Themen 2011 | 2012 - Der Paritätische Berlin
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Bildung schafft Lebenschancen!<br />
Bildung ist in der Wissensgesellschaft des 21. Jahrhunderts<br />
das zentrale sozialpolitische Feld. Bildung schafft Lebenschancen!<br />
In einer Stadt wie <strong>Berlin</strong>, in der jedes dritte Kind in einer<br />
armen Familie aufwächst, müssen die Bildungsinstitutionen<br />
alles dafür tun, um Kindern den Weg aus der Armut zu<br />
ebnen. <strong>Der</strong> <strong>Paritätische</strong> Wohlfahrtsverband <strong>Berlin</strong> sieht sich<br />
hier mit den vielen Bildungsträgern unter seinem Dach mit<br />
in der Verantwortung.<br />
<strong>Paritätische</strong> Präsenz im Bildungsbereich –<br />
zum Beispiel Kitaplätze<br />
Die Zahl der Kitaplätze im <strong>Paritätische</strong>n wächst stetig weiter.<br />
Im Berichtsjahr wird die 40 000-Plätze-Marke überschritten:<br />
Im Juni <strong>2012</strong> verzeichnet der Verband 40 288 Kitaplätze in<br />
rund 450 Kitas unter seinem Dach, betrieben von 108 Trägern.<br />
375 dieser Kitas betreuen Kinder mit und ohne Behinderung.<br />
Die Kinderzahl in <strong>Berlin</strong> wächst – eine erfreuliche Entwicklung<br />
für die Stadt. Gleichzeitig wächst der Bedarf an Kitaplätzen:<br />
Das Land <strong>Berlin</strong> geht mittlerweile von 19 000 fehlenden<br />
Plätzen in den nächsten vier Jahren aus. Mit einem 20 Millionen<br />
Euro schweren Kita-Ausbauprogramm für <strong>2012</strong>/2013 sollen<br />
3200 neue Plätze geschaffen werden – eine große Herauforderung<br />
für die freien Kitaträger, die bereits in den letzten vier<br />
Jahren fast 10 000 Plätze neu geschaffen haben.<br />
12<br />
Prof. Barbara John beim bundesweiten Vorlesetag <strong>2011</strong><br />
in der Otfried-Preußler Grundschule<br />
Foto: Michael Janda<br />
Hinzu kommt: Erzieherinnen und Erzieher werden dringend<br />
gesucht! <strong>Der</strong> Fachkräftemangel im Kitabereich ist eklatant!<br />
Zunehmend nehmen Träger unter <strong>Paritätische</strong>m Dach selbst<br />
die Ausbildung von Fachkräften in die Hand. Mittlerweile sind<br />
5 Erzieherfachschulen im <strong>Paritätische</strong>n organisiert.<br />
Die Qualität der Kitas wird dabei im Blick behalten: der Verband<br />
unterstützt seine Mitglieder mit dem Programm KiQu –<br />
Qualität für Kinder (Kindertagesstätten auf Seite 62).<br />
Freie Schulen<br />
Eine ganze Reihe <strong>Paritätische</strong>r Kita-Träger gründen freie Schulen,<br />
um die Erziehung der Kinder weiterzuführen. Mittlerweile<br />
finden sich 18 allgemeinbildende Schulen mit über 3600 Plätzen<br />
unter <strong>Paritätische</strong>m Dach. Sie werden von 15 Trägern betrieben.<br />
Hinzu kommen die bereits genannten 5 Träger mit<br />
5 Erzieherfachschulen.<br />
<strong>Der</strong> <strong>Paritätische</strong> macht sich weiterhin stark für eine finanzielle<br />
Gleichstellung öffentlicher, freier und privater Schulen. Die<br />
Bemühungen um eine <strong>Paritätische</strong> Bürgerschule gehen weiter.<br />
<strong>Der</strong> Gesamtverband stellt bei einer Fachtagung ein Gutachten<br />
vor, das den rechtlichen Rahmen für die Realisierung einer <strong>Paritätische</strong>n<br />
Bürgerschule klärt (siehe Seite 68).<br />
Schulbezogene Jugendhilfe<br />
36 Träger aus dem <strong>Paritätische</strong>n Bereich stellen in Kooperation<br />
mit 85 Grundschulen für rund 10 000 Kinder die Ganztags-<br />
betreuung sicher. 65 Träger sind an 140 Schulen aktiv im Rahmen<br />
des Landesprogramms Jugendsozialarbeit.<br />
Im Berichtszeitraum werden in allen <strong>Berlin</strong>er Bezirken Rahmenkonzepte<br />
zur Kooperation Schule und Jugendhilfe erarbeitet<br />
– leider häufig ohne Einbindung der freien Träger.<br />
Bildungspaket – ein Desaster<br />
Das Bildungspaket des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales<br />
ist ein handwerkliches Desaster. Mittagessen, Nachhilfe,<br />
Ausflüge oder Reisen – einige Wochen lang erhält in <strong>Berlin</strong><br />
kein einziges Schulkind etwas aus dem Bildungspaket. Voraussetzung<br />
zur Nutzung der Leistungen ist der <strong>Berlin</strong>pass. Aber wo<br />
ist er zu beantragen? Jobcenter, Kindergeldstelle oder Bezirksämter?<br />
Die Eltern bedürftiger Kinder haben einen bürokratischen<br />
Hürdenlauf der Extraklasse zu bewältigen.<br />
Einzig vernünftig: 90 Sozialarbeiterstellen<br />
Auch sie werden aus dem Bildungspaket finanziert und kurz vor<br />
den Sommerferien <strong>2011</strong> von der Schulverwaltung freigegeben.<br />
Sie werden im Landesprogramm Jugendsozialarbeit an <strong>Berlin</strong>er<br />
Schulen angedockt. Die Arbeit soll nach den Sommerferien beginnen.<br />
In all dem bürokratischen Chaos richten es diejenigen,<br />
die am nächsten an den Menschen sind, die es betrifft – die<br />
freien Träger (siehe Lange Tafel auf Seite 13 und Schulbezogene<br />
Jugendhilfe auf Seite 66).