Themen 2011 | 2012 - Der Paritätische Berlin
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Tarifanpassung bei<br />
Zuwendungsempfängern<br />
»<strong>Der</strong> Hauptausschuss des <strong>Berlin</strong>er<br />
Abgeordnetenhauses hat am 16. Mai<br />
<strong>2012</strong> beschlossen, dass die<br />
Tarifanpassung bei den Empfängern<br />
von Zuschüssen aus dem<br />
Landeshaushalt ausgeglichen wird.<br />
Damit erhalten zum Beispiel Träger<br />
im Sozial- und Jugendbereich einen<br />
Ausgleich von 50 Prozent der Kosten,<br />
die aus Tarifsteigerungen resultieren.<br />
Die Maßnahme kostet 1,3 Millionen<br />
Euro in diesem Jahr und<br />
Sicher heit kämen nicht in erster Linie vom Staat, sondern: »Vielfältige<br />
Vereine und Initiativen geben den notwendigen Halt.« In<br />
Familien finde der Einzelne Geborgenheit und Zuwendung sowie<br />
die Solidarität zwischen den Generationen. Aber das alte Familienbild<br />
»ist sicher an vielen Stellen durchbrochen«.<br />
»Familie ist dort, wo Menschen füreinander Verantwortung<br />
übernehmen.« Dieses neue und überfällige Familienbild vollziehe<br />
sich in einem »tiefgreifenden demografischen Wandlungsprozess,<br />
der die Gesundheits- und Sozialpolitik vor große neue<br />
Herausforderungen stellt.« Konkret: »Es gibt immer mehr Menschen<br />
mit höherem Pflegebedarf.«<br />
Gesundheitliche Prävention in der Stadt stärken<br />
Czaja nannte einige Vorhaben und Ziele, die teilweise auch im<br />
Koalitionsvertrag zwischen SPD und CDU fixiert sind. Dazu<br />
gehört die Erweiterung des Integrierten Gesundheitsprogramms<br />
durch ein Aktionsprogramm Gesundheit. »Zielgerichtete Präventionsangebote<br />
und sozialräumlich orientierte Präventionsketten<br />
bieten die Chance, gesundheitlichen Risiken vorzubeugen«,<br />
führte Czaja aus. Daher wird der Senat innovative und<br />
herausragende Leistungen im Bereich des Gesundheitsschutzes<br />
fördern.<br />
Czajas Senatsverwaltung bereitet unter anderem einen<br />
Internet stadtplan »Gesundheitsförderung« vor, der eine transparente<br />
Übersicht über die Angebotsstruktur geben soll. Für<br />
jeden Einzelnen werde so erkennbar, »wo für ihn gesundheits-<br />
46<br />
1,8 Millionen Euro in 2013.<br />
Im Haushaltsplanentwurf des Senats<br />
war eine solche Anpassung bisher<br />
nur für den Kulturbereich<br />
vorgesehen.<br />
Die Große Koalition macht deutlich,<br />
dass wir die Arbeit der Träger<br />
schätzen und trotz der angespannten<br />
Haushaltslage auch unterstützen<br />
wollen.« (Aus einer gemeinsamen<br />
Pressemitteilung von CDU- und<br />
SPD-Fraktion im Abgeordnetenhaus<br />
zu <strong>Berlin</strong> vom 16. 5. <strong>2012</strong>).<br />
fördernde und präventive Angebote stattfinden«. Und er versprach,<br />
dieses Angebot auch als App für Tablets und Smartphones<br />
anzubieten.<br />
Pflegequalität fördern<br />
»Wie können wir die Qualität in der Pflege auch bei einer Zunahme<br />
an zu pflegenden Menschen sicherstellen?« Dafür müsse<br />
die Attraktivität des Pflegeberufs gesteigert und dessen Image<br />
aufgewertet werden.<br />
Um einem Fachkräftemangel frühzeitig entgegenzuwirken,<br />
müssen die Leistungen, die in der Pflege erbracht werden,<br />
in der Gesellschaft viel stärker anerkannt werden. Dieses<br />
Ziel soll auch eine Imagekampagne verfolgen, die mit Kostenträgern<br />
und vielleicht auch Leistungserbringern ins Leben gerufen<br />
werden soll.<br />
Dass es nicht beim öffentlichen Bild der Pflegeberufe bleibt,<br />
sondern dass es auch um die soziale und wirtschaftliche Attraktivität<br />
der Berufe geht, darauf wies der Gesundheitssenator hin,<br />
als er auf das im März <strong>2011</strong> vorgelegte »Eckpunktepapier der<br />
Bund-Länder-Arbeitsgruppe zur Vorbereitung des Entwurfs eines<br />
neues Pflegeberufegesetzes« zu sprechen kam. Es stelle einen<br />
»wichtigen Baustein für eine gesetzgeberische Neuausrichtung<br />
der Ausbildung für Pflegeberufe« dar. Nur acht Jahre ist die<br />
durchschnittliche Verweildauer in einem Pflegeberuf heute – ein<br />
eindrucksvoller Beleg dafür, »dass es in diesem Berufsfeld nicht<br />
richtig läuft.« Es gehe darum, »Arbeits organisation, Personal-<br />
entwicklung, betriebliches Gesundheitsmanagement und Vereinbarkeit<br />
von Familie und Beruf neu zu denken«, so Czaja.<br />
Ein Vertragswerk, das die Zusammenarbeit<br />
zwischen Senat und Liga widerspiegelt<br />
Aktuelle sozialpolitische Diskussionen könnten nicht isoliert<br />
von der Finanzierung und damit einhergehend von Tarifanpassungen<br />
im Entgeltbereich gesehen werden, so der Senator.<br />
Neben den Bestrebungen, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken,<br />
sei die Sicherstellung der Qualität in den Pflegeeinrichtungen<br />
von besonderer Bedeutung. Czaja verwies auf<br />
den »Landespflegeplan«. Hintergrund: Von rund 100 000 Menschen,<br />
die in <strong>Berlin</strong> einer Pflege bedürfen, werden 75 300 Personen<br />
ambulant gepflegt, davon organisieren sich 49 000 Personen<br />
ihre Hilfe selbst, nehmen Pflegegeld anstelle der ambulanten<br />
Sachleistungen. Die ambulanten Pflegedienstleistungen – teilweise<br />
in sogenannten Pflege-WGs oder in neuen Wohngruppen<br />
– müssten ebenso transparent und qualitativ hochwertig<br />
sein wie die stationäre Pflege, sagte der Senator.<br />
Verbindliche Vereinbarung von<br />
Qualitätsstandards in Wohngemeinschaften<br />
»Ich habe daher die Möglichkeit genutzt, dieses Anliegen in das<br />
derzeitig anstehende Pflegeneuausrichtungsgesetz einzubringen.«<br />
Das Land <strong>Berlin</strong> habe bundesweit den Antrag gestellt, die<br />
Vereinbarung von Qualitätsstandards in Wohngemeinschaften