Kurzeitung_04-24
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Gut zu wissen<br />
nachtungsbilanz 2023, dann haben unsere<br />
Kurorte und Heilbäder mit einem<br />
Anteil von nahezu 23 Prozent einen maßgeblichen<br />
Beitrag zum Erfolg des Bayerntourismus<br />
geleistet. Sie sind gerade<br />
im ländlichen Raum eine wichtige Säule<br />
für Wirtschaftskraft, Arbeitsplätze und<br />
Wohlstand. Der Bedarf an Gesundheitsleistungen<br />
ist hoch – Tendenz steigend.<br />
Als Kompetenzzentren für Gesundheit<br />
haben die bayerischen Gesundheitsdestinationen<br />
ein großes Zukunftspotential.<br />
Dabei spielt uns eine Gesetzesänderung<br />
aus dem Jahr 2021 zusätzlich in die<br />
Karten. Danach ist die ambulante Badekur<br />
wieder zu einer kassenfinanzierten<br />
Pflichtleistung geworden. Für die Kurorte<br />
bedeutet das perspektivisch ein weiteres<br />
wirtschaftliches Wachstum, wenn die<br />
Nachfrage nach Kuren sich wieder deutlich<br />
belebt. Und für die Kurorte und Heilbäder<br />
bietet diese Gesetzesänderung die<br />
große Chance, Kuren neben dem sogenannten<br />
Selbstzahlermarkt als zweites<br />
wichtiges Standbein zu etablieren. Dabei<br />
möchte ich die Orte nach Kräften unterstützen<br />
und habe ihnen deshalb im Rahmen<br />
der finanziellen Möglichkeiten die<br />
Unterstützung des Ministeriums zugesagt.<br />
Konkret konzipieren wir aktuell mit<br />
Fördermitteln des Ministeriums gemeinsam<br />
mit dem bayerischen Heilbäderverband<br />
eine Kampagne, um Ärzte über Inhalt,<br />
Wirkungsweise und medizinischen<br />
Mehrwert einer Kur zu informieren und<br />
sie damit zur Verordnung von Kuren in<br />
Bayern zu motivieren.<br />
Es geht darum, gesellschaftliche<br />
Teilhabe weiter zu ermöglichen<br />
Zu den Wettbewerbsbedingungen beziehungsweise<br />
Verzerrungen mit Blick<br />
auf die Nachbarländer Tschechien, Österreich<br />
oder die Schweiz sagte Staatsministerin<br />
Kaniber unter anderem: „Die<br />
Ampelkoalition trägt Verantwortung für<br />
die ganze Misere mit der Mehrwertsteuer.<br />
Dabei geht es nicht allein um eine<br />
steuerpolitische Entscheidung. Es geht<br />
darum, gesellschaftliche Teilhabe weiter<br />
zu ermöglichen. Essengehen darf nicht<br />
zum Luxus werden. Das Familienfest, der<br />
Stammtisch, der gemeinsame Abend mit<br />
Freunden – all das musste nun vielerorts<br />
teurer werden und soll doch bezahlbar<br />
bleiben. Der Bund kann und darf hier<br />
nicht aus seiner Verantwortung entlassen<br />
werden. Wir bleiben dran an diesem<br />
Thema und wir werden deshalb einen<br />
bayerischen Entschließungsantrag in<br />
den Bundesrat einbringen. Darin fordern<br />
wie auch das dauerhafte wiedereinführen<br />
des ermäßigten Umsatzsteuersatzes<br />
in der Gastronomie. Wir brauchen insgesamt<br />
wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen<br />
für unsere Wirtschaft. Die im<br />
Wachstumschancengesetz vorgesehenen<br />
Entlastungen für die Wirtschaft sind<br />
blanke Kosmetik und ein Tropfen auf den<br />
heißen Stein.<br />
Verbesserung der Vereinbarkeit von<br />
Beruf und Familie<br />
Ein Interviewthema waren weitere Herausforderungen<br />
für die Tourismusbranche.<br />
Die Betriebe sind gefordert unter<br />
anderem gestiegene Preise, die Energiewende<br />
sowie wirtschaftliche und politische<br />
Unsicherheiten zu bewältigen.<br />
Hinzu kommt der massive Mangel an<br />
Arbeitskräften oder die Gestaltung eines<br />
Transformationsprozesses in Richtung<br />
nachhaltiger Tourismus. Den dringenden<br />
Handlungsbedarf kommentierte Staatsministerin<br />
Kaniber: „Das Gastgewerbe ist<br />
eine enorm personalintensive Branche.<br />
Im Vergleich zum Einzelhandel braucht<br />
es sechsmal mehr Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter um auf den entsprechenden<br />
Umsatz zu kommen. Deshalb ist es wichtig,<br />
als Arbeitgeber die Attraktivität der<br />
Branche sichtbar zu machen. In Bayern<br />
tun wir dies etwa mit unserer sehr erfolgreichen<br />
Imagekampagne „Wir machen<br />
Urlaub“, mit der wir anschaulich die Bedeutung<br />
von Tourismus und Gastronomie<br />
in den Blickpunkt der Öffentlichkeit<br />
rücken. Mit ihr zeigen wir, wieviel Freude<br />
es bereiten kann, als „Urlaubsmacher“<br />
im Tourismus zu arbeiten und für Gäste<br />
da zu sein. Denn motivierte und gut ausgebildete<br />
Mitarbeiter sind das Rückgrat<br />
des Bayerntourismus! Entscheidend für<br />
eine erfolgreiche Personalpolitik in den<br />
Betrieben ist auch die längst überfällige<br />
Flexibilisierung des Arbeitszeitgesetzes,<br />
von der Staatsregierung seit langem vom<br />
Bund eingefordert. Ziel muss der Übergang<br />
von einer täglichen zu einer wöchentlichen<br />
Höchstarbeitszeit sein. Es<br />
geht nicht um Mehrarbeit, sondern um<br />
mehr Flexibilität bei der Arbeitszeitgestaltung<br />
und eine Verbesserung der Vereinbarkeit<br />
von Beruf und Familie.<br />
Möglichkeiten als Vizepräsidentin der<br />
deutschen Zentrale für Tourismus<br />
Bereits kurz nach Übernahme des Tourismusbereichs<br />
wurde Staatsministerin<br />
Kaniber zur Vizepräsidentin der deutschen<br />
Zentrale für Tourismus (DZT)<br />
gewählt. Über die damit verbundenen<br />
Möglichkeiten eine klare Botschaft der<br />
Tourismusministerin: „Zunächst die<br />
deutsche Zentrale für Tourismus verantwortet<br />
das Tourismusmarketing für<br />
ganz Deutschland im Ausland. Bayern<br />
ist das Tourismusland Nummer 1 in<br />
Deutschland. Wir profitieren in besonderem<br />
Maße von der Arbeit der DZT. Der<br />
Verwaltungsrat entscheidet die Grundsatzfragen<br />
der Geschäftspolitik. Dazu<br />
gehören Wirtschafts- und Stellenplan<br />
sowie die Entscheidungen zu den Auslandsvertretungen.<br />
Ich werde mein Fachwissen<br />
einbringen, sehe es aber auch als<br />
meine Aufgabe an, dafür zu sorgen, dass<br />
die DZT mit ausreichenden Mitteln ausgestattet<br />
wird, um international sichtbar<br />
sein zu können. Unsere deutschsprachigen<br />
Nachbarn klotzen hier richtig. Da<br />
dürfen wir nicht zurückstehen“.<br />
Das Interview mit Michaela Kaniber, Staatsministerin<br />
für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten<br />
und Tourismus, wird in der Mai-Ausgabe der <strong>Kurzeitung</strong><br />
Bad Füssing fortgesetzt.<br />
April 20<strong>24</strong><br />
UR<br />
KURZeitung<br />
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