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Vom Telefon zur Küche: Zehn Jahre<br />

hat Barabara Busse für die Telekom<br />

gearbeitet, jetzt ist die Produktdesignerin<br />

mit Future+You für<br />

diverse Branchen aktiv. Immer mit<br />

Fokus auf Nachhaltigkeit.<br />

angesichts der Konsumflaute sind die<br />

meisten hierzulande aktuell eher mit anderen<br />

Sorgen beschäftigt, auch wenn sie das<br />

Thema Nachhaltigkeit für wichtig halten.<br />

„Aber man muss jetzt schon an morgen<br />

denken,“ mahnt Barbara Busse, „um<br />

frühzeitig auf den Wandel reagieren oder<br />

sogar als Vorreiter punkten zu können“.<br />

Und schließlich klagt die Küchenbranche<br />

darüber, dass alle mehr oder weniger<br />

das Gleiche anbieten. Das Interesse der<br />

Hersteller, etwas Neues auf den Markt zu<br />

bringen, sei immerhin groß und durchaus<br />

ernst gemeint, denn keiner will sich<br />

Greenwashing vorwerfen lassen. Nur etwas<br />

mehr Mut wäre förderlich.<br />

WAS HEISST NACHHALTIG?<br />

Dass die Alarmzeichen auf Rot stehen, ist<br />

für Barbara Busse nicht mehr wegzudiskutieren.<br />

Und die bisherigen Maßnahmen<br />

durch Recycling oder thermische Verwertung<br />

seien lange nicht genug, denn: „Ein<br />

Drittel der weltweiten Kunststoffproduktion<br />

landet trotzdem in der Natur,“ so<br />

merkt sie an, „ob in den Ozeanen oder<br />

auch auf Äckern, wo sich die oft verwendeten<br />

Planen in Microplastik zersetzen.“<br />

Nachhaltigkeit werde dabei zu 80 Prozent<br />

durch das Produktdesign entschieden.<br />

Sei es durch Materialwahl, Langlebigkeit,<br />

Reparierbarkeit, regionale Bezugsquellen<br />

oder Energieeinsparung: Die Herausforderungen<br />

sind vielfältig. Auch Verzicht gehört<br />

dazu. Aber Verzicht müsse eben nicht wehtun.<br />

Schon gar nicht, wenn es Ersatzstoffe<br />

gibt. Nur gelte es erst einmal, festgefahrene<br />

Bezugsquellen und Materialflüsse in Frage<br />

zu stellen, um neue zu finden.<br />

Dies brachte Future+You zu der Vision,<br />

eine „nachhaltige Materialbibliothek“ zu<br />

erstellen. Durch die bisherige Arbeit in der<br />

Produktentwicklung verfügt das Unternehmen<br />

schon jetzt über eine reichhaltige<br />

Stoffsammlung. Diese soll künftig ausgeweitet<br />

und als „Ideen-Pool“ für Produktentwickler<br />

öffentlich zugänglich werden.<br />

Rund 2.000 Muster sollen hier einmal Platz<br />

finden, möglichst noch in diesem Sommer.<br />

NEUES ZIRKULÄRES DENKEN<br />

Dank seiner Expertise kennt Future+You<br />

eine ganze Menge Alternativmaterialien.<br />

Manche befinden sich zum Teil noch<br />

im Versuchsstadium (z. B. beim Fraunhofer<br />

Institut), andere sind bereits in<br />

bestimmten Bereichen erprobt und können<br />

als Drop-in-Lösungen sofort eingesetzt<br />

werden. Ziel ist vor allem, dass der vorhandene<br />

Maschinenpark genutzt werden<br />

kann. In der Küche sind bekanntlich verklebte<br />

Spanplatten, Beschichtungen und<br />

die Verwertung von Holz als Primär­<br />

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