MK-0324-Vorschau
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Vom Telefon zur Küche: Zehn Jahre<br />
hat Barabara Busse für die Telekom<br />
gearbeitet, jetzt ist die Produktdesignerin<br />
mit Future+You für<br />
diverse Branchen aktiv. Immer mit<br />
Fokus auf Nachhaltigkeit.<br />
angesichts der Konsumflaute sind die<br />
meisten hierzulande aktuell eher mit anderen<br />
Sorgen beschäftigt, auch wenn sie das<br />
Thema Nachhaltigkeit für wichtig halten.<br />
„Aber man muss jetzt schon an morgen<br />
denken,“ mahnt Barbara Busse, „um<br />
frühzeitig auf den Wandel reagieren oder<br />
sogar als Vorreiter punkten zu können“.<br />
Und schließlich klagt die Küchenbranche<br />
darüber, dass alle mehr oder weniger<br />
das Gleiche anbieten. Das Interesse der<br />
Hersteller, etwas Neues auf den Markt zu<br />
bringen, sei immerhin groß und durchaus<br />
ernst gemeint, denn keiner will sich<br />
Greenwashing vorwerfen lassen. Nur etwas<br />
mehr Mut wäre förderlich.<br />
WAS HEISST NACHHALTIG?<br />
Dass die Alarmzeichen auf Rot stehen, ist<br />
für Barbara Busse nicht mehr wegzudiskutieren.<br />
Und die bisherigen Maßnahmen<br />
durch Recycling oder thermische Verwertung<br />
seien lange nicht genug, denn: „Ein<br />
Drittel der weltweiten Kunststoffproduktion<br />
landet trotzdem in der Natur,“ so<br />
merkt sie an, „ob in den Ozeanen oder<br />
auch auf Äckern, wo sich die oft verwendeten<br />
Planen in Microplastik zersetzen.“<br />
Nachhaltigkeit werde dabei zu 80 Prozent<br />
durch das Produktdesign entschieden.<br />
Sei es durch Materialwahl, Langlebigkeit,<br />
Reparierbarkeit, regionale Bezugsquellen<br />
oder Energieeinsparung: Die Herausforderungen<br />
sind vielfältig. Auch Verzicht gehört<br />
dazu. Aber Verzicht müsse eben nicht wehtun.<br />
Schon gar nicht, wenn es Ersatzstoffe<br />
gibt. Nur gelte es erst einmal, festgefahrene<br />
Bezugsquellen und Materialflüsse in Frage<br />
zu stellen, um neue zu finden.<br />
Dies brachte Future+You zu der Vision,<br />
eine „nachhaltige Materialbibliothek“ zu<br />
erstellen. Durch die bisherige Arbeit in der<br />
Produktentwicklung verfügt das Unternehmen<br />
schon jetzt über eine reichhaltige<br />
Stoffsammlung. Diese soll künftig ausgeweitet<br />
und als „Ideen-Pool“ für Produktentwickler<br />
öffentlich zugänglich werden.<br />
Rund 2.000 Muster sollen hier einmal Platz<br />
finden, möglichst noch in diesem Sommer.<br />
NEUES ZIRKULÄRES DENKEN<br />
Dank seiner Expertise kennt Future+You<br />
eine ganze Menge Alternativmaterialien.<br />
Manche befinden sich zum Teil noch<br />
im Versuchsstadium (z. B. beim Fraunhofer<br />
Institut), andere sind bereits in<br />
bestimmten Bereichen erprobt und können<br />
als Drop-in-Lösungen sofort eingesetzt<br />
werden. Ziel ist vor allem, dass der vorhandene<br />
Maschinenpark genutzt werden<br />
kann. In der Küche sind bekanntlich verklebte<br />
Spanplatten, Beschichtungen und<br />
die Verwertung von Holz als Primär<br />
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