Unterlagen in der Tischvorlage (PDF) - BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ...
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<strong>BÜNDNIS</strong> <strong>90</strong>/<strong>DIE</strong> <strong>GRÜNEN</strong> Baden-Württemberg<br />
27. Landesdelegiertenkonferenz,<br />
Böbl<strong>in</strong>gen, 30.11.-02.12.2012<br />
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BTW 42<br />
Das Internet nutzen tun wir (fast) alle heute mehr o<strong>der</strong> m<strong>in</strong><strong>der</strong> kompetent. Aber es reicht eben nicht, Pressemitteilungen<br />
bei Facebook zu posten o<strong>der</strong> zu verl<strong>in</strong>ken. Die e<strong>in</strong>e Ebene betrifft zweiwegige Kommunikation<br />
und – neben dem zeitlichen Aufwand – die Fähigkeit dazu. Die an<strong>der</strong>e das Erfassen <strong>der</strong> Problematiken –<br />
die e<strong>in</strong>erseits technischer Natur s<strong>in</strong>d, wenn es beispielsweise darum geht, die Möglichkeit zur Schaffung von<br />
Zensur<strong>in</strong>frastrukturen realistisch e<strong>in</strong>schätzen zu können. Dass dazu <strong>der</strong> Wille da ist – an<strong>der</strong>s s<strong>in</strong>d die wie<strong>der</strong>holten<br />
Vorstöße kaum zu erklären - ist offenbar – nur: wer erkennt die H<strong>in</strong>tertür? Darüber h<strong>in</strong>aus diskutieren<br />
wir nicht nur die Anpassung des Urheberrechts an die verän<strong>der</strong>te Infrastruktur, son<strong>der</strong>n auch die Rolle <strong>der</strong><br />
Verwertungsgesellschaften. Ohne auf die Verschmelzung von Technologien und Medien - TV, Radio etc.<br />
und das, was heute im weitesten S<strong>in</strong>ne Computer s<strong>in</strong>d - auch nur e<strong>in</strong>zugehen s<strong>in</strong>d schon die angerissenen<br />
Themen e<strong>in</strong> Riesenfeld, das bis heute von viel zu wenigen Grünen bearbeitet werden kann. Und über digitale<br />
Bürgerbeteiligung und die Möglichkeiten habe ich noch ke<strong>in</strong>en Satz verloren – eigentlich müsste ich – aber<br />
das sprengte diese Bewerbung! Ihr seht – Netzpolitik ist e<strong>in</strong> gewichtiges, e<strong>in</strong> großes Thema. Es wird Zeit,<br />
dass wir Grünen aus Baden-Württemberg jemandem – also mich - mit diesem Schwerpunkt nach Berl<strong>in</strong> schicken,<br />
damit wir bei diesen Themen stärker wahrnehmbar und unsere Kompetenzen weiter stärken.<br />
Energiepolitik:<br />
Im unmittelbaren Umfeld <strong>der</strong> Wiege <strong>der</strong> deutschen Atom<strong>in</strong>dustrie, dem ehemaligen Atomforschungszentrum<br />
Karlsruhe ist man als Grüner automatisch mit den Folgen dieser Technologie konfrontiert. Für mich ist<br />
und bleibt <strong>der</strong> Atomkonsens e<strong>in</strong>e Krücke – und ich nehme den Berl<strong>in</strong>er Beschluss ernst: e<strong>in</strong> noch schnellerer<br />
Ausstieg aus dieser Risikotechnologie ist für mich nach wie vor das Ziel. Als Sprecher <strong>der</strong> BI Pro W<strong>in</strong>dkraft<br />
Malsch weiß ich um die Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzungen gerade im Themengebiet Erneuerbare Energien. Bürger_<strong>in</strong>nen<br />
nicht nur „mitzunehmen“, son<strong>der</strong>n <strong>in</strong> ihren Ängsten ernst zu nehmen, die Diskussion mit ihnen<br />
suchen, ihnen H<strong>in</strong>tergründe und Zusammenhänge zu erklären, aber auch mit Angstmacherei und Fehl<strong>in</strong>formationen<br />
zu konfrontieren – das macht e<strong>in</strong>e mo<strong>der</strong>ne Politik des Gehörtwerdens aus, wie ich sie verstehe.<br />
Dazu gehört auch die Erkenntnis, dass man nicht jeden Wunsch erfüllen kann.<br />
Wir benötigen e<strong>in</strong>en Entwicklungssprung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Speichertechnologie. Dafür müssen wir noch mehr Forschungsgel<strong>der</strong><br />
bereit stellen. Noch während wir darum gestritten haben, ist die Speicherung von Strom mittels<br />
großer Pumpspeicherkraftwerke technologisch so gut wie überholt. Und während die ersten Methanisierungsanlagen<br />
im Projektbetrieb anlaufen, müssen wir schon darüber nachdenken, wie wir endlich e<strong>in</strong>e Infrastruktur<br />
für Wasserstofftechnologie schaffen. H<strong>in</strong>zu kommen die notwendigen <strong>in</strong>telligenten Netze. Deren<br />
Ausbau schreitet zu langsam voran – die Investitionsmöglichkeiten und –freude privater Unternehmen s<strong>in</strong>d<br />
überfor<strong>der</strong>t. Die Energienetze müssen zurück <strong>in</strong> staatliche Hände, die die Mittel haben, den Ausbau schnell<br />
und konsequent voranzubr<strong>in</strong>gen. Es kann doch nicht se<strong>in</strong>, dass W<strong>in</strong>drä<strong>der</strong> still stehen müssen, weil das Netz<br />
nicht <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage ist, E<strong>in</strong>speisung zu steuern. Und wie<strong>der</strong>: Smart Grids und Smart Meter. Als Netzpolitiker<br />
geht mir das Messer <strong>in</strong> <strong>der</strong> Tasche auf, wenn ich sehe, dass man die sogenannten <strong>in</strong>telligenten Stromzähler<br />
standardfrei kaufen kann. Die Übertragung <strong>der</strong> von ihnen gesammelten Daten erfolgt mittels <strong>der</strong> im Internet<br />
gebräuchlichen Protokolle – nur, welcher Energiepolitiker macht sich bislang Sorgen um die Angreifbarkeit<br />
und daraus resultierend mögliche Netzausfälle?<br />
Sozialpolitik:<br />
Die Schere zwischen Arm und Reich öffnet sich seit Jahren weiter. Wer wie ich täglich mit Menschen zu tun<br />
hat, die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Masch<strong>in</strong>erie Hartz stecken, <strong>der</strong> kann als beste Lösung nur e<strong>in</strong> Grunde<strong>in</strong>kommen ansehen. Ich<br />
betrachte die sanktionsfreie Grundsicherung als e<strong>in</strong>en Schritt auf dem Weg dort h<strong>in</strong> – die E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>es<br />
Grund- o<strong>der</strong> Basise<strong>in</strong>kommens ist sicherlich e<strong>in</strong>e Aufgabe für mehr als e<strong>in</strong>e Legislatur. Darüber h<strong>in</strong>aus bedarf<br />
es weiterer Instrumente wie die <strong>der</strong> Bürgerversicherung für alle Sozialversicherungen, e<strong>in</strong>en M<strong>in</strong>destlohn von<br />
m<strong>in</strong>destens 8,50 €, e<strong>in</strong> gesellschaftlich anerkannter und entsprechend entlohnter zweiter, sozialer Arbeitsmarkt<br />
und ausreichende Qualifizierungsmöglichkeiten – auch für die Generation 40+.<br />
Die Anerkennung von nichtdeutschen Abschlüssen muss erleichtert werden, eventuell notwendige Zusatzqualifikation<br />
geför<strong>der</strong>t, nicht verh<strong>in</strong><strong>der</strong>t werden. Die 450-€-Jobs s<strong>in</strong>d durch sozialversicherungspflichtige Jobs<br />
zu ersetzen, Zeitarbeit muss auf ihre ursprüngliche Funktion zurückgedrängt werden. Arbeit suchende Menschen<br />
brauchen von Anfang an <strong>in</strong>dividuelle, wohlwollende Betreuung. Die sollte je<strong>der</strong>_m kostenlos und <strong>in</strong><br />
guter Qualität zur Verfügung stehen.