plopp - Ausgabe 04-2024
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aus dem Verband 37<br />
Beim DTTB-Top 24 erspielte sich Julian den 15. Platz<br />
den Nagel, griff dafür aber wieder zum Handball. Nach einem<br />
weiteren Jahr war aber endgültig Schluss. Es blieb beim<br />
Tischtennis. Inzwischen spielte er für den Neuenhainer TTV,<br />
bei dem er noch heute mit dem Jugendspielrecht angemeldet<br />
ist. Der Sieg in der U11 der Hessischen Jahrgangsmeisterschaften<br />
2018 wurde schließlich sein Durchbruch. Er kam<br />
in den Hessenkader, wurde im vergangenen Jahr Hessischer<br />
Ranglistensieger U15. Für Langen tritt er in der Verbandsund<br />
immer öfter auch in der Oberliga an.<br />
Aktuell steht Julian rund 20 Stunden pro Woche an der Platte.<br />
Montags bis donnerstags trainiert er in Frankfurt, freitags<br />
sowie samstags oder sonntags in Langen, am Wochenende<br />
sind zudem die Spiele. „Meine Eltern fahren mich da überall<br />
hin. Ich bin echt dankbar, dass sie mich so unterstützen“,<br />
sagt der 15-Jährige. Auch in der Halle kann er sich auf familiären<br />
Support verlassen. Besonders ein Besuch seines Vaters<br />
ist ihm dabei in spezieller Erinnerung geblieben.<br />
„An irgendwelche Glücksbringer oder Rituale vor Spielen<br />
glaube ich ja tatsächlich so gar nicht“, erzählt Julian. Bei<br />
den Jahrgangsmeisterschaften, die er am Ende für sich entschied,<br />
war Vater Matthias allerdings ein echter Glücksfall.<br />
„Ich spiele inzwischen taktisch sehr gut, das war aber nicht<br />
unbedingt immer der Fall – und sowohl das Halb- als auch<br />
das Finale waren damals super knapp.“ Im 5. Satz steht es<br />
für Julian 10:9. Da erhascht er einen Blick auf seinen Vater.<br />
Der schaut ihn an. Und zeigt plötzlich einfach nur auf seinen<br />
Kopf. „Weil ich nachdenken sollte. Ich hab‘ früher immer<br />
dasselbe gemacht. Also habe ich nachgedacht, einen anderen<br />
Aufschlag ausprobiert – das war direkt ein Punkt.“<br />
Den Kopf frei bekommt Julian abseits von Box und Platte bei<br />
seinen Freunden. Allerdings geht’s auch da nicht ganz ohne<br />
Sport „Wir gehen öfters Fußballspielen“, verrät der Neuntklässler.<br />
Nach dem Abitur kann er sich gut vorstellen, seine<br />
Sportbegeisterung zum Beruf zu machen. Nicht zwingend als<br />
Profisportler, aber vielleicht als Sportlehrer. Bis dahin sind es<br />
allerdings noch ein paar Jahre, in denen er sich weiter aufs<br />
Tischtennis konzentrieren will. Für andere Jugendliche, die<br />
überlegen, auch mal zum Schläger zu greifen, hat er allerdings<br />
schon ein paar gute Tipps: „Der erste Rat ist ganz klar,<br />
dass man am Anfang nicht zu selbstkritisch sein sollte. Man<br />
erwartet immer so viel von sich – das ist auch bei mir noch oft<br />
so. Aber beim Tischtennis folgt eins aufs andere. Mal scheint<br />
zwei bis drei Monate gar nichts zu passieren, dafür macht<br />
man dann einen riesigen Schritt. Deshalb: Umso geduldiger<br />
und fleißiger man trainiert, umso besser wird man. Nur nicht<br />
aufgeben!“<br />
Text: Sandra-Kristin Klauß<br />
Fotos: Volker Arnold, TTBW