Themen 2011 | 2012 - Der Paritätische Berlin
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Ehrenamtliches 1:1-Mentoring – ein großer Erfolg<br />
› Ehrenamtliche, qualifizierte Mentorinnen und Mentoren<br />
aus der Berufswelt werden von den Jugendlichen und ihren<br />
Eltern sowie schulischen und außerschulischen Kooperationspartnern<br />
als sehr hilfreich angesehen und erreichen<br />
die Jugendlichen auf einer persönlichen Ebene.<br />
› Bei 100 Prozent der Tandems reduzieren sich schulische<br />
Fehlzeiten und lassen sich schulische Leistungen verbessern.<br />
› Ehrenamtliche Mentorinnen und Mentoren unterstützen<br />
Jugendliche beim erfolgreichen Berufseinstieg individuell<br />
und auf Augenhöhe mit ihrer Lebens- und Berufserfahrung.<br />
Dabei gehen sie von den Interessen und Stärken der<br />
Jugendlichen aus und arbeiten stark ressourcenorientiert.<br />
› In 90 Prozent der 1:1-Begleitungen wird erfolgreich eine<br />
Anschlussperspektive nach der Schule erarbeitet.<br />
› Mindestens ein Elternteil, oft die ganze Familie, kann bei der<br />
Vermittlung der Jugendlichen an Mentorinnen und Mentoren<br />
einbezogen und als Unterstützer gewonnen werden.<br />
Professionelle Infrastruktur erforderlich<br />
› Ein wirksames 1:1-Jugendmentoring ist nur mit einer hauptamtlichen,<br />
qualifizierten und kontinuierlich verfügbaren<br />
Koordination zu realisieren.<br />
› Eine hauptamtliche Projektkoordination mit einer halben<br />
Stelle ist zur Betreuung von bis zu 20 Tandems erforderlich.<br />
› Flankierende Begleitformate wie Bewerber- und Ressour-<br />
14<br />
<strong>Themen</strong>frühstück für Politik und Medien zum<br />
ehrenamtlichen 1:1-Jugendmentoring<br />
Foto: Uli Schulte Döinghaus<br />
centrainings, Nachhilfeformate, Teilnahme an Girls- und<br />
Boys-Day befördern die Tandemarbeit maßgeblich. <strong>Der</strong><br />
Personalbedarf hierfür beläuft sich auf zusätzlich eine Viertelstelle<br />
für bis zu 20 Tandems.<br />
› Ehrenamtliche Mentorinnen und Mentoren benötigen eine<br />
fundierte Einstiegsqualifizierung und Praxisbegleitung, um<br />
zielführend und nachhaltig mit ihren Jugendlichen an deren<br />
Anschlussperspektiven arbeiten zu können.<br />
Forderungen an die Politik<br />
<strong>Der</strong> <strong>Paritätische</strong> und die 1:1-Jugendmentoring-Projekte unter<br />
seinem Dach erwarten von der Jugend-, Arbeitsmarkt- und Integrationspolitik<br />
des <strong>Berlin</strong>er Senats und der <strong>Berlin</strong>er Bezirke:<br />
› die Benennung eines verantwortlichen Ressorts auf Senatsebene<br />
und je eines Bezirksverantwortlichen in den 12 Bezirken<br />
zur Umsetzung der Jugendmentoring-Projekte<br />
› die Definition von einheitlichen Qualitätsstandards in der<br />
Qualifizierung und Begleitung von ehrenamtlichen Mentorinnen<br />
und Mentoren und Berufslotsen zur Gewährleistung<br />
von Zielerreichungen unter Einbeziehung evaluierter<br />
Praxiserfahrungen<br />
› die Einrichtung einer Kompetenzagentur für Jugendmentoring<br />
auf Landesebene sowie die Benennung Bezirksverantwortlicher<br />
zur Qualitätsentwicklung und Beförderung<br />
von Jugendmentoring-Projekten im Übergang Schule-Be-<br />
ruf und während der Ausbildung<br />
› Transparenz aller Maßnahmen für sozial benachteiligte<br />
Jugendliche auf Senats- und Bezirksbene am Übergang<br />
Schule-Beruf und Überprüfung der Wirksamkeit und der<br />
Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Instrumenten<br />
und deren Inanspruchnahme<br />
› Implementierung von ehrenamtlichem 1:1-Jugendmentoring<br />
als integralen Bestandteil des Masterplans Industrie<br />
und weiterer Masterpläne zur Behebung des Fachkräftemangels<br />
und zur Beförderung der Integration auf Senats-<br />
und Bezirksebene<br />
› Ausbau der Instrumente des Übergangsmanagements, untersetzt<br />
mit einer mindestens fünfjährigen Finanzierung<br />
› <strong>Berlin</strong>weiter Ausbau der Netzwerke ehrenamtlicher Mentorinnen<br />
und Mentoren sowie Berufslotsen, insbesondere<br />
in den Sozialräumen mit besonderem Entwicklungsbedarf<br />
(»Aktionsräume plus«)<br />
› die Nutzung der Übersicht der Bundesarbeitsgruppe Übergang<br />
Schule-Beruf sowie der Erkenntnisse des Modellprojektes<br />
»Freiwillig macht Schule« auf Landesebene<br />
› Start einer Bundesratsinitiative mit dem Ziel, 1:1-Jugendmentoring<br />
als ergänzendes Instrument der erweiterten vertieften<br />
Berufsorientierung in SGB III sowie in SGB VIII<br />
als Instrument der Prävention aufzunehmen (vgl. das Modell<br />
Ambulante Hospizdienste § 39 a SGB V).