Themen 2011 | 2012 - Der Paritätische Berlin
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Dr. Gabriele Schlimper begrüßt die Tagungsteilnehmer zum<br />
Thema Instrumentenreform in der Arbeitsmarktpolitik.<br />
Foto: Uli Schulte Döinghaus<br />
› Flüchtlinge, die in die Normalität einer eigenen Wohnung<br />
entlassen werden sollen<br />
› Wohnungslose, die nach Betreuung selbständig genug geworden<br />
sind, um in einer normalen Wohnung zu leben<br />
› Für Frauen in Situationen häuslicher Gewalt wird es immer<br />
schwieriger Zufluchtswohnungen zu finden.<br />
› Für Menschen mit Behinderung und Ältere gilt es, bezahlbaren<br />
und barrierefreien Wohnraum vorzuhalten.<br />
Angesichts der Armut vieler <strong>Berlin</strong>er mahnt der Verband an, bezahlbaren<br />
Wohnraum und Wohnhilfen in den Fokus zu stellen,<br />
um eine soziale Entmischung der Innenbezirke zu verhindern.<br />
Kostenlose Immobilienvergabe<br />
Die kostenlose Vergabe von 14 Immobilien aus dem Liegenschaftsfonds<br />
an die städtischen Wohnungsbaugesellschaften unter<br />
Einhaltung bestimmter Baukosten und Mietobergrenzen, wie<br />
sie kürzlich vereinbart wurde, ist ein begrüßenswerter Anfang.<br />
Ein neues Konzept für den Liegenschaftsfonds sollte Wohnraum<br />
für arme und sozial benachteiligte Menschen mit absichern und<br />
Standorte für eine soziale Infrastruktur zur Verfügung stellen.<br />
Wohnaufwendungenverordnung<br />
vom Grünen Tisch<br />
Anlass zur Sorge gibt die überstürzte Einführung der WAV –<br />
der Wohnaufwendungenverordnung ab 1. Mai <strong>2012</strong>. Sie re-<br />
gelt die Erstattung der Kosten für Unterkunft und Heizung für<br />
verschiedene Bedarfsgruppen. Die politische Spitze der Sozialverwaltung<br />
hat diese Verordnung ohne vorherige Debatte im<br />
Abgeordnetenhaus und ohne Anhörungen der Liga-Wohlfahrtsverbände,<br />
der Jobcenter oder weiterer Experten der Wohnversorgung<br />
durchgezogen. Bei einem so existenziellen Thema wie<br />
dem Grundbedürfnis Wohnen wird eine Politik vom Grünen<br />
Tisch praktiziert!<br />
<strong>Paritätische</strong> Forderungen:<br />
› Bestehende Angebote ambulant betreuten Wohnens müssen<br />
Bestandsschutz erhalten!<br />
› Für einen erforderlichen Ausbau von betreuten Wohnungen<br />
sind gegebenenfalls Sonder- oder Einzelfallregelungen<br />
zu vereinbaren, die einen wirtschaftlichen Betrieb erlauben.<br />
› Das vereinbarte geschützte Marktsegment muss ausgeschöpft<br />
und ausgebaut werden!<br />
› Durch eine integrierte Sozial-, Wohn- und Stadtentwicklungspolitik<br />
ist dafür zu sorgen, dass ausreichend preiswerte<br />
Wohnungen in <strong>Berlin</strong> neu geschaffen und bedarfsgerecht<br />
vergeben werden. Wohnen ist ein Grundbedürfnis!<br />
› Die soziale Entmischung der Innenbezirke muss aufgehalten<br />
werden. Soziale Stadtrandghettos wie die Pariser Banlieues<br />
darf es in <strong>Berlin</strong> nicht geben!<br />
Arbeitsmarktpolitik und<br />
Beschäftigung in <strong>Berlin</strong><br />
Im Juni <strong>2012</strong> befinden sich bundesweit 6,18 Millionen Menschen<br />
im Hartz-IV-Bezug. <strong>Der</strong> Hilfebezug spreizt sich prozentual<br />
gesehen zwischen 3,4 Prozent der Einwohner in Bayern<br />
und 16,7 Prozent in <strong>Berlin</strong>. <strong>Berlin</strong> bleibt beim Hartz-IV-Bezug<br />
Spitzenreiter, gefolgt von Bremen mit 14 Prozent und<br />
Sachsen-Anhalt mit 12,7 Prozent.<br />
In <strong>Berlin</strong> sind rund 211.900 (Vorjahr 233.299) Frauen und<br />
Männer arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote bezogen<br />
auf alle zivilen abhängig Erwerbstätigen ist im Juni <strong>2012</strong> mit<br />
12,0 Prozent um 1,3 Prozentpunkte verglichen mit dem Monat<br />
des Vorjahres gesunken (13,3 Prozent).<br />
Programm »<strong>Berlin</strong>Arbeit«<br />
Unter finanzieller Beteiligung des Landes <strong>Berlin</strong> sollen bis zu<br />
6 500 Beschäftigungsmaßnahmen im zweiten Arbeitsmarkt für<br />
arbeitslose Menschen zur Verfügung gestellt werden. Dabei soll<br />
der Schwerpunkt auf der Qualifizierung von Arbeitslosen liegen,<br />
um die Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen. Dies<br />
beschließt der Senat im März <strong>2012</strong> auf Vorlage der Senatorin<br />
für Arbeit, Integration und Frauen, Dilek Kolat. Das Land<br />
<strong>Berlin</strong> beteiligt sich an den Maßnahmen des Bundes der öffentlich<br />
geförderten Beschäftigung mit jährlich 36 Millionen<br />
Euro. Damit sollen 6 500 Beschäftigungsmaßnahmen finanziert