um 10 Uhr gemeinsam mit Pfarrer Martin Roggenkämper gestalten. „Das Projekt der Jugendinitiative Spiegelbild des Aktiven Museums Spiegelgasse ermöglicht jungen Menschen ihren ganz eigenen Zugang zur Geschichte. Sie setzen sich mit den Gedanken und Gefühlen einer Gleichaltrigen auseinander, die in ihrem Hinterhausversteck trotz Entrechtung und Entbehrung ihre Menschenwürde und ihren Mut bewahrt. Diese Auseinandersetzung schärft den Blick auf Gegenwart und Zukunft sowie die eigene Verantwortung für ihre Gestaltung“, so die Ministerin. Der Trägerkreis des Projekts habe mit viel Enga- Noch freie Plätze bei TVB- Reise nach Holland Der Turnverein Biebrich (TVB) veranstaltet vom 1. bis 4. Mai eine Busreise nach Noordwijk/ Holland. Übernachtet wird in einem Hotel direkt an der Seepromenade von Noordwijk. Stationen der Reise sind unter anderem Amsterdam, Scheveningen, Den Haag und Delft. gement und Kreativität ein vielfältiges, spannendes Programm zusammengestellt, zu dem sie alle Wiesbadener – Jugendliche und Erwachsene – herzlich einlädt. Die Ausstellung in der Oranierkirche vom 23. April bis 22. Mai wird montags bis samstags von 12 bis 19 Uhr und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet sein. Die Vormittage innerhalb der Woche bleiben dem Besuch von Schulklassen vorbehalten. Vom Anne-Frank-Zentrum geschulte jugendliche Begleiterinnen und Begleiter werden dabei durch die Ausstellung führen. Weitere Informationen zu dem gesamten Projekt sind im Internet unter www.annefrank-wiesbaden.de zu fi nden. Veranstaltungen in der Oranier-Gedächtnis-Kirche im Rahmen der Ausstellung: 26. April 2009 10 Uhr, Gottesdienst mit Pfarrer Martin Roggenkämper, „Anne und Susanne - zwei Leben im Nationalsozialismus“ 26. April 2009 10 Uhr, Anne Frank zu Ehren: Lieder und Geschichten des Judentums, ein Konzert mit Dany Bober. Eintritt zwölf Euro, ermäßigt zehn Euro. Vorverkauf: Biebricher Lotto Ecke (Rathausstraße 84 / Ecke Hopfgartenstraße) 3. Mai 2009 10 Uhr, Gottesdienst mit Pfarrer Martin Roggenkämper und Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung 10. Mai 2009 10 Uhr, Gottesdienst mit Pfarrer Dr. Christian Fischer, „Zuhause und doch fremd“ 17. Mai 2009 10 Uhr, Abendmahlsgottesdienst mit Pfarrer Martin Roggenkämper und Pfarrer Klaus Endter, „Fremd und doch Zuhause“ (fhg) Bei dieser Reise sind kurzfristig noch einige wenige Plätze frei (Reisepreis pro Person 350 Euro). Für weitere Informationen steht Günter Noerpel unter der Telefonnummer (0611) 691665 zur Verfügung. (red) Ihr (Ab-)Fall ist bei uns in den richtigen Händen! Containerdienst Sonderabfall Straßenreinigung Winterdienst Müllabfuhr Abfallberatung NEU Fehr Umwelt Hessen GmbH & Co. KG Ferdinand-Knettenbrech-Weg 10, 65205 Wiesbaden T +49 (0) 611 / 696 0 F +49 (0) 611 / 696 200 Fehr Umwelt Hessen GmbH & Co. KG Rheingaustr. 190-196, 65203 Wiesbaden T +49 (0) 611 / 962 49 80 F +49 (0) 611 / 962 93 28 Jetzt mit GROSSER Herrenschuh- Abteilung d 79,95 www.fehr.de Live your LIFE! SAISONERÖFFNUNG Im Abfall und Recycling sind wir auf Zukunftskurs. Fehr Umwelt Hessen. Das heißt konkret: Wir bieten Ihnen starke Leistungen, einen umfassenden Service und ein kompetentes Team. Wünschen Sie nähere Informationen? Wir freuen uns auf Ihren Anruf. STRASSE DER REPUBLIK 22 65203 WIESBADEN-BIEBRICH NEUGASSE 11 65183 WIESBADEN DER BIEBRICHER / MÄRZ 2009 27
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