Unterlagen in der Tischvorlage (PDF) - BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ...
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Asyl ist Menschrecht.<br />
<strong>BÜNDNIS</strong> <strong>90</strong>/<strong>DIE</strong> <strong>GRÜNEN</strong> Baden-Württemberg<br />
27. Landesdelegiertenkonferenz,<br />
Böbl<strong>in</strong>gen, 30.11.-02.12.2012<br />
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BTW 44<br />
Flüchtl<strong>in</strong>ge und Asylsuchende s<strong>in</strong>d als Opfer von Krieg, Traumatisierung und Verfolgung beson<strong>der</strong>s auf<br />
unsere Solidarität angewiesen. Doch statt Schutz und Hilfe erwartet sie von <strong>der</strong> schwarz-gelben Bundesregierung<br />
Des<strong>in</strong>teresse und Ignoranz. An den Grenzen <strong>der</strong> EU – <strong>in</strong> Griechenland und Spanien – leben<br />
BürgerInnenkriegsflüchtl<strong>in</strong>ge aus den nordafrikanischen Län<strong>der</strong>n <strong>in</strong> Zuständen, die wir uns selbst kaum<br />
vorstellen können – sofern sie die lebensgefährliche Querung des Mittelmeers überhaupt überlebt haben.<br />
E<strong>in</strong> Bundes<strong>in</strong>nenm<strong>in</strong>ister, <strong>der</strong> angesichts dieser Tatsachen mit dem Vorwurf des sogenannten „Asylmissbrauchs“<br />
Stimmung gegen Asylsuchende macht, gehört abgelöst. Das Geld, das Deutschland <strong>der</strong>zeit <strong>in</strong><br />
Flüchtl<strong>in</strong>gslager an <strong>der</strong> Grenze zwischen Syrien und <strong>der</strong> Türkei <strong>in</strong>vestiert, muss endlich s<strong>in</strong>nvoll e<strong>in</strong>gesetzt<br />
werden! Als e<strong>in</strong>es <strong>der</strong> reichsten Län<strong>der</strong> <strong>der</strong> Erde haben wir die humanitäre Pflicht, Asylsuchenden mit<br />
angemessener Hilfe zu begegnen. Das bedeutet: Flüchtl<strong>in</strong>ge müssen hier aufgenommen werden, Rechte<br />
erhalten und bleiben dürfen! Wenn es um die fundamentalen Menschenrechte geht, ist „das Boot“ nie<br />
zu voll.<br />
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Frauen, bildet Banden!<br />
Man kann es nicht oft genug sagen: Frauen werden <strong>in</strong> unserer Gesellschaft strukturell benachteiligt. Ich<br />
me<strong>in</strong>e damit aber nicht „nur“ den nicht h<strong>in</strong>nehmbaren Lohnunterschied von skandalösen 23% bei<br />
gleichwertiger Arbeit o<strong>der</strong> die nicht repräsentative Teilhabe <strong>in</strong> Politik und Wirtschaft. Vielfach äußert sich<br />
Benachteiligung viel subtiler, was von <strong>der</strong> Bundesfrauenm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> nicht thematisiert. Diskrim<strong>in</strong>ierung<br />
erfolgt <strong>in</strong> me<strong>in</strong>en Augen dann, wenn sich Frauen und Mädchen für ihre Lebensentwürfe rechtfertigen<br />
müssen, wenn sie durch konservative Politik <strong>in</strong> ihrer Selbstbestimmung e<strong>in</strong>geschränkt werden o<strong>der</strong> wenn<br />
sie sich nachts nicht alle<strong>in</strong>e auf die Straßen trauen, weil sie Angst vor Belästigungen haben. Sexismus ist <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Form von chauv<strong>in</strong>istischer Werbung und <strong>in</strong> unserer Sprache allgegenwärtig. Und weil unser Denken<br />
und Handeln maßgeblich von den Medien und von unserer Sprache bee<strong>in</strong>flusst werden, ist Sexismus <strong>in</strong><br />
Deutschland gesellschaftsfähig. Die Diskrim<strong>in</strong>ierung e<strong>in</strong>es Menschen aufgrund se<strong>in</strong>es Geschlechts ist jedoch<br />
e<strong>in</strong>e Verletzung <strong>der</strong> Menschenwürde. Dafür ist <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er freien, selbstbestimmten und gerechten<br />
Gesellschaft, wie wir sie anstreben, ke<strong>in</strong> Platz. Als GRÜNE Partei müssen wir deshalb konsequent auf<br />
noch bestehende Geschlechterdiskrim<strong>in</strong>ierung h<strong>in</strong>weisen und Sexismus klar als solchen benennen. Für die<br />
Quote haben wir bed<strong>in</strong>gungslos e<strong>in</strong>zustehen. Die Frauenm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> Krist<strong>in</strong>a Schrö<strong>der</strong> sollte sich schämen,<br />
sich überhaupt so bezeichnen zu lassen. Für gutes Leben von Frauen <strong>in</strong> unserer Gesellschaft tut sie nichts.<br />
Wir s<strong>in</strong>d die Partei <strong>der</strong> Frauen. Das ist e<strong>in</strong> echtes Alle<strong>in</strong>stellungsmerkmal – von ihnen werden wir gewählt<br />
und deshalb müssen wir uns hier politisch beweisen.<br />
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Das Problem heißt Rassismus.<br />
Wenn ich <strong>in</strong> me<strong>in</strong>en Term<strong>in</strong>kalen<strong>der</strong> schaue, stelle ich fest, dass ich be<strong>in</strong>ahe jedes Wochenende gegen<br />
Nazis demonstrieren gehen müsste. Das macht mich unglaublich traurig und wütend. Ich lasse es nicht<br />
gelten, Nazis als „ostdeutsches Problem“ abzustempeln. Nazis gibt es auch <strong>in</strong> Baden-Württemberg. Oft<br />
s<strong>in</strong>d diese auch gewalttätig, was nicht zuletzt <strong>der</strong> neonazistische Angriff auf neun Jugendliche im Mai<br />
2011 <strong>in</strong> W<strong>in</strong>terbach unter Beweis gestellt hat.<br />
Als GRÜNE Partei muss uns aber bewusst se<strong>in</strong>, dass wir nicht erst dann gegen Nazis aktiv werden dürfen,<br />
wenn sie mal wie<strong>der</strong> irgendwo aufmarschieren – son<strong>der</strong>n bereits dort, wo nationalistische, rassistische,<br />
antisemitische, sexistische und homophobe E<strong>in</strong>stellungen auf fruchtbaren Boden fallen – also überall <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Gesellschaft.<br />
Antifaschistischer Wi<strong>der</strong>stand ist bitter notwendig, doch die Bundesregierung unternimmt nichts. Gerne<br />
wird sich <strong>der</strong> „Hufeisentheorie“ bedient, die besagt, dass Rechtsradikalismus ja quasi „nur“ so schlimm<br />
sei wie <strong>der</strong> L<strong>in</strong>ksextremismus. Was für e<strong>in</strong>e Verhöhnung <strong>der</strong> vielen durch Rechtsradikale ermordeten<br />
Menschen. Die Bundesregierung krim<strong>in</strong>alisiert lieber diejenigen, die sich Nazis mutig <strong>in</strong> den Weg stellen<br />
und gängelt Demokratie<strong>in</strong>itiativen mit <strong>der</strong> sogenannten Extremismusklausel.