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erzielt haben, wollen 2024 ebenso radikal<br />

den Rotstift ansetzen und sogar bei<br />

der Hälfte der ca. 4.000 Artikel die Preise<br />

reduzieren. Und auch Höffner (Platz 4)<br />

– bekanntermaßen stets preisorientiert in<br />

der Vermarktung unterwegs – promoted<br />

Preissenkungen für 3.000 seiner Artikel.<br />

Während sich Jysk im „möbel kultur“-<br />

Ranking um einen Platz nach oben verbesserte,<br />

änderte sich bei den Plätzen zwei<br />

bis vier nichts an der Reihenfolge, wohl<br />

aber bei den Erlösen. Die XXXLutz-Gruppe<br />

blieb zwar auch 2023 expansiv mit Übernahmen<br />

wie Möbel Hesse, Wohncenter<br />

Spilger oder Möbel Schulenburg, allerdings<br />

dürften auch die konventionellen<br />

Einrichtungshäuser unter Frequenzproblemen<br />

gelitten haben. Außerdem lief es<br />

bei den Discountern nicht rund, sodass<br />

Poco ein geschätztes Minus wegstecken<br />

musste. Der XXXLutz-Deutschlandumsatz<br />

dürfte deshalb mit geschätzten 3,982<br />

Mrd. Euro weiterhin knapp unter der 4<br />

Mrd. Euro-Marke liegen. Im Home and<br />

Living-Segment konnte sich Otto dank der<br />

Marktplatzstrategie bei den Erlösen 2023<br />

behaupten. Die Krieger-Gruppe tritt derzeit<br />

in Sachen Expansion auf der Stelle,<br />

sodass sich die Konsumzurückhaltung an<br />

den bestehenden Standorten auch ausgewirkt<br />

haben dürfte.<br />

Klassische Filialisten wie Porta, Segmüller,<br />

Schaffrath, Möbel Martin, Hardeck,<br />

Ostermann, Rieger, Inhofer und<br />

Opti-Wohnwelt hatten 2023 allesamt zu<br />

kämpfen und mussten ebenso Umsatzverluste<br />

wegstecken.<br />

Doch nicht nur die Umsätze der Großflächenanbieter<br />

standen unter Druck, wie<br />

die Umfrage der „möbel kultur“ (S.13)unter<br />

den Top 25-Unternehmen zeigt, sondern<br />

auch die Renditen. 88 Prozent der Befragten<br />

geben an, dass die Flächenleistung im<br />

vergangenen Jahr gesunken ist. Da kostenseitig<br />

vermutlich viel unternommen wurde,<br />

diese zu reduzieren, glaubt die Hälfte,<br />

dass die Erträge pro Quadratmeter 2024<br />

zumindest auf gleichem Niveau gehalten<br />

werden können. Ob diese Erwartungen von<br />

reinem Zweckoptimismus genährt werden,<br />

wird sich am Ende des Jahres zeigen. Eine<br />

Entspannung der Rahmenbedingungen<br />

scheint jedenfalls nicht in Sicht. Der entscheidende<br />

Knackpunkt ist dabei ein Anziehen<br />

der Baukonjunktur. Insbesondere die<br />

Küchen, die umsatzmäßig den Möbelhandel<br />

am stärksten stützen, leiden aktuell unter<br />

der geringen Bautätigkeit. Während 2023<br />

der Küchenverkauf laut Handelsverband<br />

Möbel und Küchen trotz Baukrise noch<br />

DIE TOP 20 IM DEUTSCHEN<br />

MÖBELHANDEL<br />

↑<br />

↓<br />

↑<br />

↓<br />

1. Ikea (1) 6.439 Mio. Euro*<br />

2. XXXLutz (inkl. Poco) (2) 3.982 Mio. Euro*<br />

3. Otto Group (3) 2.100 Mio. Euro*<br />

4. Höffner (4) 1.692 Mio. Euro*<br />

5. Jysk (6) 1.172 Mio. Euro<br />

6. Porta Möbel (5) 1.140 Mio. Euro<br />

7. Segmüller (8) <br />

*geschätzte Werte, in Klammern: Position vom Vorjahr, Grafik: möbel kultur<br />

KONZENTRATION IM<br />

20-JAHRES-VERGLEICH<br />

5.270<br />

2004<br />

8.020<br />

2014<br />

Top 3 Angaben in Mio. Euro<br />

12.521<br />

2024<br />

12.670<br />

18.450<br />

940 Mio. Euro*<br />

8. Tessner Gruppe (7) 922 Mio. Euro*<br />

9. Amazon D (Living) (9) 850 Mio. Euro*<br />

10. Küchen Aktuell (10) 370 Mio. Euro*<br />

11. Home24 (11) 320 Mio. Euro*<br />

12. Schaffrath (12) 309 Mio. Euro<br />

13. Möbel Martin (13) 300 Mio. Euro<br />

14. Möbel Hardeck (14) 291 Mio. Euro*<br />

15. Ostermann (15) 267 Mio. Euro*<br />

16. Weko inkl. Raumschmiede (16) 243 Mio. Euro*<br />

17. Westwing (D) (17) 221 Mio. Euro*<br />

↑18. Rieger (19) 210 Mio. Euro<br />

↑19. Inhofer (20) 204 Mio. Euro*<br />

↓20. Opti-Wohnwelt (18) 198 Mio. Euro*<br />

+<br />

138 %<br />

ein Umsatzplus von 2,9 Prozent verzeichnen<br />

konnte, prognostiziert das IFH Köln<br />

auch für dieses Segment 2024 nur noch ein<br />

marginales Wachstum von einem Prozent.<br />

Die Zeiten bleiben also für den deutschen<br />

Möbelhandel herausfordernd. Es<br />

gibt keine Pauschallösungen – sicher aber<br />

2004 2014<br />

2024<br />

Top 20 Angaben in Mio. Euro<br />

ist, dass nur die Schärfung des eigenen<br />

Profils von Erfolg gekrönt sein kann.<br />

<br />

RITA BREER, SILJA BERNARD,<br />

<br />

www.moebelkultur.de<br />

22.170<br />

+<br />

75 %<br />

DORIS SCHMIDT<br />

35

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